Riedchopf (2552 m) & Schollberg (Nordgipfel, 2543 m)


Publiziert von alpinos , 29. Januar 2012 um 19:57.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Prättigau
Tour Datum:29 Januar 2012
Ski Schwierigkeit: ZS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   A 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:Rüti - Matten - P. 1815 - Alpelti - P. 2052 - Alpeltitälli - bei P. 2482 - P. 2540 - Riedchopf - Silbertälli - Schollberg - Silbertälli - Boller - Glattboden - Äbi - Rüti
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PKW bis St. Antönien-Rüti; Parkplatz Nr. 3; CHF 5 pro Tag; Einwurf entsprechend der gewünschten Parkzeit ist möglich.

Pulvertraum im Prättigau Nr. 3

Heute hatten wir mit dem Wetter gepockert und für diesmal gewonnen; dazu kam der wohl beste Pulverschnee der bisherigen Saison in traumhaften Abfahrten. Es war eine Tour zum Geniessen und lange zurückdenken...



Um 8:20 Uhr starteten wir einsam vom Parkplatz Nr. 3 in St. Antönien-Rüti (1461 m) und folgten teils der Strasse, teils der breiten Spur nach Matten (1640 m). Gleich beim dortigen Parkplatz ging's steil hinauf nach Alpelti (1815 m). Der Schnee zwischen Matten und Alpelti war von der Sonne etwas knusprig gebacken; doch ab Alpelti gab's aber nur noch Pulver. Die Spur war bald zugeblasen und die beiden Tourengeher vor uns überholt, und so zogen wir unsere Spur durch den herrlichen Schnee via P. 2052 steil hinauf ins Alpeltitälli. Über einen schönen Rücken ging's zu einer Rampe, die sich westlich von P. 2482 zum Grat zieht. Hier fanden wir wieder eine breite Spur vor, die vom St. Antönier Joch herüber kam. Auf dem Grat, der auf der Ostseite mit impossanten Wächten verziert war, wanderten wir schliesslich angenehm zum Vorgipfel. Der Grat zum Gipfel war zu Fuss (oder mit Skiern) problemlos zu machen, Vorsicht vor den Wächten ist aber auch hier geboten. Nach drei Stunden Aufstiegszeit standen wir auf dem Gipfel des Riedchopfs (2552 m; 11:20 Uhr).

Vom Joch zwischen dem Vorgipfel und P. 2540 fuhren wir durch das zunächst nicht allzu breite Couloir hinab ins Tälli. Obwohl wir nicht die ersten waren, die hier hinunter fuhren, war der Schnee ein Traum. Wir genossen die Schwünge bis ca. 2250 m und querten dann nach Westen unter den Felsen hindurch ins Silbertälli. Hier wurde wieder angefellt. Durch das landschaftlich sehr reizvolle Tal stiegen wir zum Talschluss. Die Felsmauer umgingen wir links ausholend, querten zum NW-Grat, und erreichten über diesen nach ca. 45 min Aufstieg den Nordgipfel des Schollbergs (2543 m; 12:45 Uhr).

Nachdem die Freerider-Gruppe den Gipfel geräumt hatte, kehrte Ruhe ein und wir genossen die Aussicht und die Sonnenstrahlen. Allzu lange fiel die Gipfelrast allerdings nicht aus; Wolken zogen von Norden ins Gebiet und die Sicht wurde schlechter. So fuhren - wieder in herrlichstem Pulverschnee - durchs Silbertälli hinab. Einzig die Sicht war wegen der hohen Wolken etwas eingeschränkt. Auf etwa 2200 m querten wir nach Westen unter den Felsen hindurch und fuhren über Boller hinab nach Glatt Boden. Direkt dem Bach folgend - was wegen dem vielen Schnee ein genussvolles Abenteuer war - erreichten wir den Fahrweg bei Äbi und bald darauf unseren Ausgangspunkt.



Anmerkung

Vom Schollberg-Nordgipfel kam auch über dessen NW-Hänge abfahren werden. Von den Ausläufern der NW-Hänge oberhalb Boller kann man auch weiter nach Westen queren und dann über einen den Hänge hinab nach zur Brücke bei Ronenegg fahren. Wir wussten nicht recht, wie das Gelände dort aussieht und gingen auf Nummer sicher. Von unten sahen war aber, dass diese Alternative eine weitere, geniale Abfahrt aufweist.


Verhätnisse

Genial! Pulver, Pulver, Pulver. Die Hänge sind nun schon sehr zerfahren, nach dem nächsten Schneefall sollte aber wieder alles gut sein (wenn die Kälte andauert).

SLF: "mässig".

Tourengänger: alpinos


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Geodaten
 9186.gpx Riedchopf & Schollberg

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Kommentare (6)


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monigau hat gesagt: Schöne Tour...
Gesendet am 29. Januar 2012 um 20:23
... und tolle Fotos. Sieht alles ein bisserl anders aus als bei meiner Tour im August. Aber die Aussicht vom Riedkopf ist einfach grandios.

LG
Monika

alpinos hat gesagt: RE:Schöne Tour...
Gesendet am 29. Januar 2012 um 20:27
Ja, es ist immer wieder interessant, wie sehr sich die Berge im Winter verändern. Aber so kann man immer wieder was neues entdecken.
Wir hatten einfach Glück mit dem Wetter und der Schnee war ein Traum.

LG, A&R.

Bombo hat gesagt:
Gesendet am 29. Januar 2012 um 22:07
Ganz toll, gratuliere! Frage: Wurde die NW-Abfahrt gemacht? Wie schaut es im unteren Bereich mit Fischmäuler aus?

alpinos hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. Januar 2012 um 22:29
Ja, wurde mehrfach gemacht, der Hang ist allerdings schon ziemlich zerfahren (konnten wir von unten einsehen). Keine Anzeichen von Lawinen, Fischmäulern, o.ä. Allerdings hat es an vielen Stellen im Gebiet Gleitschneelawinen gegeben und teilsweise gibt es Anrisse bis auf den Grund, die wie Bergschrunde aussehen.
Gruß,
A&R.

Alpin_Rise hat gesagt: Pow
Gesendet am 29. Januar 2012 um 22:51
Da habt ihrs ja formidabel getroffen - wir wurden etwas weiter westlich ebenfalls fündig!

Die Variante, die du beschreibst, nennt sich "Wätterweid", wir durften diese bei besten Verhältnisse mal anfangs Saison befahren.
Laut 360 hat diese aber zur Zeit zu viele Gleitschneelawinen drin - oder sind die schon wieder zugeschneit?!

G, Rise

alpinos hat gesagt: RE:Pow
Gesendet am 1. Februar 2012 um 15:38
Ah Wätterweid. Tja, hätten wir mal euren Bericht genauer gelesen. Unser Hauptziel war der Riedchopf und da ist uns das entgangen. Vom Gipfel war der Hang nicht einsehbar, und da wir keinen Beschrieb im Führer gefunden hatten, sind wir den Normalweg runter. Der Hang selbst ist in perfektem Zustand (jetzt allerdings zerfahren). Die Gleitschneelawinen (teils riesige Ausmaße), sind rechts und links davon. Man muss also den richtigen Hang erwischen.

LG,
A&R.


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