Während laponia41 mit grünen Skis in tiefem Schnee steckend das Bietschorn von der Schratteflue aus fotografierte, konnte ich das Bietschi gleichzeitig inmitten von wunderbaren Frühlings-Lichtblumen vom Unterwallis aus bewundern.
Die Lichtblume (Colchicum bulbocodium oder Bulbocodium vernum) einein ein wunderbarer Frühlingsbote.
Letztes Jahr besuchte ich die Lichtblume in Eischoll. Heute nun ob Branson, an einem Südhang, deshalb blühen sie hier viel früher als in Eischoll.
Am Samstag war Kollege Jörg mit seiner Gruppe dort unterwegs....ich lag flach...Grippe. Gestern war André mit seinen Jeudisten dort unterwegs...aus verschiedenen Gründen konnte ich nicht dabei sein. So versuchte ich es halt heute allein, mit den Angaben von Jörg und André im Sack. Ich sollte es nicht bereuen.
Nach dem obligaten Startkafi im Expressbuffet in Martigny (Preis 3.20!), brachte mich das Poschi zur Pont de Branson. Von hier aus gings grad zur Sache, steil obsi durch den Wald, und schon traf ich, links und rechts des wunderbaren Höhenweges, auf Hunderte von Lichtblumen.
Mitten drin eine Fernsehequipe von Canal 9. Sie wollten wissen, woher ich kam. Habe gesagt von Ber(li)n. Da musste ich natürlich Red und Antwort stehen. Ich kann mich ja leidig gut auf Französisch unterhalten, aber als ich Lichtblume auf Welsch sagen sollte, war Ende. Das flotte Modi hinter der Kamera sagte mir den Namen: Bulbocodes. Ich wiederholte es 5x laut, aber als ich vor laufender Kamera zu dieser Stelle kam, hatte ich es wieder vergessen (!). So wurde ich halt heute nicht zum Fernsehstar von Canal 9!!! Sie wollten mir noch einen Apéro anbieten, ich habe aber gesagt, ich hätte lieber einen Kafi....und bin davongezogen!!
Weiter gings dann, mal wieder aufwärts, auf die Fortsetzung des Höhenweges, ständig das Panorama talaufwärts vor Augen mit mitten drin dem Bietschi.
Nach gut einer Stunde kam ein Abzweigung, wo man wieder nach Branson hinunter gehen könnte. Ich wählte aber den Weg steil obsi zum oberen Höhenweg....Sentier des Visions célestes heisst er. Auf dem Täfelchen ein Maultier...also wohl nur für Mulis...ich getraute mich trotzdem und bin auf alle Fälle unterwegs weder einem Maultier noch anderen Eseln begegnet!!
Am Ende des Höhenweges tauchen die Rebberge ob Branson auf. Hier könnte man, nach einem kurzen Aufstieg, nach Fully weiterwandern, und würde dann auf einen weiteren Themenweg, den Sentier de la Conny et Baldy treffen (auf dem Internet heisst er zwar anders, etwas von Silve et Goliath!!!).
Mein grippegeschwächter Körper verweigert aber den Gehorsam. Er wollte nach Branson absteigen. Und so ging ich halt auch mit ihm. In Branson war wohl ein angeschriebenes Haus, aber die Öffnungszeiten datierten von 1997...geschlossen...mein Käfeli musste halt warten.
Den ganzen Weg getraute ich mich nicht abzusitzen. Am Dienstag mit den Minis schoss mich nach dem Sitzen eine Hexe an (Hexenschuss). Und heute bei der Postautohaltestelle, als ich aufstehen wollte, schlug die Hexe wieder zu. Zum Glück hatte das Poschi massiv Verspätung...ich hätte sonst nicht einsteigen können. Auf jeden Fall bin ich, nach dem Schlusskäfeli in Martigny, heil wieder im Gwatt gelandet.
Eine wunderbare, abwechslungsreiche Höhenwanderung mit vielen Eindrücken...sehr nachahmenswert. Für Nachahmer habe ich am Schluss die Wanderroute von André beigefügt. Laut Einheimischen, soll die Lichtblume noch lange blühen, zwar nicht so kräftig wie in Eischoll, aber gleichwohl sehenswert.
PS. Hatte ursprünglich einen anderen Titel vorgesehen (so à la Negativ-Fernsehreklame): Mit Grippe im Ranzen auf Lichtblumen tanzen...aber hätte mir wohl zuviel Negativmeldungen beschert!!!
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