Gross Leckihorn 3068m


Publiziert von Lulubusi , 15. Februar 2012 um 19:15.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:12 Februar 2012
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR   CH-VS 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1550 m
Abstieg: 1550 m
Kartennummer:LK 1:25000 BL1251 Val Bedretto / LK 1:50000 BL265S Nufenenpass

 

Gross Leckihorn 3068m

 

Heute habe ich mich mit Reto zusammen getan. Ursprünglich wollte wir den Piz Lucendro besteigen. Schlussendlich wurde das Gross Leckihorn daraus.

Zum dritten mal dieses Wochenende befinde ich mich im Gebiet Andermatt, Realp. Ausgangspunkt war einmal mehr Realp.

 

Aufstieg

Vom Bahnhof Realp P.1538 wandern wir erstmal auf dem Rotondohüttenweg Tal einwärts. Entlang der alten Furkabahnlinie erreichen wir die Brücke über die Furkareuss P.1603. Wir folgen der Bergstrasse südwärts ins Witenwassertal nach Schweig P.1739. Nach Hinter Schweig etwas an Höhe verlierend, überqueren wir bei P.1727 eine weitere Brücke. Unser Weg führt uns weiter nach Süden über eine Steilstufe und etwas östlich an Höhenbiel P.1986 vorbei nach Ober Chäseren P.2003. Die Wegfindung ist einfach. Ab Schweig markieren Stangen den Hüttenweg.

Wir fellen weiter durch das schattige, kalte und langgezogene Wittenwassertal und erreichen via Sunnsbiel, P.2155 und Witenwasserenstafel P.2158 das Oberstafel P.2221. Hier trennen sich die Routen. Südwestlich geht es weiter zur Rotondohütte, südöstlich zum Piz Lucendro unserem Ziel. Jedenfalls war es so angedacht.

 

Bereits durch das Witenwassertal blies uns eine starke Biese entgegen, was die gut minus 20°C in Realp noch wesentlich kälter anfühlen liess. Zum ersten mal in diesem Jahr war ich bereits im Aufstieg über den mitgenommenen Gesichtsschutz dankbar. Als wir dann im Oberstafel eine Pause einlegten und den Lucendro betrachteten, zeigten sich auf dem Grat der Aufstiegsroute recht lange Schneefahnen was noch mehr Wind und noch kältere Temperaturen verhiess.

Das ganze liess uns zweifeln ob ein Aufstieg über den am Schluss bis 35° steilen Hang zur Lücke im Nordgrat ohne Risiko möglich ist. Spuren konnten wir auch nicht viele erkennen, die darauf hindeuteten das die Tour kürzlich begangen wurde. Erhebliche Lawinengefahr auf Grund Triebschneeansammlungen kam hinzu.

 

So entschieden wir uns kurzerhand auf der Sonnenseite des Tals zu bleiben, weiter in Richtung Rotondohütte zu gehen und das Gross Leckihorn zu besteigen. Eine durchaus akzeptable Alternative.

In der wärmenden Sonne steigen wir also an P.2300 vorbei der Rotondohütte entgegen. Nordwestlich und einige Höhenmeter oberhalb P.2433 biegt der Hüttenweg nach rechts ab. Wir verzichten auf einen Besuch in der Hütte und queren im recht steilen Südhang unterhalb der Hütte nach Weste. Auf Grund der vorherrschenden kalten Temperaturen war dies vertretbar. Bei wärmeren Verhältnissen muss dieser Teil unbedingt im Talboden absolviert werden. (Nassschneerutsche)

Ungefähr 50m westlich der Hütte treffen wir schliesslich auf die Aufstiegsroute zum Gross Leckihorn nimmt man die Rotondohütte als Ausgangspunkt.

In südwestlicher Richtung geht es nun weiter P.2609 und durch die südliche Rinne hoch zum Leckipass P.2892. Die zwei Seen können bei dem vielen Schnee nicht mal erahnt werden.

Vom Übergang queren wir nach Süden, östlich um den Buckel, in einer Rechtskurve in den Sattel. Hier erstellen wir unser Skidepot. Zu Fuss steigen wir über die Nordwestflanke zum Gipfelkreuz des Gross Leckihorn P.3068 hoch.

Der Grat ist recht abgeblasen und teilweise sehr hart. Der mitgenommene Eispickel leistet hier sehr gute Dienste. Zusätzlich können Steigeisen sehr nützlich sein. Heute war der Aufstieg auch ohne Eisen möglich. Die Dinger an den Füssen zu haben, wäre aber auch heute von Vorteil gewesen.

 

Nach einer ausgiebigen Gipfelrast, erstaunlicherweise war es recht erträglich auf dem Gipfel, und einer geographischen Weiterbildung, Reto erklärt mir das Gipfelpanorama (Gipfelnamen) steigen wir wieder zum Skidepot ab.

Nach einer kleinen Stärkung, unsere Rücksäcke hatten wir beim Skidepot gelassen, beginnen wir die Abfahrt.

 

Abfahrt

Auf der selben Route (Aufstiegsroute) fahren wir ab. Die Abfahrt ist Gelände mässig nicht schwierig der Schnee machte sie heute allerdings recht anspruchsvoll. Eine verharschte Schneedecke die uns leider nicht trug, entpuppte sich als echt mühselig, was uns zu einer nicht all zu schnellen Fahrt und teilweise nicht gerade eleganten Bewegungen nötigte. Spass hat's trotzdem gemacht.

Erstaunlich heute: Auf dem ganzen Aufstieg waren wir praktisch alleine. Einzig in Realp starten zwei Personen mit uns. Auf dem Gipfel sind wir alleine. Erst auf der abfahrt treffen wir vor und nach der Rotondohütte auf Skitourenfahrer und Schneeschuhläufern.

Wieder einmal mehr durfte ich ein Gipfel ohne grossen Rumel besteigen und geniessen.

 

Tour mit Reto (sehr gerne wieder mal)

 

Startpunkt

Realp 1538m

 

Ziel

Gross Leckihorn 3068m

 

Anforderungen

Skitechnisch nicht nicht allzu schwere Tour. Schwierigste Passage ist der Fussaufstieg zum Kreuz des Gross Leckihorns. Weg durch das Witenwasserental lang und kalt, da meist im Schatten dafür recht sicher. Orientierung klar und nicht all zu schwierig. Bei Nebel schnell anspruchsvoll, vor allem oberhalb der Rotondohütte.

 

Hangrichtung

Nord, Ost, Süd

 

Lawinengefahr

Relativ lawinensicherer Hüttenweg. Im Fussaufstieg zum Gipfel muss Lawinengefahr im Auge behalten werden. Auf dem Rest der Tour müssen die Bergflanken links und rechts der Route etwas beachtet werden.

 

Material

Übliche Skitourenausrüstung

Steigeisen und Eispickel können von Vorteil sein.

 

Fazit

  • Schöne abwechslungsreiche Tagestour
  • Kurztour ab Rotondohütte
  • Kann gut mit Rottällihorn kombiniert werden.
  • Knackiger Schlussaufstieg über die Nordwestflanke zum Gipfelkreuz
  • Gewaltiger Ausichtspunkt (Rundblick)
  • Recht häufig begangener Gipfel
  • Gipfelflanke recht abschüssig (nicht unterschätzen. Steigeisen und Eispickel hilfreich)
  • Kann auch bei nicht super sicheren Verhältnissen bestiegen werden.
  • Langer, kalter Weg durch das Witenwasserental. (meist im Schatten)

 

 

Genaue Route

Bahnhof Realp P.1538, Furkareuss P.1603, Schweig P.1739, Hinter Schweig, P.1727, Höhenbiel P.1986, Ober Chäseren P.2003, Sunnsbiel P.2155, Witenwasserenstafel P.2158, Oberstafel P.2221, P.2300, Querung unterhalb südlich und unterhalb der Rotondohütte nach Westen, P.2609, Leckipass P.2892, Querung nach Süden östlich um Buckel herum, im Rechtsbogen auf den Sattel, zu Fuss über die Nordwestflanke zum Gipfelkreuz, retour auf gleicher Route  


Tourengänger: Lulubusi


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Kommentare (1)


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romanh hat gesagt: Gross Leckihorn
Gesendet am 16. Februar 2012 um 13:25
Wir waren am gleichen Tag jedoch bedeutend früher da Start von Rotondohütte auch auf dem Gross Leckihorn. Abstieg via Muttengletscher und wiederaufstieg Stotzigenfirsten nach Realp. :-)

Weder Steigeisen noch Pickel für nötig befunden, ging Problemlos, sofern solche guten Verhältnisse wie am Sonntag.

Gruss und weiterhin schöne Touren.


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