Wurmtaler Kopf (3228m) - Snowboardtour mit ungeplant alpinem Finale


Publiziert von simba , 12. Februar 2012 um 21:46.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:12 Februar 2012
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Ski Schwierigkeit: WS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1550 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz der Rifflsee-Bergbahn. Mit der Gondelbahn zur Bergstation (13 EUR)

Bei arktischen Temperaturen (-21° am Parkplatz) vom Rifflsee auf den Wurmtaler Kopf.

Eine einfache Skitour und auch bei der derzeitigen Lawinenwarnstufe "erheblich" vertretbar. Gefahr droht insoweit vor allem zu Beginn der Tour, da man unterhalb der oftmals lawinengefährlichen Steilhänge des Grubengrats unterwegs ist. Ansonsten ist die Tour meist recht flach und daher vor allem lang - das Tal heisst nicht umsonst Wurmtal.
Eine Routenbeschreibung erübrigt sich: Einerseits ist die Route entlang des Tals unter Meidung der Nähe zu den begrenzenden Steilhängen selbsterklärend, andererseits findet man entsprechende Routenbeschreibungen schon zur Genüge.

Im oberen Teil am Beginn des Riffelferners verzog sich leider die Sonne und es kam ein starker Wind aus südlicher bis südöstlicher Richtung auf, so dass die Temperaturen von kalt, aber erträglich, auf bitterkalt und unangenehm absanken.
Da der Wind direkt aus meiner Zielrichtung kam und ich mit dem Snowboard auf dem Rücken hinreichend Angriffsfläche bot, kam ich nurmehr schwer voran. Da der obere Teil des Gletschers auch stark abgeblasen und steinig war, entschied ich mich für ein Snowboarddepot und einen Aufstieg über den Nordwest-Grat (im Aufstiegssinn links des Rifflferners), über den im Sommer der Offenbacher Höhenweg verläuft.

Der Sommerweg hält sich allerdings teils in der Flanke und umgeht so die steileren Grataufschwünge. Da in der Flanke immer wieder mit Triebschnee gefüllte Rinnen zu queren gewesen wären, hieß es für mich, direkt am First des verschneiten Blockgrats zu bleiben. Dies bedingte einige schneebedeckte Kraxelstellen in den nicht gerade filigranen Snowboardboots und immer wieder das Ersteigen steilerer (Tritt-) Schneepassagen (~ 40°). Zuletzt ging es über einen schönen, teils scharfen Schneegrat empor, welcher zum Gipfel hin immer breiter wurde.
Bei entsprechender Umsicht auch im Hinblick auf ein paar kleinere Wächten ist dieser eigentliche Sommeranstieg auch im Winter eine alpin angehauchte Anstiegsvariante zum Gipfel. Aufgrund der Zeitintensität würde ich sie allerdings nicht erneut unter die Boots nehmen. Die Bewertung mit WS- und I bezieht sich allein auf den Aufstieg über diesen Grat.

Am Gipfel hatte ich gehofft mich in dem kleinen Biwak aufzuwärmen. Da wohl irgendjemand die Tür nicht zugemacht hat, war dieses leider völlig verschneit, so dass mir diese Pause nicht vergönnt war. Gleiches galt wegen der aufgezogenen Wolken für die tolle Aussicht vom Gipfel zur nahen Wildspitze und auf den Taschachferner.
Nach kältebedingt  sehr kurzer Pause ging es über den einfachen Westgrat und den oberen Teil des Gletschers zurück zum Depot. Der Gletscher ist im Übrigen keineswegs spaltenfrei. Im oberen Teil ist es derzeit so abgeblasen, dass man sogar eine ziemlich große Spalte erkennen kann.

Die abschließende Abfahrt erfolgte entlang des Aufstiegswegs, um steilere (Triebschnee-) Hänge zu vermeiden. Die Schneeverhältnisse waren sehr wechselhaft: Leider hatte es nur wenig schönen Pulver, meistens war es hart und gedeckelt, wobei der Deckel immer wieder einbrach, so dass ein flüssiges Abfahren, in dem ohnehin meist flachen Gelände kaum möglich war. Nach einem kurzen Zwischenspaziergang entlang des flachen Rifflsees ging es über die bestens präparierte Skipiste hinunter nach Mandarfen.
 
Leider – den sehr kalten Temperaturen geschuldet – nur wenige Fotos, da Handschuhe Ausziehen kaum auszuhalten war.

 
Lawinenstufe: Erheblich

Tourengänger: simba


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