Rauheck (1590 m) - eine Tour für melancholische Tage


Publiziert von 83_Stefan , 18. Dezember 2011 um 19:53.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:18 Dezember 2011
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über St2562 nach Ohlstadt. Über Haupt-, Heimgarten- und Wankstraße zum gebührenfreien Parkplatz am Schleifmühlenweg. Alternativ per Bahn nach Ohlstadt; vom Bahnhof quer durch den Ort zum Ausgangspunkt.
Kartennummer:Bayerisches Landesamt für Vermessung und Geoinformation - UK50-52 Bad Tölz Lenggries und Umgebung.

Heimgarten und Herzogstand, zwei Musterbeispiele der Münchner Hausberge, sind durch einen langen Grat verbunden. Die Überschreitung desselben zählt sicher zu den schönsten und beliebtesten Touren der Bayerischen Voralpen. Verfolgt man vom Heimgarten den hier deutlich unscheinbareren und großteils bewaldeten Grat nach Westen weiter, bringt er noch einen Gipfel hervor, das Rauheck. Die Aussicht kann natürlich nicht mit der vom deutlich höheren Heimgarten mithalten, umso mehr eignet sich das Gipfelchen für melancholische Tage, an denen das Grau der vorbeiziehenden Wolkenfetzen dem Anstieg im Wald ein düsteres Attribut verleiht.
Am gebührenfreien Wanderparkplatz des sympathischen Dorfs Ohlstadt geht's los. Der Bach wird auf einer Brücke überquert und eine Schotterstraße führt durch eine Weide an den Wald heran. Dort beginnt der breit ausgetretene Weg, der für den Aufstieg genutzt wird. Vorsicht, nicht die neue Forstautobahn wählen, die gerade im Bau ist! Der Weg leitet ziemlich steil durch Wald hinauf und erreicht einen wunderbaren Aussichtsplatz mit Sitzbank. Die Schau über's Loisachtal in den Pfaffenwinkel ist erste Sahne.
Der Weg knickt hier nach links ab und führt im Graben zwischen Buch- und Ölrain mit deutlich geringerer Steigung bergan, bis die unscheinbare Wankhütte auf einer Lichtung erreicht ist.
Kurz nach der Hütte zweigt man links ab und auf einem Steig geht's durch Wald hinauf auf den Kamm, der an einem großen Kreuz erreicht wird und schöne Ausblicke nach Norden bietet.
Zu früh gefreut, man hat noch ein ganzes Stück vor sich. Am breiten Kamm, meist durch Wald, geht's in östlicher Richtung entlang. Auch das nächste große Kreuz ziert nur eine unbedeutende Zwischenerhebung. Der Gipfel ist allerdings schon in Sichtweite. Ein kleines Stück bergab und dann am Kamm hinauf zum Rauheck (großes Kreuz), das den umliegenden Wald um ein paar Meter überragt und daher eine recht passable Aussicht bietet: Wetterstein, Karwendel, Estergebirge und Alpenvorland - das kann sich schon sehen lassen!
Am Kamm geht's weiter, immer auf den übermächtigen Heimgarten zu. Kurz nach dem Gipfel könnte man links dem bezeichneten Abkürzer durch die steilen Nordhänge folgen. Wer es nicht so eilig hat, der folgt dem Kamm noch ein Stück weiter, bis nach Norden (links) ein breit ausgetretener Wanderweg abzweigt, der über einen schwach ausgeprägten Rücken komfortabel durch die Latschenzone in Richtung Bärenfleckhütte hinunter leitet. Durch den Wald führt er schließlich - mehrmals im Zwiestreit mit breiten Forstpisten - an der Ruine Schaumburg vorbei wieder nach Ohlstadt. Man hält sich links und erreicht bald den Parkplatz.

Schwierigkeiten:
Aufstieg über Wankhütte: T2.
Abstieg über Bärenfleckhütte: T2.

Fazit:
Nette 3*-Tour für düstere Tage. Die Route verläuft größtenteils im dichten Wald, hin und wieder ergibt sich aber doch ein reizvoller Blick. Besonders am Gipfel ist das Panaroma sehenswert.

Anmerkungen:
felixbavaria ist treuer Besucher des Rauhecks. Schon drei Tourenbericht (jeweils mit Überschreitung zum Heimgarten) hat er verfasst: 1, 2, 3.
Im unteren Teil des Anstiegswegs wird derzeit eine neue, gewaltige Forststraße angelegt, die die Landschaft enorm zerschneidet. Der Aufstiegsweg ist daher offiziell gesperrt. Warum wird dieser Trend zur Neuerschließung nicht gestoppt? Haben wir unsere Bergwelt nicht schon genug verschandelt? Andere Beispiele sind die neuen, potthässlichen Forststraßen an Jochberg und Herzogstand - das ist einfach eine Sauerei! Und für den Unterhalt der Wanderwege muss meist der Alpenverein sorgen, denn mit Ausnahme eines kleinen Zuschusses ist dafür kein Geld da.

Kategorien: Bayerische Voralpen, 3*-Tour, 1500er, T2.

Tourengänger: 83_Stefan


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Kommentare (2)


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ADI hat gesagt:
Gesendet am 19. Dezember 2011 um 13:04
immer unterwegs, der fleißige Stefan.....

VLG aus M. vom ADI

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 19. Dezember 2011 um 13:11
"Carpe diem" wie der weise Römer so schön sagt!


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