La Traversata Internazionale: Von San Mamete via Il Torrione ins Val Colla


Publiziert von 360 Pro , 5. Januar 2012 um 20:30.

Region: Welt » Italien » Lombardei
Tour Datum: 4 Januar 2012
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   I   Gruppo San Lucio-Monte Boglia 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:San Mamete (SPE)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Cimadera, Paese

Wie schon so oft predigten die Wetterpropheten für den heutigen Tag aufkommendem Nordföhn und Sonnenschein für das Sottoceneri und chuttiges Wetter für mehr oder weniger den Rest der Schweiz. Da mir im CH-Sottoceneri langsam aber sicher die Gipfelziele ausgehen, muss ich mein "Jagdgebiet" zunehmend auch auf das angrenzende Italien ausweiten. Da der *"neu entdeckte" Bus von Lugano nach Menagggio auch im Winter fährt, nutzte ich diese Gelegenheit für eine weitere Tour mit Start in San Mamete, eine Überschreitung ins Valcolla über den Il Torrione, eine empfehlenswerte Tour.


Die Zugfahrt nach Lugano vergeht im Nu, da chaeppi und ich wieder einmal gemeinsam in den Süden fahren. chaeppi überlegte sich kurze Zeit mich auf dieser Tour zu begleiten, entschloss sich dann aber doch für *seine Pläne. Er lässt mich aber mit seiner Neuanschaffung "spielen" und wir diskutieren wieder einmal ausführlich die hikr-Welt (Ja wir haben ziemlich sicher auch über Dich gesprochen ;-) In Lugano gehen wir dann separate Wege: er nimmt den Zug nach Melano und ich laufe zur Busstation der SPE vis-à-vis des Piscina Coperta und kaufe am Kiosk mein Billet nach San Mamete (4.80Fr.).

In San Mamete wandere ich gemütlich dem Weg und der Strasse entlang nach Loggio, Puria und Dasio. Der Himmel hat sich leider seit der Ankunft in Lugano komplett bedeckt. Oberhalb der Kirche von Dasio folge ich dann zuerst dem sehr gut markierten Weg zur Alpe Mapel (Route 5) und weiter zur Ruine der Alpe Noresso. Der südseitige Aufstieg ist bis hierher schneefrei. Dort wo ich jedoch beim Pass kurz vor der Alpe Noresso auf die Schattenseite gelange, trete ich urplötzlich in den Winter ein und bin froh meine Gamaschen anziehen zu können (und sie nicht wie andere heute zu Hause vergessen zu haben, gell chaeppi ;-). Inzwischen macht sich der Nordföhn eindrücklich bemerkbar und lässt von Westen her sehr schnell den blauen Himmel und kurze Zeit später die Sonne durchbrechen.

Da ich in der steilen, südlichen Grasrinne, welche etwas westlich des Gipfelkopfs endet zum Il Torrione aufsteigen möchte, quere ich auf dem markierten Weg nördlich am Monte Prade vorbei in die Südflanke des Torriones. Dort treffe ich unerwarteter Weise auf diese Tafel, welche mir unmissverständlich preisgibt, dass ich von hier nun den Weg nicht mehr verlassen darf. Die Karte auf der Tafel zeigt, dass der von mir angepeilte Aufstieg eigentlich tabu wäre, denn die steile Grasrinne ist auf dieser Karte innerhalb des Naturschutzgebietes (Riserva Naturale Integrale Valsolda). Was nun? Da ich solche Verbote nicht missachte und dies auch heute nicht gedenke zu tun, suche ich nach Alternativen.

Die Grenze des Naturschutzgebietes auf der Karte auf der Tafel verläuft entlang dem Grat, gerade westlich meiner geplanten Aufstiegsrinne und so versuche ich mich halt an dieser Gratkante hochzuangeln anstatt in der Grasrinne, damit ich das Naturschutzgebiet nicht betrete. Der Grat sieht zwar teilweise etwas abenteuerlich, aber machbar aus. Das Gekraxle bis zum P. 1679 gestaltet sich dann sogar genüsslich, der weitere Gratverlauf sieht aber eher happig-alpin aus und bei dieser Schneelage wohl etwas zu riskant. Etwas oberhalb von P. 1679 treffe ich jedoch unvermittelt wieder auf einen rot/weiss markierten Weg, welcher zu meiner Überraschung in die Südflanke des Torriones zu meiner ursprünglich geplanten Aufstiegsrinne quert. In der Ferne erspähe ich von weitem auch ein weiteres Schild, welches die Parkgrenze markiert. Ich folge deshalb diesem Weg bis zum Schild und steige nun die steile und durchgehend markierte Grasrinne auf, welche sich also nicht im, sondern hart westlich an der Grenze des Naturschutzgebietes befindet.

Die abgebildete Parkgrenze auf der Tafel entspricht also zumindest für diesen Teil nicht so ganz der Wirklichkeit. Ich für meinen Teil nehme dies den Kartenzeichnern nicht allzu übel und bin froh, dass ich nicht wirklich über den Grat aufsteigen oder einen langen Umweg im Westen in Kauf nehmen muss. Auf dem Gipfel scheint nun definitiv die Sonne, allerdings pfeift mir jetzt der stürmische Nordföhn so richtig um die Ohren und versucht mich immer wieder vom Gipfel runterzuschubsen. Ich halte diesen Versuchen jedoch standhaften Widerstand und mache eine ziemlich lange Pause, so wirklich gemütlich ist die Sache jedoch nicht.

Beim Übergang zur Cima di Fojorina eröffnet sich dann die eigentliche Knacknuss der Tour. Dort wo vor dem grossen senkrechten Abbruch auf die Ostseite abgekraxelt werden muss, finde ich eine eisig eingeschneite Wand vor, die ich mich so nicht abzuklettern getraue. Ein neckisch eingeklemmter riesiger Block eröffnet mir aber einen sehr engen Durchschlupf (zum Glück habe ich bei all den Weihnachtsessen nicht allzu sehr über die Stränge geschlagen) zu einer etwas weniger abenteuerlichen Rinne, in der ich verhältnismässig einfach abklettern kann. Der Rest des Weges nach Cimadera ist schnell erzählt und ausser dass ich wegen dem starken Nordföhn einige Male fast von den Füssen geluftet werde auch nicht besonders spektakulär: Dem Weg entlang zum Passo di Pianca Bella, südlich vorbei an Cima Mosè & Cima dell'Oress und schlussendlich dem sanften Grat folgend (via dem kleinen Gipfel der Catelina) hinunter nach cff logo Cimadera, Paese.


PS: Da chaeppi mein unrühmliches Busproblem in Tesserete in *seinem Bericht nun schon erwähnt hat, muss ich wohl doch auch noch ein paar Worte darüber verlieren. Tesserete ist bekanntlich - oder auch nicht - ein grosser Bus-Knotenpunkt und hier laufen sehr viele unterschiedliche Verbindungen zusammen. Unter anderem auch zwei Linien von und nach Lugano. Die eine, der blau/weisse TPL Bus, nimmt die direkte Route nach Lugano. Der andere Bus, das (gelbe) Postauto ist zwar auch mit Lugano FFS angeschrieben, nimmt aber den Umweg über Origlio und Vezia.
Nachahmer/innen merken sich: Wer von Tesserete nach Lugano fährt und die ICN Verbindung in den Norden erwischen will, sollte in den TPL Bus einsteigen, denn sonst verpasst er/sie den Anschluss in Lugano um ein paar Minuten. Das Schlimmste dabei ist, dass ich dies eigentlich wusste, denn ich bin in der umgekehrten Richtung schon einmal in den falschen Bus eingestiegen. Allerdings spielt das in dieser Richtung für die meisten Anschlüsse keine Rolle, da man insbesondere jene ins Val Colla auch mit dem Umweg fahrenden Bus nicht verpasst. Jä nu, so steht mir in Lugano halt ausreichend Zeit zur Verfügung mich für die Zugreise in den Norden mit Speis und Trank einzudecken...

Tourengänger: 360


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Kommentare (1)


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Henrik hat gesagt: Was schreibst du denn da..
Gesendet am 5. Januar 2012 um 22:50
> langsam aber sicher die Gipfelziele ausgehen

..vielleicht solltest du dir die Untergipfel vor den Gipfeln aussuchen...nein, im Ernst, einfach wieder eine Glanzleistung in Zeit und Raum.

Ciao

Henrik


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