Angelehnter Turm am Chrummenstein hat eine Besteigung


Publiziert von Gecko , 29. November 2011 um 13:08.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:20 November 2011
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: VI+ (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Alvier Gruppe 

Gemäss dem Kletterführer "Churfirsten - Alvierkette - Fläscherberg" soll der angelehnte Turm auf der Westseite des Chrummensteins in der Alvierkette noch keine Besteigung haben. Spätestens seit dem 20. November 2011 trifft dies nun nicht mehr zu.

Dieser Bericht soll die nötigen Informationen für eine Wiederholung liefern und potentielle Erstbesteiger vor der Enttäuschung bewahren, an diesem Turm bereits eine Route anzutreffen. Letztere könnten evtl. an einem (noch) kleineren Turm bei der (westlichen) Malunfurggel fündig werden.


Ausgangspunkte:

Vom Seeztal: Von der Autobahnausfahrt Flums nach Berschis und die steile Bergstrasse aufwärts bis nach Rotherdplangg. Dort gebührenpflichtiger Parkplatz. Nun der Fahrstrasse entlang und später auf Wanderwegen aufwärts auf die Alpen Sennis - Malun, dann steil die Flanke hinauf in die Malunfurggel (ca. T5). Von dort dem Grat entlang hinüber in die Östliche Malunfurggel.

Vom Rheintal: Man nehme die Autobahnausfahrt Buchs/SG und fahre auf der Bergstrasse hinauf ins Buchser Malbun. Gebührenpflichtiger Parkplatz. Der Strasse folgend, später über angenehmes Wandergelände (zumeist weglos) hinauf in die Östliche Malunfurggel.


Zur eigentlichen Tour (T5-T6, 6a-6b):
Von der Malunfurggel ca. 50m durch gerölliges Couloir nach Süden absteigen und danach durch die steil abfallende Wiese hinüber zur Einstiegsrinne queren (Zugang etwas heikel, aber kaum ausgesetzt, ca. T5-T6).

Ca. 20m vor Erreichen des Einstiegs steckt in der Querung ein Bohrhaken, der nächste befindet sich dann ca. 5m links oberhalb der Einstiegsrinne und dient als Stand. Von dort ohne Schwierigkeiten die Rinne hoch (1 Zwischenhaken auf der linken Seite) bis zur unteren Turmscharte. Hier könnte an einem Haken Stand gemacht und auch abgeseilt werden (eingerichtet). Man kann aber auch problemlos noch weiter bis zur oberen Turmscharte weiterklettern und dort Stand machen (die obere Turmscharte wird durch ein paar eingeklemmte Blöcke gebildet und ist somit eine Art "Naturbrücke").
Nun folgen die eigentlichen Schwierigkeiten der Tour. In nicht ganz zuverlässigem Fels müssen Schwierigkeiten im 6a/b-Bereich bewältigt werden, bevor man den (Abseil-)Stand gleich unterhalb des Gipfelgrates erreicht (dies ist der einzige Stand mit ZWEI Bohrhaken, da der Fels hier nicht so gut ist). Nun noch auf die andere Gratseite und dort ein paar Meter in die nächste Scharte queren (dort 1 Standhaken), von wo aus man auf die beiden Gipfelchen steigen kann. In einem Steinhaufen befindet sich eine Büchse mit einem kleinen Buch.
Die Absicherung ist an den schwierigen Stellen gut, der angegebene Grad muss aber trotzdem zwischen den Haken geklettert werden.

Es waren keine Spuren früherer Begehungsversuche zu sehen. Allzu genau haben wir das aber auch nicht untersucht. Ein Erlebnis war's auf jeden Fall!

Ausrüstung:
- Helm
- 60m Seil (reicht zum Abseilen gerade aus, ansonsten Abseilglieder mitnehmen)
- 4-5 Express
- Kletterschuhe

Tourengänger: Gecko


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Kommentare (2)


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Delta Pro hat gesagt: Eindrücklich...
Gesendet am 29. November 2011 um 15:03
Eine Freude, dass selbst vor unserer Nase noch Erstbesteigungen möglich sind!
Herzliche Gratulation zur Besteigung und Einrichtung dieses Turms!
Gruss Delta

Gecko hat gesagt: RE:Eindrücklich...
Gesendet am 29. November 2011 um 20:25
Danke!

Im Bericht habe ich ja einen anderen vermutlich noch unbestiegenen Turm erwähnt. Genau diesen habe ich heute in der Zeitung (Sarganserländer) gesehen, neben anderen (Herbst-)Stimmungsbildern... Sache gits!

Gruss Gecko


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