Gräfimattnollen 2034,6m, Gräfimattstand 2050m, Schluchberg 2106m und 7 Weitere Gipfel


Publiziert von Sputnik Pro , 1. Oktober 2007 um 17:17.

Region: Welt » Schweiz » Nidwalden
Tour Datum:30 September 2007
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Stanserhornkette   CH-NW   CH-OW 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1180 m
Abstieg: 1430 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Luzern mit der Bahn nach Dallenwil. Ab Dallenwil fährt eine Luftseilbahn nach Wirzweli (15 Minuten Fussmarsch), manchmal wird man mit einem Bus am Bahnhof abgeholt. Von Wirzweli mit eiener weiteren kleinen Luftseilbahn auf die Eggalp (ebenfalls 10 Minuten Fussmarsch zwischen den Stationen).
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Von Luzern mit der Bahn nach Grafenort. Dann 15 Minuten Fussmarsch talaufwerts nach Mettlen. Von dort zwei kleine Bergbahnen (Umsteigen in Rugisbalm) auf die Alp Eggen.
Unterkunftmöglichkeiten:Keine. Touristenuntenkünfte in Wirzweli.
Kartennummer:LKS 1:25000 Melchtal

ZEHN GIPFEL UND KEIN GIPFELBUCH - DAFÜR EIN "BRÜGGLIBUCH".

Meine NW-Gipfel Nummer 25 bis 34 und meine OW-Gipfel Nummer 29 bis 36.

Arvigrat (NW/OW; 2014m): Gleich bei der Bergstation Eggen (Langbodenhütte) beginnt der steile Aufstieg über den Grat zum P.1955m.  Die ersten 100 Höhenmeter führen auf kaum erkennbaren Spuren die Weide hoch, dann wendet man sich dem etwas aufsteilenden Grat zu wo nun eine gute Spur zu erkennen ist. So erreicht man problemlos P.1955m (T4). Vom P.1955 erreicht man dann den höchsten Punkt des Arvigrates über den Bergwanderweg (T2). Der Arvigrat ist ein schöner Aussichtspunkt und ein ziemlich selbstständiger Gipfel (Schartenhöhe 116m).

Gräfimattnollen (NW/OW; 2034,6m): Vom Arvigrat geht es hinunter in den Sattel P.1897m und gegenüber wieder ansteigend auf dem weiss-rot-weissen Weg bis unter den Gräfimattnollen. Wenn der Weg nach rechts um den Gräfimattnollen abbiegt bleibt man aber auf dem Grat und steigt die letzten 70 Höhenmeter weglos direkt über steiles Grat und Schutt zum Gipfel (T3+).

Gräfimattstand (NW/OW; 2050m): Vom Gräfimattstand geht es ohne jegliche Mühe in wenigen Minuten fast eben auf den Grasbuckel des Gräfimattstandes (T1). Das Problem bei diesem geräumigen Gipfel beschränkt sich nur darauf, den höchsten überhaupt Punkt zu finden!

Laucherenstock (NW; 2005m): Vom Gipfelplateau führt ein bei Nässe glitschiges Bergweglein in den Sattel P.2015m. Anschliessend wird der Schingrat ostwärts über ein Schieferweglein umgangen (T3). Wenn der Kessel zu Ende ist, erreicht man über einen breiten grasigen Verbindungsrücken weglos die Kuppe des Laucherenstockes (T2). Der Gipfel ist nicht sehr markannt, aber bietet eine prächtige Sicht auf den Schluchberg. Übrigens gibt es in Nidwalden einen weiteren Laucherenstock. Diesen höheren Laucherenstock (2639m) habe ich ebenfalls besucht, siehe dazu: http://www.hikr.org/tour/post3776.html .

Alpelenstock (NW; 1882m): Der Alpenlenstock ist mit grösster Wahrscheinlichkeit einer der am wenigsten besuchten Nidwalder Gipfel! Er bildet das nordöstliche Ende des Grüeblengrätlis, das vom Schluchberg nach Nordosten zieht. Immerhin hat er eine Schartenhöhe von über 40m und ist eine ausgezeichnete Aussichtskanzel über dem Engelbergertal. Cyrill, Tanja und Christian verzichteten auf diesen Gipfel und so trennten sich unsere Wege. Als Nidwalder-Gipfelsammler nahmen Dani und ich also diesen Gipfel in Angriff: Vom Laucherenstock stiegt man über Weiden zur Alp Laucheren ab, danach quert man über Schotter nördlich P.1978m in die Lücke zwischen P.1978m und Alpelenstock (T3-4). Durch Gebüsch, steiles Gras und kleine Felsen erreicht man dann bald den kleinen Gipfel (T4).

Schluchberg (NW/OW; 2106m): Vom Alpelenstock quert man wieder die Schotterhänge unter P.1978m. So bald wie möglich steigt man danach über steiles Gras und zuletzt auf einer Wegspur  zum Grüeblengrätli hoch. Nun geht es alles auf Pfadspuren den Grat hoch (T4). Beim letzen grossen Grataufschwung wendet man sich nach links (N) umd die Steilstufe zu umgehen. Dort trifft man bald einen gutausgetretenen Pfad und rote Markierungen die auf den Gipfel leiten (T4). Der Schluchberg ist der höchte Berg zwischen Stanserhorn und Storegg was ihn zu einem besonderen Aussichtsgipfel macht.

Wagenleis (NW/OW; 2055m): Die Route zwischen Schluchberg ist der interessanteste Teil der Tour. Vom Schluchberg steigt man ziemlich steil bis vor eine Scharte hinab (T3-4; Vorsicht bei Nässe). Die Scharte ist eine 10m tiefer Felseinschnitt - früher musste man hier Klettern, 2005 wurde aber eine Stahlbrücke installiert und man kann sich ins "Brügglibuch" eintragen. Nach der Scharte gehr es weglos über steiles Gras in wenigen Minuten auf den Gipfel der Wagenleis (T4).

Steiniberg - Schluchigrat (NW/OW; 2088m): Der Schluchigrat und der Chrüzibödmer heissen zusammen auch Steiniberg, da sie mit einer Hochebene miteinander verbunden sind.  Vom Wagenleis steigt man wieder zum Bergweg ab und wandert weiter in Richtung Schluchigrat. Für die letzten Meter verlässt man den Weg und steigt über Gras auf den höchsten Punkt (T3).

Steiniberg - Chrüzibödmer (NW/OW; 2024m): Wenn man vom Schluchigrat herkommt, erkennt man den Chrüzibödmer fast nicht als Gipfel! Man überquert ein Plateau mit zahlreichen kleinen Hügelchen. Am südlichen Ende des Plateaus befindet sich das höchste der Hügelchen, es ist der Gipfel des Chrüzibödmer! Die Aussicht gegen Süden ist überraschend spektakulär: Tief unten ist der Pass der Storegg zu sehen, hoch darüber die Nordflanke des Widderfeld Stock. Dass der Chrüzibödmer überhaupt als Gipfel bezeichnet werden kann, verdankt er aber eigentlich nur seinem Anblick vom südlich gelegenen Lachengrätli her.

Storegghorn / Lachenhörnli (NW/OW; 1872m): Vom Chrüzibödmer geht ein steiles Bergweglein durch den Wald zum Lachengrätli hinunter. Man folgt dem Weglein weiter in Richtung Storegg bis unter die Westflanke des kleinen Berges. Dort geht es, zuletzt weglos, steil durch Wald und Gras auf den höchsten Punkt (T4). Der Abstieg folgt auf dem Aufstiegsweg. Zum Schluss wandert man über die Storegg zur Bergstation Eggen (gleicher Name wie Ausgangsort, jedoch Verschieden!) auf einem gut angelegten Bergweg.

Genaue Route: Bergstation Eggen - Langbodenhütte - P.1955m - Chüeneren - P.1897m - Gräfimattnollen - P.2014m - Gräfimattstand - P.2017m - Laucherenstock - Laucheren - nördliches Umgehen P.1978m - Alpelenstock - nördliches Umgehen P.1978m - Grüeblengrätli - Schluchberg - Wagenleis - Schluchigrat - Chrüzibödmer - Lachengrätli - Storegghorn / Lachenhörnli - Storegg - Steinplanggen - Balm - Hüethütte - Bergstation Eggen (Eggendössli).

Tourenbericht von Dani: http://www.hikr.org/tour/post4404.html

Tourenbericht von Cyrill: http://www.hikr.org/tour/post4407.html


Tourengänger: Cyrill , Sputnik, Tanja , ironknee
Communities: Projekt NW, Projekt OW


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Kommentare (7)


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Zaza hat gesagt: Wagenleis
Gesendet am 4. Oktober 2007 um 12:20
Die Brücke beim Charen (Wagenleis) wurde offenbar ohne Baubewilligung erstellt, damit die Verbindung Storeggpass - Stanserhorn zum offiziellen Wanderweg gemacht und kräftig propagiert werden kann. Mountain Wilderness und WWF haben dagegen Einsprache geführt und verlangen den Rückbau. Vgl.:http://www.mountainwilderness.ch/projekte/umwelt-und-politik/

Grüsse, zaza

Sputnik Pro hat gesagt: Brücke beim Wagenleis
Gesendet am 4. Oktober 2007 um 12:45
Einen interessanten Link, ich habe mir die Sache durchgesehen. Nun, die Brücke selbst habe ich als wenig störnend angesehen - höchstens dass so die "Schlüsselstelle" der Tour entschärft wurde. Mit dem Argument, dass damit die Stanserhornkette dank der Brücke viel öfters Überschritten und somit das Gebiet mehr belastet wird scheint mir nicht ganz einleuchtend. Deshalb meine ich, die Brücke sollte bleiben, denn in die steilen Grasflanken neben dem Gratweg verirren sich sicherlich kaum Wanderer und können somit dort auch keinen Schaden an der Natur anrichten.

Viele Grüsse

Sputnik

Zaza hat gesagt: RE:Brücke beim Wagenleis
Gesendet am 4. Oktober 2007 um 13:16
Schwer zu sagen, ich kenne die Gegend nicht und bei den angetönten Fragen des Naturschutzes kenne ich mich nicht gross aus.

Wahr ist aber, dass eine zünftige Propaganda bei den Begehungsfrequenzen extrem viel ausmachen kann. Klassische Beispiele sind der Brienzergrat oder die Simmeflue, die plötzlich unheimlich populär wurden, nachdem die Touren in der SAC-Zeitschrift präsentiert worden waren.

Grüsse, Zaza

Sputnik Pro hat gesagt: Brienzergrat
Gesendet am 4. Oktober 2007 um 13:34
Wobei dort der Grat beim Tannhorn bekanntlich nicht abgesichert wurde (war ja auch schon dort). Die Frage ist nur, sollte er abgesichert werden? Ich habe dort mindestens zwei Kreuze gesehen, abgestürzt sind sicherlich noch mehr Leute... Man könnte nun etwas zynisch eine Diskussion eröffnen: Lieber Naturschutz oder mehr Todesopfer?!? Ich denke, jeder Berggänger sollte, trotz der Bekanntmachen einer Tour in den Medien, seine Fähigkeiten selbst realistisch Einschätzen und somit keine Tour unternehmen die ihn überfordert...

Grüsse zurück :-)

Andi

Zaza hat gesagt: RE:Brienzergrat
Gesendet am 4. Oktober 2007 um 13:49
Nun ja, wie sollte man dort auch absichern. In dem grasig-brüchigen Gelände liesse sich ja kaum eine Verankerung setzen.

Aber darum geht's ja eigentlich nicht...es käme sicherlich niemandem in den Sinn, die Tannhorn-Traverse zu markieren (wozu auch). Ich meinte nur, dass die geschickte Propagandierung von Touren effektiv - und wie von MW befürchtet - dazu führt, dass sie viel mehr begangen werden. Aber diese Propagandierung erfolgt beim Stanserhorn aus anderen Gründen (Tourismus) als beim Brienzergrat.

Grüsse, Zaza

Cyrill hat gesagt:
Gesendet am 4. Oktober 2007 um 18:37
Die Brücke ist sehr hilfreich, was gibt es daran auszusetzen? Und stört die jemand?

Felix hat gesagt: Brücke Schluchigrat - Wagenleis
Gesendet am 17. Juli 2008 um 15:17
Ciao ihr alle
Habe den Arvigrat gemäss deiner Beschriebung am 16. Juli 2008 bis zur Storegg überschritten - die Brücke ist wieder weg: ein ortskundiger Berggänger klärte mich definitiv auf. Die Natur- und Tierschutzorganisationen haben erfolgreich den Abbau dieser Brücke in diesem Frühjahr erreicht, da es sich um ein absolutes Wildschutzgebiet handle. Ich habe denn auchim Abstieg zur Storegg, im Wald, zwei Auerhühner gesehen ... Und: der Ab- und Aufstieg in der 10m-Scharte entbehrt ja nicht eines gewissen Reizes!
Felix


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