Herbstliche Biwaktour durch die einsamen Sextener Dolomiten


Publiziert von Herbert , 18. Januar 2012 um 07:04. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:31 Oktober 2007
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 4 Tage
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Sexten-Moos, über Lienz und Innichen

Dieser Bericht handelt von jener Gegend, in der ich gerne leben, wohnen und arbeiten würde, ein wirklich gesegnetes Stück Erde!

Aber Sextener Dolomiten und einsam, gibts das überhaupt ?

Im Sommer sind massenhaft Wanderer zwischen den Zinnen und der Sonnenuhr des Fischleintals unterwegs, im Winter sind die Schitouren auch sehr beliebt.

Aber:
Im Herbst, wenn alle Hütten ausnahmslos geschlossen sind, wenn zuviel Schnee für die Wanderer und zuwenig Schnee für die Schitourengeher liegt, dann kann man auch dort noch Einsamkeit pur erleben.
Man darf sich nur nicht scheuen, einen Rucksack mit Proviant für einige Tage mit zu nehmen, und ein paar Nächte im November zwischen 2000 und 2500m einfach im Freien zu verbringen.
Wir hatten das Glück, zwischen 31.10.2007 und 4.11.2007 gute Verhältnisse anzutreffen - es war kalt in der Nacht, aber sehr sonnig untertags, das Wetter durchgehend bestens, ab etwa 2000m knietiefer Pulver auf den Nordseiten und ein paar Zentimeter Eis und Schnee auf den Südseiten.

Wir haben uns keine Gipfel und keine spezielle Route vorgenommen, wir wollten einfach völlig absichtslos, entschleunigt und zufrieden durch eine der wundervollsten Gebirgsgruppen Südtirols wandern und deren Schönheit genießen.
Und davon handeln auch diese Bilder und die Bildkommentare, ohne mehr zu wollen.

Tourengänger: petz, Herbert


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Kommentare (6)


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83_Stefan hat gesagt:
Gesendet am 18. Januar 2012 um 07:26
Bei diesen fantastischen Fotos fällt es fast schon schwer, nicht gleich alle den Favoriten hinzuzufügen. Großartig!

Herbert hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. Januar 2012 um 17:12
Danke, freut mich, daß Dir die Fotos gefallen!
Bei DER Landschaft und dem Wetter war es damals aber leicht, die Seele in die Kamera zu legen ... :-)

lampbarone hat gesagt:
Gesendet am 15. Mai 2014 um 17:37
Kann mich Stefan nur anschließen, nicht nur alle Fotos, sondern die ganze Tour Favoriten! Und es muss es berauschendes Gefühl sein, die Berge allein für sich zu haben, besonders diese im Sommer überlaufenen!

Was mich interessieren würde (mache auch Biwaktouren bis in den Herbst, aber habe mich bei Schee noch nicht getraut): Wie kalt war es nachts und was für Schlafsäcke (Temperaturbereich, Gewicht) hattet Ihr? Welche Unterlagen, damit die nicht nass werden (normale Matten sind ja zu schmal)?
Und habt Ihr alles Wasser mitgeschleppt oder Schnee geschmolzen?

Herbert hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. Mai 2014 um 08:27
Hallo lampbarone,
in der Nacht war es sicher nie kälter als -10 Grad, das ist aber bei unserem Equipment nicht so wichtig.
Wir verwenden als Unterlagsmatten Exped Downmats, winters wie sommers. Die haben nicht nur ein exzellentes Packmaß, sondern sind auch die wärmsten. Die Exped und der Schlafsack kommen beide in den Biwaksack.
Als Schlafsack verwende ich einen Joutsen 3000 (wird nicht mehr erzeugt) - wenn ich mich recht erinnere, hat der eine Komforttemperatur irgendwo um die -24 Grad.
Im Winter nehmen wir nur soviel Wasser mit, wie man unterwegs zum Trinken braucht, höchstens 1 Liter. Sonst wird im Biwak immer Schnee geschmolzen.
Petz kann sicher noch einiges dazu sagen, auch zu ihrem Carinthia Schlafsack.
Hier haben wir auch schon mal eine Diskussion geführt:
http://www.hikr.org/gallery/photo969767.html

lampbarone hat gesagt: RE:
Gesendet am 19. Mai 2014 um 04:32
Danke, Herbert für die Antwort und den Link!
Oha! Minus 24 Grad Komforttemperatur. Na klar, dann muss ich mich nicht wundern, wenn ich friere (zuletzt im September am Pleureur auf 2700 m bei ca. +5 Grad mit Leichtschlafsack aus Gewichtsgründen und nur dünner Schaummatte unterm Biwak, war schon sehr grenzwertig).

Der Schlafsack muss aber dann trotz Daunen sicher einiges an Gewicht und Volumen in den Rucksack bringen?
Und wenn die Matte in den Biwak kommt, dann liegt der ja ausen direkt auf dem Schnee, wird der denn nicht nass?
Ist das extra ein größerer? In meinen Biwak (80 cm breit) würde gar keine Matte mehr mit rein passen.

Herbert hat gesagt: RE:
Gesendet am 19. Mai 2014 um 11:42
Sorry, da hab ich mich verschrieben, man gibt ja Komfort-, Limit- und Extremtemperatur bei Schlafsäcken an.
Das dürfte die Limit-Temperatur sein, die Komforttemperatur liegt wohl irgendwo bei -14 Grad.
Aber ja, es ist jedenfalls ein Expeditionsschlafsack, ich habs gern gemütlich, und ob er jetzt einen halben Kilo schwerer ist als andere, das stört mich nicht. Aber sowohl der Schlafsack als auch die Exped-Downmat lassen sich auf ein sehr kleines Packmaß reduzieren, ich hab beide immer IM Rucksack, nicht draußen aufgebunden (eine Schaumstoff-Unterlagsmatte müßte man außen draufbinden).
Ja, der Biwaksack ist ein 2-Personen Biwaksack, denn da lege ich nicht nur Unterlagsmatte und Schlafsack rein, sondern auch gern den Rucksack und die Schuhe (im Winter kommen die Schuhe manchmal sogar in den Schlafsack).
Sicher wird der Biwaksack außen naß, aber dazu ist er ja da, das seh ich nicht als Problem.
Mag sein, daß ich in Summe vielleicht ein Kilo mehr schleppe als unbedingt nötig, aber dafür hab ichs in einer langen Winternacht auch gemütlich.


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