Zopetscharte (2950m), winterliche Bedingungen im Juli


Publiziert von MichaelG , 25. Februar 2012 um 19:53.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Venedigergruppe
Tour Datum: 3 Juli 1996
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 837 m
Abstieg: 837 m
Strecke:Johannishütte - Zopetscharte - Johannishütte
Zufahrt zum Ausgangspunkt:per Hüttentaxi
Zufahrt zum Ankunftspunkt:per Pkw
Unterkunftmöglichkeiten:Zimmer in Prägraten
Kartennummer:DAV Nr. 36, Venedigergruppe

Mittwoch, der 3. Juli 1996 

Nach dem miesen Wetter der Vortage war es an diesem Morgen wolkenlos. Mit dem Hüttentaxi fuhr ich hinauf zur Johannishütte. Die neun Mitfahrer im Kleinbus stiegen entweder in Richtung Defreggerhaus, Sajatscharte oder Türmljoch auf. Die Tour zur Zopetscharte war allein mir vorbehalten. So wurde es eine einsame Tour, da mir auch keine Bergsteiger entgegenkamen. Der viele Regen der letzten beiden Tage zeigte sich hier oben als Neuschnee. Bei etwa 2350 Meter war die Schneegrenze. Wie mochte das weiter oben aussehen? Doch der prächtige, tiefblaue Himmel im Talhintergrund verscheuchte alle negativen Gedanken. Das Panorama mit den Gletschern des Venedigers und seiner Trabanten war einfach grandios.

Gegen halb neun Uhr stieg ich auf steilen Kehren empor und schon bald lag die Johannishütte tief unter mir. Mit jedem Höhenmeter nahm die Schneehöhe zu. Am Schrofensporn, der von der Zopetspitze herunterzog, lag der Schnee schon immerhin 15-20 cm hoch. Ich war froh, statt der Trekkingschuhe die steigeisenfesten Treter anzuhaben. Viele Markierungen waren vom Schnee verdeckt. Immer wieder gab es eine unfreiwillige Rutschpartie, wenn ich auf einen vom Schnee verdeckten glatten Schieferstein trat. Am späteren Vormittag bewölkte es sich zusehends.
Am Schlußhang zur Scharte wurde der Schnee knietief. Hier oben war es Anfang Juli absolut winterlich. Nach drei Stunden erreichte ich keuchend den Schartenhöcker auf 2958 Meter Höhe. Das kräftezehrende Schneestapfen hatte mich geschafft. Die dichten Wolkenfetzen ließen zunächst keinen Blick hinunter in das Timmeltal zu, später sah ich schemenhaft den Talboden und die gegenüberliegenden verschneiten Felswände. Die nahe Zopetspitze sah bei diesen Verhältnissen unbegehbar aus. Das gleiche galt für die Tulpspitze auf der anderen Seite der Scharte. Mein geplanter Abstieg ins Timmeltal Richtung Eisseehütte erschien mir unter diesen Bedingungen zu riskant.

So ging es nach einer halbstündigen Pause wieder zurück in Richtung Johannishütte. Beim Versuch, mein linkes Knie zu schonen, gab es einige unsanfte Rutschpartien. Das Wetter wurde allmählich wieder besser und weiter unten wunderte ich mich, wie schnell hier der Schnee weggetaut war.
Kein Vergleich mehr zum Vormittag! Um halb drei Uhr kam ich müde an der Johannishütte an. Hier relaxte ich mich bis zur Rückfahrt mit dem Hüttentaxi (in dem Gott sei Dank noch ein Platz frei war!).

Nach kurzer Duschpause im Gästehaus Post fuhr ich mit dem Golf nochmal hinauf nach Bichl. Die kleine Kapelle oben auf dem Wiesenhügel war schon immer einer meiner Lieblingsplätze im Virgental.
An diesem Mittwoch konnte man sich bei schönem "Quellwolken-Fotowetter" kaum sattsehen: Über Hinterbichl die gleißenden Gletscher der Malhamgruppe, hinter dem Bergerkogel zeigte sich der wínterlich anmutende Lasörling. In der nächsten Umgebung beherrschten der Vordere Sajatkopf und die Wunwand die Szenerie.

Gehzeiten und Schwierigkeiten:

Johannishütte - Zopetscharte
3,00 Std., T3+

zurück 2,00 Std.

Tour-Teilnehmer: Solotour



 


Tourengänger: MichaelG


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