Altenalptürm (2033 m)


Publiziert von lefpoenk , 20. November 2011 um 18:40.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:20 November 2011
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m
Strecke:9 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit PW nach Wasserauen ab Wasserauen mit der Luftseilbahn auf die Ebenalp
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Rückfahrt mit der Luftseilbahn von der Ebenalp nach Wasserauen
Kartennummer:map.geo.admin.ch

T6-Touren sind kein Kindergeburtstag! Diese Erkenntnis ist sicher nicht neu und auch mir nicht unbekannt.

Aber der Reihe nach: Fahrt mit der ersten "Bahn" von Wasserauen auf die Ebenalp. Etwa um 8.45 Uhr marschiere ich bei angenehmen Temperaturen auf der Ebenalp los. Via Schäfler gelange ich zum Einstieg durch die Südflanke auf den Mittleren Altenalpturm. Diese Route ist schon ausgezeichnet von marmotta (Bericht) und Delta (Bericht) beschrieben. Für mich heisst es jetzt: Helm auf! Der erste Teil des steilen Aufstiegs auf dem Rasen ist gut machbar. Die kurze Felsstufe (II) ist dank zahlreichen guten Griffen auch gut zu überwinden. Über die steile Rasenrampe steige ich rechtshaltend direkt zum Mittelgipfel. Für den Aufstieg durch die Südflanke habe ich schätzungsweise eine gute halbe Stunde gebraucht. Auf dem Gipfel angekommen, geniesse ich die herrliche Aussicht. Ich habe mir ausdrücklich vorgenommen bei der heutigen Tour "nur" den Mittelgipfel zu besteigen. Ich verzichte also auf den "relativ" leicht erreichbaren Westgipfel.

Nach einer ausführlichen Gipfelrast mache ich mich auf den Rückweg. Die Abstiegsroute ist mit der Aufstiegsroute identisch. Hier zeigt sich einmal mehr, dass man einen Berg erst "bezwungen" hat wenn man wieder unten ist. Beim Abstieg (eigentlich falsch von einem Abstieg zu sprechen; ein Abrutschen in Zeitlupe wäre zutreffender) über die steile Rasenrampe macht mein Hosenboden immer wieder Bekanntschaft mit dem Untergrund. (Die beiden Bündner TV-Steinböcke würden sich bei meinem Anblick wohl kaputtlachen, was mir ehrlich gesagt sch....egal ist, heil ankommen ist alles!) Auch wie schön die Aussicht ist, habe ich beim Aufstieg gar nicht bemerkt ... . Nach langen Minuten habe ich diesen Mental-Test schlussendlich überwunden. Ich bin froh nun wieder den markierten Bergweg unter den Füssen zu haben. Ich blicke nochmals nach oben und siehe da, ein Reiter reitet auf dem Reitergrat! Rückweg via Altenalp - Ascher auf die Ebenalp.

Verhältnisse: trocken / in der Südflanke der Altenalptürm loses Material (Steinschlaggefahr)

Ausrüstung: das übliche T6er-Material inkl. Helm

Fazit: Schön, dass ich diesen exklusiven Gipfel erreicht habe. Wenn nur dieser verflixte Abstieg nicht wäre. (T6 im Aufstieg = OK / T6 im Abstieg = uff!)

PS. Gemäss Alpsteinkenner und -könner Maveric, den ich letzte Woche zum ersten Mal getroffen habe, gibt es eine "einfachere" bzw. angenehmere Route auf der Nordseite.

PPS. Die Seile auf den Wanderwegen (Schäfler / Altenalp) sind abmontiert. Ich habe Euch gewarnt ;-). Falls diese Warnung ein T6-Tourengeher interessiert ... ;-)

Tourengänger: lefpoenk


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Kommentare (6)


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pboehi hat gesagt: Pickel
Gesendet am 20. November 2011 um 21:02
Hast Du einen Pickel dabei gehabt?

lefpoenk hat gesagt: RE:Pickel
Gesendet am 20. November 2011 um 21:38
Nein, ich habe (noch) gar keinen Pickel! (Das wird sich jedoch in nächster Zeit ändern). Wie Du siehst, kann ich daher auch nur bedingt Ratschläge über Sinn oder Unsinn eines Pickeleinsatzes in dieser Route erteilen. Ich bin mit der richtigen Handhabung noch nicht vertraut. Im SAC Clubführer Säntis-Churfirsten (R312) fehlt ein Hinweis auf einen Pickeleinsatz. Ich interpretiere das so, dass auf einen Pickel verzichtet werden kann. Diese Tour verlangte von mir vor allem im Abstieg vollste Konzentration.

En schöne Gruess vom Appezellerland is Rhital.

lefpönk

pboehi hat gesagt: RE:Pickel
Gesendet am 28. November 2011 um 22:30
Bei meiner Gloggeren und Brettchenner Durchquerung hat sich der Pickel in steilem Grasgelände als unverzichtbares Hilfsmittel erwiesen. Der hätte Dir vielleicht den Abstieg erleichtert.

lefpoenk hat gesagt: RE:Pickel
Gesendet am 30. November 2011 um 21:43
Danke für Deinen Kommentar. Einen Pickeleinsatz kann ich mir bei einer Gloggeren und Brettchenner Durchquerung (abschüssiges Gelände) durchaus vorstellen. Aus eigener Erfahrung kenne ich jedoch nur den "Weg" bis zur Gloggerenhütte.

PS: Bin seit einigen Stunden Eigner eines Pickels ;-).

marmotta hat gesagt: Gratuliere!
Gesendet am 20. November 2011 um 22:01
Schön, hast Du diesen wunderschönen Alpsteingipfel nun auch für Dich entdeckt und bestiegen! Der Übergang zum Westgipfel mit dem Gipfelbuch ist m.E. eher leichter als der Auf- und Abstieg zum Mittleren Turm von Süden. Man sollte einfach schwindelfrei sein...

Ein Pickel macht meiner Meinung nach auf dieser Tour wenig Sinn. Das Gras ist zwar steil, aber sehr gut gestuft.

Last but not least: Tolle Fotos!

G.
marmotta

lefpoenk hat gesagt: RE:Gratuliere!
Gesendet am 20. November 2011 um 22:18
Herzlichen Dank, marmotta!

Ja, die "Türme" sind wahre Traumgipfel! Ich wollte den Ball heute "möglichst" flach halten und habe darum "nur" den Mittelgipfel bestiegen. Ich musste ja wieder runter. Vielleicht schaffe ich es noch irgendwann auf den Westgipfel. Gut Ding will Weile haben.

Das mit der Schwindelfreiheit hat was. Aus einem alten Säntisführer: "Eine gehörige Schwindelprobe bildet der Übergang zum Westgipfel." ;-)

lefpönk

PS: Vielleicht begegnen wir uns auch mal "live" und nicht nur im Gipfelbuch!


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