Güpfi 2043m zumindest beinahe


Publiziert von Lulubusi , 24. Februar 2012 um 10:39.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum:21 Februar 2012
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-OW   Westliche Melchtaler Alpen 
Aufstieg: 1240 m
Abstieg: 1240 m
Kartennummer:LK 1:25000 BL1190 Melchtal / LK 1:50000 BL245S Stans

 

Güpfi 2043m oder beinahe

 

Schichtarbeit hat auch seine guten Seiten. Schon einige male durfte ich vor der Arbeite eine Skitour unternehmen und Energie für die kommenden Arbeitsstunden tanken. Heute war es mal umgekehrt. Nach meinem Nachtdienst und aussergwöhnlich frühem Feierabend um 11:00 Uhr fuhr ich schnell nach Hause um bei bestem Wetter möglichst schnell auf die Ski zu kommen.

 

Klar war, dass um diese fortgeschrittene Uhrzeit keine grossen Sprünge mehr möglich waren. Also entschied ich mich dazu meinen Hausberg oder eher Trainingsberg, das Güpfi zu besteigen.

Zur Zeit liegt sogar genügend Schnee um die Tour von Lungern anzugehen. Einfachheitshalber wähle ich hier die Bahnstation Lungern P.752 als Ausgangspunkt.

 

Aufstieg

Von der Bahnstation geht es erstmal auf der Ledistrasse nordostwärts zu den Engenhüseren um dann nördlich des Ledigrabens via P.1041 zur Blas P.1077 zu gelangen. Weiter nach Osten über die Alpweiden dem Sommerweg folgend und schliesslich oberhalb der Blas in den Wald hinein bis zum Wegweiser bei P.1220

Abhängig von der Schneelage eignen sich hier zwei Möglichkeiten zum Weiterkommen.

 

Variante 1:

Bei genügend dicker Schneedecke auf dem steilen und ruppigen Wanderweg weiter durch den Wald direkt hoch nach Stalden oder

Variante 2:

auf der Bergstrasse, etwas länger aber wesentlich einfacher, bergwärts nach Stalden.

 

Heute erlaubte die Schneelage ein direkter Aufstieg dem Wanderweg folgend nach Stalden P.1348. Steile schlängelt sich hier der Weg durch den Wald bis man auf ca. 1300m auf eine Waldlichtung trifft die zur Alp Stalden leitet.

Die Aufstiegsroute führt nun weiter südostwärts, im Bereich des Sommerweges über das Staldenried zu einer kleinen Bauminsel hoch. Bei dieser kurz nach rechts und man erreicht einen flacheren Teil über den man einfach zu P.1475 gelangt. Nun überwindet man nochmals recht steil den Staldenrain auf dessen Südseite. Am Ende kurz durch ein Waldstück, die Strasse überqueren und kurze Zeit später befindet man sich auf den wieder flachen Weiden der Alpsiedlung Hüttstett P.1662. (Einfach zu den Hütten)

 

Jetzt beginnt der eigentliche Aufstieg auf das Güpfi. Nach Norden abdrehend, steigt man über die offene Südflanke hoch, was noch einfach von statten geht. Schon bald aber schliesst sich der Wald. Rau und ruppig geht es nun den Spuren des steilen Sommerwanderwegs folgend, durch den Wald, der sich nur stellenweise leicht lichtet, dem Vorgipfel entgegen.

Erst kurz unterhalb des Vorgipfels auf einer Höhe von etwa 1950m endet die Waldpassage. Über die knapp 40° steile, bereits schon jetzt recht exponierte Grasflanke erreicht man den ca. 2000m hohen Vorgipfel.

Hier erstellt man das Skidepot und überschreitet den einfachen aber exponierten und schmalen Grat zu den letzten nochmals sehr steilen 40 Höhenmeter auf das Güpfi.

 

Heute war allerdings auf dem Vorgipfel Schluss. Die Verhältnisse schienen mir heute zu unsicher, zudem war ich sehr spät unterwegs. Des weiteren befinden sich im Moment riesige Schneewächten auf der Krete oberhalb der Waldgrenz bzw. auf dem Gratübergang zum höchsten Punkt.

 

Also machte ich mich nach einer gemütlichen Pause an die Abfahrt.

 

Abfahrt

Die Abfahrt wird erstmal auf gleicher Route absolviert. Schon ein ganz spezielles Feeling wen man oben an einem steilen Hang steht, der einem anfänglich nur etwa 10m Platz zum schwingen lässt und man ausserdem links gute 800m und rechts ganze 1300 Höhenmeter auf den Talboden blicken kann.

Schnell wird der Steilhang etwas breiter, was es skifahrtechnisch nicht einfacher macht. Denn jetzt ist Wald angesagt. Dieser steht teilweise so eng, dass es weniger darum geht nicht in einen Baum zu fahren, nein vielmehr muss man schauen dass die einem Bäume nicht umhauen.

 

Der untere Teil ab Hüttstett, wird dann wieder einfacher. Die beste Abfahrtsroute ist recht gut markiert.

Über die Alpweiden Abfahrt nach Stalden P.1348, bei den Hütten etwas der Strasse nach Norden folgen und bei der nächsten Waldschneise nach Osten abwärts. Nach einer kurzen einfacheren Waldpassage trifft man wieder auf die Weiden der Blas.

Über das einfache Gelände abwärts zu den Engenhüseren und weiter zur Bahnstation Lungern P.752

 

Tour im Alleingang

 

Startpunkt

Bahnstation Lungern 752m

 

Ziel

Güpfi 2043m

Heute war auf dem gut 40m tieferen Vorgipfel schluss.

 

Anforderungen

Teilweise recht steile und ruppige Waldpassagen die ein beherrschen der Ski im Auf- und Abstieg erfordern. Ausgesetzte Südostflanke auf den Vorgipfel, luftige Gratpassage.

 

Hangrichtung

Süd, Südost, Ost, West

 

Lawinengefahr

Nassschneerutsche in der ausgesetzten Südostflanke auf den Vorgipfel wie auch hoch zum Hauptgipfel.

Achtung Schneewechten auf der Krete vom Vor- zum Hauptgipfel

 

Material

Übliche Skitourenausrüstung

 

Fazit

  • Kurztour die bei genügend Schnee von aus Lungern gemacht werden kann.
  • Wer steile ruppige Waldpassagen und exponierte Steilhänge wie auch luftige Grate mag, kommt voll auf seine Kosten.
  • Beeindruckender Blick hinunter auf den Lungerersee und in das Sarneraatal im Westen und im Osten in das Älggi. 

 

Genaue Route

Bahnstation Lungern P.752, Engenhüseren, Blas P.1077, P.1220, Stalden P.1348, P.1475, Hüttstett .1662, Güpfivorgipfel ca. P.2000, Hüttstett P.1662, Stalden P.1348, Alpstrasse nach Norden, Blas P.1077, Engenhüseren, Bahnstation Lungern p.752

 

Alternativ:

Von Hüttstett auf den Sunnentag und südöstlich des Horns vorbei auf den Gibel.


Tourengänger: Lulubusi


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