Fast ein Jahr nach unserer gemeinsamen Winterwanderung auf das Faulhorn sitzen wir wiederum auf der Terrasse des Berghauses First und stärken uns vor dem Start mit einem Käfeli. Kurz nach 10 Uhr brechen wir auf, ein kurzes Stück zu Fuss, schnallen die Skier an und gleiten gemütlich Richtung Bachsee. Im Tagesverlauf soll die Lawinengefahr von mässig auf erheblich steigen. Die Routinekontrolle des Schnees zeigt mir, dass dieser oberflächlich gut gefroren und mit einem Schäumchen Pulver bedeckt ist. Durchaus gute Verhältnisse, wenn wir auf dem Gipfel rechtzeitig zur Abfahrt starten. Beim Bachsee beobachten wir zwei Tourengänger, die vom Bachläger her aufsteigen. Jetzt schon erwägen wir, dieser Aufstiegsspur entlang nach Bort abzufahren.
Um diese Zeit sind nur wenige Wanderer und Schlittler unterwegs. Um 12:30 Uhr stehen wir auf dem Gipfel und sind einmal mehr fasziniert vom unglaublichen Panorama. Im Süden die Hochalpen, tief unter uns der Brienzer- und weiter westlich der Thunersee, über den Brienzergrat hinweg der Hohgant und in der Ferne der Jura...... Es macht gar keinen Sinn, alles beschreiben zu wollen, ich wäre dazu übrigens völlig unfähig und habe deshalb meine Pentax mit dabei.....
In der Zwischenzeit trudeln die Wanderer ein, wir machen uns bereit für die Abfahrt und haben das Vergnügen, in diesen offenen und frisch verschneiten Hängen die ersten Skispuren zu ziehen. Beim Staudamm beim Seelein Pt. 2259 halten wir kurz und fahren dann in eine Geländekammer ein, die wir von oben nicht einsehen können. Die Aufstiegsspur leitet uns, und nach einem schönen Steilhang fahren wir parallel zum Schlittelweg nach Bort. Diesen benützen wir zeitweilig als Abfahrtspiste. Dies macht Sinn, weil wir bei Stufe erheblich nicht in uns unbekannte Steilhänge einfahren wollen.
Ich hänge mir während der Abfahrt die Spiegelreflex mit meinem Sun-sniper-Kameragurt vor. Das kann ich mir erlauben, weil ich in der Regel sturzfrei fahre. So entstehen auch zwischen Bachläger und Bort noch einige Fotos. Bei der Schlussabfahrt auf der Piste von Bort nach Grindelwald ist die Kamera dann dort, wo sie hingehört, nämlich im Rucksack.
Fazit: das Faulhorn ist eine durchaus lohnende Skitour, vielleicht gerade, weil sie nicht häufig gemacht wird.
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