Pico del Veleta (3.394 m) und Embalse de la Laguna de la Yeguas

Mit unserer heutigen Wanderung zum Pico del Veleta (3.394 m) wollen wir uns auf weitere, längere Touren in den Hochlagen der Sierra Nevada einstimmen. Von Granada führt die Straße A 395 fast bis zum Gipfel hinauf. Ab Hoya de la Mora (ca. 2.500 m) ist diese aber für Pkw gesperrt. Radfahrer haben allerdings die in Europa sicherlich einmalige Möglichkeit, über in der Regel halbwegs gute Fahrbahn auf fast 3.400 m Höhe zu gelangen.

Für den „Fußgänger“ ist das Asphaltsträßchen eher weniger spannend. So nehmen wir vom Wintersportort Pradollano (auch Sol y Nieve genannt) zuerst die Kabinenbahn bis zur Estación de Borreguiles und dann noch den Sessellift Telesilla Veleta bis zu dessen Bergstation, ca. 3.030 m.

Hier sind wir ziemlich überrascht, dass Mitte Juli noch derart viel Schnee liegt. Wir laufen nun ein kurzes Stück zur oben erwähnten kleinen Straße und folgen dieser dann bergaufwärts. Teilweise gehen wir dabei zwischen mehrere Meter hohen Schneewänden hindurch. An einer Wegverzweigung halten wir uns links - der andere Weg würde zum Pass am Vivac la Carihuela führen, der Aufstieg zum Veleta ist aber offensichtlich.

Bei sehr gemütlichem Tempo erreichen wir ca. anderthalb Stunden ab der Bergstation des Sessellifts den Gipfel des Pico del Veleta - mit 3.394 m zweithöchster Berg der Sierra Nevada. Von diesem haben wir einen grandiosen Rundumblick, u. a. auch zur Nummer 1 auf dem spanischen Festland: Mulhacén (3.482 m).

Nach einer längeren Pause steigen wir dann hinunter zum südwestlich des Pico del Veleta gelegenen Vivac la Carihuela. Da Abschnitte der dorthin von der oben erwähnten Wegverzweigung führenden Piste ohnehin unter Schnee verschwunden sind, laufen wir auf kürzerem Weg über Schnee, an gelb-schwarzen Stangen entlang. An der gewölbten, steinernen Schutzhütte Refugio Vivac la Carihuela (ca. 3.200 m) tummeln sich unzählige Steinböcke.

Am nah gelegenen Pass des mittlerweile unbefestigten Sträßchens über den Sierra Nevada-Kamm befinden sich einige - wahrscheinlich eher für Skifahrer gedachte - Ausschilderungen. Wir folgen der Wegweisung „Ts. Laguna“ = Telesilla (Sessellift) Laguna. Anfang ist noch ein schmaler Pfad im Geröll zu erkennen. Dann geht’s allerdings nur noch über ausgedehnte Schneeflächen in nordwestliche und weiter unten in nördliche Richtung. Selbst die kleinen Seen Lagunillas de la Virgen sind unter Schnee und Eis verschwunden. Am östlichen Ufer des Stausees Embalse de la Laguna de la Yeguas erreichen wir erstmals wieder einen Pfad.

Nach einem Zwischenstopp am Stausee - heute mit wunderschönem Eisberg - gehen wir weiter nordwärts. Unser Weg verschwindet ein letztes Mal unter dicken Schneelagen. Dann erreichen wir eine Fahrpiste, die in Richtung Observatorio de Sierra Nevada OSN (Sternwarte des Instituto de Astrofísica de Andalucía IAA) und Estación Radioastronómica (30 m-Teleskop des deutsch-französisch-spanischen Instituts für Radioastronomie im Millimeterbereich IRAM) führt. Wir passieren noch eine der typischen, feuchten Gebirgswiesen, die hier in der Sierra Nevada „Borreguiles“ genannt werden. Über eine kleine Einsattelung östlich der Sternwarte verlassen wir dann die idyllische Umgebung und folgen anschließend einem unbefestigten Weg bis zur Estación de Borreguiles. Von dort aus nehmen wir wieder die Kabinenbahn nach Pradollano (Sol y Nieve).

Fazit: Kurze, äußerst abwechslungsreiche Tour mit viel Schnee. Ein leicht erreichbarer Gipfel mit schönem Steilabbruch, ein (Stau-) See - heute mit Eisberg. Alles in allem: Das absolute Kontrastprogramm zur nahen Costa del Sol. Etwas Vorsicht ist beim Queren der Schneefelder geboten, insbesondere an der Grenze zum Fels an teilweise sehr tiefen „Randkluften“.

Anmerkung: Auf den IGN-Karten und in einigen anderen Quellen ist der Pico del Veleta auch mit einer Höhe von 3.396 m angegeben. Wir haben die Höhe des bereits vorhandenen HIKR-Wegpunktes verwendet.


pika8x14 sind heute: A. + A. + A.