auf den Hängst und zum Heideloch


Publiziert von Felix , 21. November 2011 um 19:55. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum:11 November 2011
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Schrattenflue-Gruppe   CH-LU 
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Strecke:Alp Schlund, Parkplatz - P. 2052 - Hengst - P. 1936 - Heideloch - ("Schiff") - Silwänge - Alp Schlund, Parkplatz
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Eggiwil nach Inner-Eriz
Kartennummer:1189 - Sörenberg

Einige Male stand ich doch bereits auf dem Hengst (Ursula selbstverständlich öfters ...), doch noch nie hatten wir beide diesen Sommerweg benutzt ... Wir begingen ihn auch in Gedanken an Juergen und Romy - um aufzeigen zu können, dass dieser sehr gut machbar ist (evtl. als Abstiegsvariante Richtung Böli zurück zum Schlund-Toni).

Wir starten unterhalb des Restaurants Alp Schlund, beim Parkplatz, und wandern bei schönstem Spätherbstwetter an der Alp vorbei dem Wald entgegen. Nur kurz tauchen wir in den Schatten des Waldes ein; bald einmal wird dieser lichter und lässt Sonnenstrahlen durch. Nach lauschigen Wegabschnitten, bereits hier sind wenige Kalk-Erhebungen am Wegrand auszumachen, ändert sich mit dem Austritt aus dem Wald die Szenerie: in der prallen Sonne steuern wir über liebliche Weideflächen schnell das riesige Karstfeld an, welches die Schratteflue charakterisiert. Und einmal drin - können wir uns kaum sattsehen: so abweisend, öd es auf den ersten Schein wirken mag, so interessant, begeisternd ist diese Weite, diese Landschaft von unglaublichem Begeisterungsvermögen! Ein Kunstwerk im Grossformat hat hier die Natur erschaffen - und es birgt Tausende von sehenswerten, unnachahmlichen Kleinoden! Ich muss gestehen: den ganzen Tag über - in dieser Landschaft - kam ich nicht aus dem bewundernswerten Staunen (und Fotografieren) heraus.

An diesen unzähligen sensationellen Kalkformationen vorbei geht es etwas umwegreich, an tiefen Löchern, Gräben und alsbald mal mit Aussicht auf den Grat der Schratte, immer weiter hoch - immer recht gemütlich. Nach Erreichen der Zwischenebene, hier liegt im Schattenbereich auch noch Raureif, geht es die letzten Meter hoch zu P. 2052 - den Gratkamm in einer Traverse nach links einfach erreichend. Oben angekommen, blicken wir ein erstes Mal auf das weite Nebelmeer über dem Mittelland; der Weiterweg bis zum Gipfel dauert noch einige Minuten. Kurz vor Erreichen des Hengst mündet unsere damalige Route, vom Steiwänglihals herkommend, steil in den Grat ein - dann stehen wir oben: und wir geniessen bei angenehmen Temperaturen unsere Gipfelrast - mit Prosecco (im Glas - der 11. will gebührend begangen sein).

Unser Abstieg ist vorgegeben: wir wollen via Silwänge zurück; so geht es einfach im schuttigen Kalk abwärts - wieder im kleineren flacheren Zwischenstück angelangt, wird's schon grasiger. Doch wir haben ein weiteres Ziel: das Heideloch! Auf der LK ist nicht einmal eine Höhle eingezeichnet - doch wir werden schnell fündig: wenig abseits des deutlichen und markierten Bergweges stossen wir, etwas in den Kalk absteigend, auf den kleinen Eingang zur Höhle. Diese betreten wir über eine doch beträchtliche Restmenge Schnee (der Eingang erhält wohl keinen Sonnenschein mehr); ab hier geht's dann etwas ruppig ins Innere. Ein grösseres, sich von einem offenen Kamin herunterziehendes Geröllfeld gilt es zu traversieren, um zu weiteren Verzweigungen zu gelangen. Nicht alle Verzweigungen erkundigten wir - doch das Erlebnis (mit Schnee- und Eis-Resten) ist eindrücklich.

Zurück an der Sonne wanderten wir erst einfach über das hier sanfte Grasgelände - bis zum deutlichen Hinweis "Halt Sackgasse"; der Bergweg würde etwas aufwärts führend, weit ausholen. So nahmen wir uns diese Sackgasse vor - und bereuten es nicht. Doch, dies zuerst: es mag nicht jedermanns Sache sein; zwar gut zu begehen, wenn man gewohnt ist, weglos über schärfste Kalkriffe zu gehen und die nötige Trittsicherheit dafür  aufweist. Wir geniessen diese Abkürzung - bald einmal das "Schiff" vor Augen.

Ein herausforderndes Kalk-Riff - einige Routen sind mit Bohrhaken eingerichtet; die leichteste hätte uns sehr gefallen ... doch wir streben jetzt, auf dem Bergweg "angekommen", hinab - wiederum prächtigste schiefe Kalkplatten begehend. Leider endet diese Karstwanderung schnell einmal und leitet ins Alpgelände ob Silwängen über.

Von hier ist's eine kurze Wanderung auf dem Fahrsträsschen bis zur Alp Schlund; hier werden wir von Vera bedient und geniessen den Abschluss eines formidablen Herbsttages in einer Gegend, welche wir sicherlich wieder aufsuchen werden. Kurz können wir auch Toni begrüssen - der neue Hofhund und die vier Katzen verweilen länger ...

Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (2)


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Juergen hat gesagt: Besten Dank...
Gesendet am 24. November 2011 um 11:16
für Deine anregende Beschreibung. Stand Anfang Oktober schon auf dem Programm, wurde aber zu Gunsten von der Bire, diesem Kleinod und von Beatenberg aus gesehen absolut unauffälligem Felszahn und dem Niederhorn auf nächstes Jahr verschoben.
Felix, Dir gute Besserung und immer schön langsam...

LG
Jürgen

Felix hat gesagt: RE: Besten Dank...
Gesendet am 24. November 2011 um 15:05
Ciao Jürgen

Ist wirklich empfehlenswert, diese Gegend, diese Tour (mit dem Variantenabstieg).
Danke dir für die Wünsche: bessern soll's weiterhin - und auf einen gemächlichen Prozess muss ich mich einstellen ...

Liebe Grüsse

Felix


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