"Wenn's im Dezember stürmt und schneit, ist der Winter nicht mehr weit" heisst die Bauernregel, auf die immer Verlass ist. Und auch heute, wenige Tage vor dem Beginn des meteorologischen Winters, traf diese Weisheit ins Schwarze bzw. ins Weisse. Tief verschneit präsentierte sich der Brugger Wald zwischen der Chammhaldenhütte und dem Fuss des Kronbergs und bildete zugleich den Höhepunkt dieser kurzen Schneeschuhtour. Denn im Wald war es windstill, so dass wir die weihnachtliche Stimmung richtig geniessen konnten. Weite Teile der heutigen Tour waren aber ziemlich windexponiert und so hatten wir vor allem auf dem Rückweg mit einem ordentlichen Schneesturm zu kämpfen, der uns die kleinen Eiskristalle ziemlich unsanft in die Gesichter peitschte.
Ein grosser Trumpf der kalten Jahreszeit ist, dass man auch bei vermeintlich schlechtem Wetter viel Freude an der Natur haben kann. Praktisch während der ganzen Tour schneite es heute, was den sonst eher unscheinbaren voralpinen Bergwald in einen wahren Märchenwald verzauberte. Dies ganz im Kontrast zu den waldfreien Gebieten, wo der Sturm der letzten Tage den gefallenen Schnee derart verfrachtete, dass sich weite Teile des Bodens in gefrorenem Hellbraun präsentierten.
Nur ganz wenige und sehr kurze Aufhellungen liessen die herrliche Winterlandschaft im Appenzeller Land etwas erleuchten; die meiste Zeit blieb es heute ziemlich düster.
Die Schneeschuhtour auf den Kronberg ist sehr einfach. Meist finden sich durchwegs gute Spuren, wie auch heute. Man müsste wohl mitten in einer Nacht nach ergiebigen Neuschneefällen aufbrechen, um die Tour selbst spuren zu müssen. Fehlen wider Erwarten die Spuren, wäre die Wegfindung im Wald allerdings nicht ganz einfach. Einige gelber Markierungen des Sommerwegs dienen dann als Orientierungshilfe. Es sind nirgendwo steile Passagen zu meistern, eine Lawinengefahr ist unter realistischen Bedingungen wohl kaum je wahrscheinlich.
Die Route führt von der Schwägalp vorbei an Siebenhütten unter der markanten Chammhalden und bei der Chammhaldenhütte etwas abwärts in den Wald. Anschliessend geht es die sanften Hänge hinauf, vorbei an den Hütten des Langälplis und weiter auf den Gipfelkamm. Es sind einige Gegenab- bzw. anstiege zu begehen, weshalb letztlich doch etwas mehr als 600 m Höhendifferenz bewältigt werden.
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