Mulhacén (3.482 m) - Auf den höchsten Berg des spanischen Festlands und zur Laguna Hondera


Publiziert von pika8x14 , 5. Dezember 2011 um 15:11.

Region: Welt » Spanien » Andalusien » Granada
Tour Datum:16 Juli 2010
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Zeitbedarf: 1 Tage
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1700 m
Strecke:Hoya del Portillo - Mirador de Trevélez/Alto del Chorrillo - Mulhacén - Laguna Hondera - Chorreras Negras - Laguna Hondera - Mirador de Trevélez/Alto del Chorrillo - Hoya del Portillo
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auf der Straße A-4129 über Bubión und Capileira und ein Stück unbefestigte Straße zur Kontroll- und Infostelle Hoya del Portillo (Nationalpark Sierra Nevada) mit Parkplätzen.
Unterkunftmöglichkeiten:Im Refugio Poqueira, etwas abseits des hier beschriebenen Weges - dann kann die Tour auf 2 Tage verteilt werden. Ansonsten zahlreiche Möglichkeiten in den südlich der Sierra Nevada gelegenen Alpujarras-Dörfern.
Kartennummer:Instituto Geográfico Nacional/Centro Nacional de Informacion Geografica: Sierra Nevada, Occidental; M 1:25.000 oder Instituto Geográfico Nacional: Mapa Topográfico Nacional de Espana 1027-IV Treveléz; M 1:25.000

Nachdem wir 2008 mit dem Pico del Teide (3.718 m) auf Teneriffa bereits den höchsten Berg auf spanischem Staatsgebiet bestiegen haben, wollen wir heute den Mulhacén erwandern. Dieser ist mit 3.482 m die Nummer 1 der Sierra Nevada, des spanischen Festlands und auch der gesamten iberischen Halbinsel.

Für eine Besteigung des Mulhacén kommen mehrere Routen in Frage, die teilweise auch hier auf HIKR schon beschrieben sind.

Üblich sind z. B. folgende Wanderungen:

Capileira/Hoya del Portillo - Mirador de Trevélez/Alto del Chorrillo - Mulhacén

Trevélez - Mirador de Trevélez/Alto del Chorrillo - Mulhacén

Trevélez - Laguna Hondera (Cañada de Siete Lagunas) - Mulhacén

Pradollano/Skigebiet Sol y Nieve - Pico del Veleta - Laguna de la Caldera - Mulhacén
(Nutzung der Seilbahnen/Lifte im Skigebiet möglich).

Verschiedene unbewirtschaftete Unterkünfte oder auch das bewirtschaftete Refugio Poqueira (ca. 2.500 m, südwestlich des Mulhacén) ermöglichen ein Verteilen der Tour auf zwei oder mehrere Tage.

Darüber hinaus gäbe es alpine Varianten über die steile Nordflanke oder auch die Möglichkeit einer mehrtägigen Sierra Nevada-Überschreitung.


Wir haben uns für einen Start ab Hoya del Portillo (ca. 2.150 m) entschieden. Auf dieser Route könnte man für einen Teil der Strecke sein Mountainbike oder den „Microbús“ bis zum Mirador de Trevélez/Alto del Chorrillo nutzen. Wir fragen spaßeshalber in Capileira nach: der Kleinbus ist bereits für einige Tage im Voraus ausgebucht und fährt derzeit eh nicht ganz bis Mirador de Trevélez, da ein großer Altschneeberg unterwegs die Piste blockiert.

Also starten wir am Parkplatz des Kontroll- und Infopunkts Hoya del Portillo (ca. 2.150 m, Nationalpark Sierra Nevada) zu Fuß. Das erste Stück laufen wir auf einem Pfad durch Kiefernwald, dabei begegnen wir einer Wildschweinrotte, die „im Schweinsgalopp“ unseren Weg kreuzt. Nachdem wir die letzten Baumgruppen hinter uns gelassen haben und in offenes Gelände gelangt sind, gibt es bereits erste schöne Aussichten in südliche und westliche Richtung. Bei Puerto Molina erreichen wir wieder die von Hoya del Portillo kommende Piste. Eine Kehre dieses breiten Schotterweges kürzen wir noch mit einem Pfad ab. Dann folgen wir der Piste mehrere Kilometer bis an den Mirador de Trevélez. Etwas abseits des Weges hat man hier einen schönen Tiefblick hinunter auf den für seinen Serrano-Schinken berühmten Alpujarras-Ort Trevélez. Auf der gegenüber liegenden Seite (westlich) befindet sich die Erhebung Alto del Chorrillo (2.721 m).

Zurück auf der Piste folgen wir dieser noch ein kurzes Stück, links biegt bald der Weg zum Refugio Poqueira ab. Wir aber verlassen (die weiter in Richtung Veleta führende) Piste nach rechts. Der schmale Pfad führt nun meist allmählich ansteigend, zwischendurch auch mal etwas steiler, über die Geländerücken Loma del Tanto und später Loma del Mulhacén. Zwischendurch passieren wir noch große Herden Iberischer Steinböcke und auch den Vermessungspunkt Mulhacén II (3.362 m). Nach etwa vier Stunden bei gemütlichem Tempo erreichen wir aus südlicher Richtung den Gipfel des Mulhacén (3.482 m).

Gemeinsam mit einem sehr internationalen „Bergfeunde-Publikum“ erleben auch wir grandiose Aussichten. Wir schauen auf die Bergwelt der Sierra Nevada mit *Pico del Veleta, Alcazaba, den steilen Abbrüchen des Mulhacén nach Norden u. s. w. Und besonders schön: die vielen kleinen, teilweise noch eisbedeckten, Bergseen.

Einen von diesen wollen wir genauer erkunden. Deshalb geht’s nach ausgiebiger Rast noch zur Laguna Hondera im Talkessel der Cañada de Siete Lagunas. Bei unserem Abstieg dorthin laufen wir oberhalb der Abbrüche zum Tal entlang (Cuerda del Resuella, südöstlich des Mulhacén). Der Pfad verschwindet dabei immer wieder unter Schneefeldern. Erst unmittelbar an der Laguna Hondera (südlich von dieser) steigen wir über einen Geröllhang hinunter zum wunderschönen See (gut anderthalb Stunden ab Mulhacén).

An dessen Abfluss stürzen zwei Bachläufe als „Wasserfall“ (Chorreras Negras) eine ziemlich hohe Geländeschwelle hinunter. Weiter unten wird mit einem weiteren Bächlein dann der Fluss namens „Hunde-Ar…“ (besser: „Hundehintern“, Río del Culo de Perro ;-) daraus. Bei so viel Schönheit und Poesie gehen wir auf einem Pfad neben den Chorreras Negras noch ein ganzes Stück steil bergab und schauen uns alles nochmal „von unten“ an.

Nach Rückkehr an die Laguna Hondera (2.890 m) umrunden wir diese. Auf den feuchten Wiesen (Borreguiles) weiden einige Kühe, es gibt kleine Wasserläufe und zahlreiche blühende Pflanzen - auch in den umliegenden, felsigen Bereichen.

Absolute Idylle - eingerahmt von Mulhacén & Co.

Nun wird es langsam Zeit für den Rückweg - also steigen wir wieder über den steilen Geröllhang aus der Cañada de Siete Lagunas nach oben. Von den Felsen südlich oberhalb der Laguna Hondera schießen wir noch zahlreiche Fotos - einen Pfad, der uns südwestwärts in Richtung Alto del Chorrillo bringen könnte, finden wir aber nicht (zu viel Schnee).

Deshalb geht’s noch weiter bergauf in Richtung Mulhacén. Auf ca. 3.150 m queren wir dann - größtenteils auf Schneefeldern - hinüber zu unserem Aufstiegsweg von heute morgen über die Loma del Mulhacén.

Von dort folgen wir dem bekannten Weg über Mirador de Trevélez/Alto del Chorrillo zurück zum Hoya del Portillo, wo wir nach fast 30 km Wegstrecke und ca. 12 Stunden (bei 2 Stunden Pause) wieder ankommen.

Fazit: Wunderschöne Tour mit grandiosem Gipfelpanorama vom Mulhacén und herrlicher Landschaft an Laguna Hondera und Chorreras Negras. Das „Wandern“ auf der Piste zwischen Puerto Molina und Mirador de Trevélez/Alto del Chorrillo ist eher langweilig. Da die Cañada de Siete Lagunas (Laguna Hondera, …) ein wirkliches Highlight ist, wäre eine Besteigung ab Trevélez eine Alternative - allerdings mit gut 2.000 Höhenmetern - aber kaum ein Unterschied zu unserer „Mulhacén-Tour mit Abstecher". Wie bereits oben angedeutet - kann man die Wanderung natürlich auch auf zwei Tage - oder 2 Tagestouren - verteilen.


pika8x14 sind heute: A. + A.

Tourengänger: pika8x14


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Kommentare (2)


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Tef hat gesagt:
Gesendet am 6. Dezember 2011 um 18:17
Servus zusammen,
Gratulation zur schönen Tour!
eine Frage bezüglich Winterbegehung: der Aufstiegsweg von euch schaut ja lawinenmäßig nicht so kriitsch aus..oder was meint ihr?
beste Grüße
Tef

pika8x14 hat gesagt: RE:
Gesendet am 6. Dezember 2011 um 22:19
Hallo zusammen,

und danke.

Der von uns genutzte Weg aus südlicher Richtung weist im Vergleich zu allen anderen möglichen Routen die geringste Hangneigung auf - das sieht man auf unseren Fotos und selbst beim Zoomen in der „Minimap“/Einstellung „Gelände“ schon recht deutlich.

Deshalb ist diese Route aus „lawinentechnischer Sicht“ wohl zu empfehlen. Von einem Abstecher in die Cañada de Siete Lagunas ist bei entsprechender Schneesituation sicherlich abzuraten - neben Lawinen, Wechten u. s. w. ist auch das mögliche Durchbrechen in einen der zahlreichen Bäche oder Seen nicht zu unterschätzen.

Aber vielleicht hält sich der Schnee ohnehin in Grenzen - wie bei der Ski-WM in der Sierra Nevada, die in Folge Schneemangels ja von 1995 auf 1996 verschoben wurde. Das hatten wir noch gut in Erinnerung - und waren wegen des (unerwartet) vielen Restschnees mitten im Sommer ziemlich überrascht ;-).

PS: Auf vielen Wegabschnitten kann einem „sehr frischer Wind“ um die Ohren wehen - selbst im Sommer.

Bei Interesse an weiteren Infos oder GPS-Track/Geodaten - einfach nochmal melden.

Viele Grüße aus dem Erzgebirge,
A. + A. + A.


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