Unterwegs im westlichen Alpstein: Lütispitz, Gmeinenwishöchi, Neuenalpspitz, Schlofstein ...


Publiziert von pika8x14 , 28. November 2011 um 14:35.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:23 November 2011
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-SG 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:Parkplatz Scharten - Böstritt - Risi - Gräppelensee - Fogboden - Hinterwinden - Windenpass - Lütispitz - Windenpass - Alpli - Gmeinenwishöchi - Gmeinenwis - Neuenalpspitz - Schlofstein/Schlafstein - Oberstofel/Neuenalp - Risi - Böstritt - Parkplatz Scharten
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Pkw zum Parkplatz Scharten, oberhalb Alt St. Johann.

Sonst ja eher im „Wilden Westen“ bzw. in (Mittel-) Europas Osten und Süden unterwegs - gibt es für uns heute die seltene Gelegenheit für eine Wanderung in der Schweiz.

Um also auf unbekanntem Terrain kein unnötiges Risiko eingehen zu müssen ;-), entscheiden wir uns für eine Tour, die so bzw. ähnlich bereits mehrfach gut auf HIKR beschrieben ist: Von Scharten aus soll es vorbei am Gräppelensee auf den Lütispitz gehen. Anschließend wollen wir über Alpli und Gmeinenwishöchi noch weiter zum Neuenalpspitz. Da diese „Runde“ häufig über südlich ausgerichtete Berghänge bzw. auf oder an Graten entlang führt, werden wir auch viel von der dieses Jahr „besonders aktiven Novembersonne" abbekommen.

Darüber hinaus sind auf dieser Route einige Geocaches versteckt - sehr zur Freude meines Kollegen, der heute ausnahmsweise die 2. Hälfte unserer „Wandergruppe“ darstellt und in letzter Zeit vom „hoffnungsvollen Berggänger-Talent“ eher zum „süchtigen GPS-Schatzsucher“ mutiert ist. Aber mal sehen, vielleicht wirkt diese Tour ja therapeutisch und der Gipfelblick kann gegenüber der versteckten Plastikbox wieder etwas mehr punkten ;-).

Am Parkplatz Scharten (1.151 m) starten wir kurz nach 10.00 Uhr zuerst noch ein kurzes Stück auf der schmalen Straße in westliche Richtung. Vom Wegweiser aus geht’s dann über eine Wiese und anschließend durch Wald ansteigend an den teilweise steilen, südwestlichen Felsflanken des Mittelbergs entlang. Über den Böstritt erreichen wir so Risi (ca. 1.340 m). Wir folgen nun dem asphaltierten Sträßchen hinunter zum Gräppelensee - den zwischendurch abzweigenden, kürzeren Weg zum Fogboden/Windenpass über Gupf ignorieren wir.

Nach Pause und Cache-Suche am teilweise vereisten Gräppelensee (1.307 m) laufen wir dann nördlich des Sees weiter in westliche Richtung und gelangen so wieder auf den von Gupf kommenden Weg. Weiter geht’s über Fogboden (Wegweiser Fuggboden: 1.450 m) und Hinterwinden zum Windenpass (1.630 m; Wegweiser/-verzweigung 1.620 m). Von hier aus besteigen wir den Lütispitz. Der gut markierte Pfad zieht anfangs in südöstlicher Richtung durch den Hang. Später folgt er ziemlich steil bergauf dem südwestlichen Rücken. Zum Schluss geht’s noch ein Stück in östliche Richtung entlang eines relativ breiten Grates zum Gipfel des Lütispitz (1.987 m).

Nach einer Rast bei herrlichem Rundumblick und erfolgreicher „Schatzsuche“ (Geocaching) laufen wir wieder hinunter zum Windenpass.

Bisher haben wir uns hauptsächlich in grasigem Gelände und etwas Wald bewegt - von nun an wird’s abwechslungsreicher. Auf unserem weiteren Weg über Alpli (1.674 m) zum Gmeinenwishöchi laufen wir nun verstärkt durch niedrige Bäume und Büsche (Latschenkiefern, …). Auch haben wir jetzt öfter Gestein unter unseren Schuhen, im Aufstieg zum Gipfel Gmeinenwishöchi (1.818 m) geht’s sogar ein Stück durch eine Geröllflanke.

Nach Fotoshooting an und mit der „berühmten“ blechernen Gipfelfahne folgen wir dem Pfad am grasigen Grat hinunter zum Wegweiser Gmeinenwis (1.728 m).

Von hier aus geht’s jetzt weiter in Richtung Neuenalpspitz. Damit befinden wir uns nun auf dem sicherlich anspruchsvollsten Teilstück unserer heutigen Tour, auf dem durchaus etwas Schwindelfreiheit erforderlich ist. Der weiß-rot-weiß markierte Pfad folgt im Auf und Ab dem Gratverlauf, mitunter geht’s auch mal ein Stück unterhalb davon lang. Bei Nässe, Eis u. s. w. ist hier allemal Vorsicht geboten bzw. von einer Passage abzuraten. An einigen Stellen muss man sogar ein bisschen klettern (I). Ein kurzes Stück ist auch mit einem „Stahlseil“ gesichert - der „sehr bewegungsfreudige Draht“ sollte dabei aber eher zur moralischen Unterstützung verwendet werden.

Nachdem wir uns zügig über den Grat bewegt haben (heute ist etwas verbliebener Reif an schattigen Stellen kaum problematisch), steigen wir abschließend den steilen Pfad hoch zum Gipfel des Neuenalpspitz (1.816 m) - ohne Kreuz oder Fahne, dafür mit Wegweiser. Mittlerweile erstrahlt die Bergwelt im letzten Tageslicht und die Aussichten sind entsprechend fantastisch. Mein Begleiter findet den letzten Cache für heute, ich verspeise derweil die übrigen Kekse - so hat jeder seine Freude ;-).

Ca. 16.00 Uhr machen wir uns dann an den Abstieg hinunter über die relativ steilen südwestlichen Grasflanken. Pünktlich zum Sonnenuntergang erreichen wir den Schlofstein/Schlafstein (1.600 m) mit weißem Kreuz und Sitzbank - das ist perfektes Timing.

Nach so viel Romantik wird’s nun Zeit für die Schlussetappe. Im Dämmerlicht geht’s anfangs ein Stück durch Wald, dann durch offenes Gelände über Oberstofel/Neuenalp, zuletzt auf einem kleinen Sträßchen nach Risi.

Da wir nicht wissen, woher der Böstritt seinen Namen hat, setzen wir sicherheitshalber unsere Stirnlampen auf ;-) - außerdem ist es mittlerweile dunkel. „Im Scheinwerferlicht“ legen wir das letzte, vom Morgen schon bekannte Wegstück nach Scharten zurück.

Nach knapp 8 Stunden - bei ca. 2 Stunden für Rast, Fotoshooting und Cache-Suche - erreichen wir gegen 18.00 Uhr wieder den Parkplatz.

Fazit:

Wunderschöne Tour (auch für Geocacher ;-) bei für Ende November ungewöhnlich sonnigen, milden, schneefreien Bedingungen. Gut markierte Pfade in T2-/T3-Gelände, dazwischen auch mal ein Stück Alpsträßchen. Die „Gratwanderung“ mit einigen (leichten) Klettereinlagen zwischen Gmeinenwis und Neuenalpspitz ist sicherlich etwas schwieriger zu bewerten - deshalb insgesamt T3+.


pika8x14 sind heute: A. + „Der Cacher“ (LD!!B)


Tourengänger: pika8x14


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Kommentare (2)


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rkroebl hat gesagt: Draht am Grat
Gesendet am 2. Dezember 2011 um 23:55
Den sehr "bewegungsfreudigen Draht" am Gmeinwisgrat habe ich mir heute im Vorbeigehen angeschaut. Der ist OK, da kann man dranhängen. Aber er wäre doch glatt einen Meter zu kurz, wenn mal jemand unter 160cm Körpergrösse daher käme. :-)

Ich bewundere Eure/Deine Fotos! Toll!

pika8x14 hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. Dezember 2011 um 21:07
Hallo Ray,

es freut uns, dass Dir die Fotos so gut gefallen.

Die Bedingungen waren aber auch nahezu perfekt. Und von der Schönheit der Landschaft hast Du Dich ja wenige Tage nach uns selbst vor Ort überzeugt.

Viele Grüße aus dem Erzgebirge,
A. + A. + A.


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