Hochwanner (2746m)


Publiziert von Tef , 2. November 2011 um 20:48.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Wetterstein-Gebirge und Mieminger Kette
Tour Datum:29 Oktober 2011
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Leutasch - Platzl dem Wegweiser ins Gaistal folgen, am Mauthäusl vorbei (hier sind, falls besetzt, 4 € zu löhnen, sonst so wie heute frei) bis zum hintersten Parkplatz.
Kartennummer:Kompass Nr.25

Nach langer Zeit waren wir mal wieder im wunderschönen Wettersteingebirge unterwegs. Mit seinen sonnigen Südseiten bieten sich Touren aus der Leutasch förmlich an und man kommt auch Ende Oktober noch hoch hinauf.
Der höchste der Kette ist der Hochwanner, ein genialer Aussichtsberg. Er ist unglaublich einfach zu besteigen, nur nach oben hin ist es auf dem Geröll etwas mühsamer (einige Schneefelder waren durchaus hilfreich). Unten im Gaistal zeigt sich der Herbst von seiner schönsten Seite, so daß sich auch die langen Forst- und Almstraßen ertragen lassen.
Richtig schön wird es dann nach der Rotmoosalm auf dem Südwandsteig und noch besser dann auf dem Gipfelanstieg.
Einsam ist es auch, wir waren die einzigen an diesem Tag auf dem Gipfel.
Alles in allem ein besonders im Herbst (und wie Adi richtig sagte, nur bei AKW) sehr zu empfehlende Tour.
Unsere Abstiegsvariante wurde zum übelsten Latschenkampf und ist nicht zu empfehlen.
Los geht es beim letzten anfahrbarem Parkplatz im Gaistal. Links auf breiter Almstraße über eine Brücke und ein kurzes Stück dahin, bis nach rechts der Ganghoferweg (auch eine breite Almstraße) abgeht. Es geht im Wald ein kurzes Stück steil hinauf, dann erreicht man die Wiesen der Hämmermoosalm.
Wir gehen jedoch nicht nach rechts zu dieser, sondern bleiben uf dem Weg geradeaus ("Rotmoosalm"). Bei der nächsten Verzweigung geht es rechts, ein paar Schritte weiter gleich wieder links. Sehr schön ist hier der Ausblick auf die umgebenden Berge, dazu erfreuen einen die "brennenden" Lärchen.
Der Weg schwenkt langsam nach Norden in das Leitenbachtal hinein und geht schließlich in einen Pfad über. Links des Bachgrabens geht es zügig bergan, bis man auf die häßliche Almstraße trifft, die nun in weiten Schleifen zur Rotmoosalm (1904m) hinauf führt. Ein, zweimal kann man Schleifen auf Pfadspuren abkürzen.
Bei der Alm wenden wir uns nach Westen (Richtung "Steinernes Hüttl") und erreichen über Serpentinen im feuchten Grasgelände den Sattel nördlich des mit wunderbarem Ausblick, nun auch nach Westen Richtung Zugspitzmassiv.
Man sieht auch den Anstiegsrücken zum Hochwanner, zu dem wir nun zunächst leicht fallend das Mitterjöchlkar ausgehend hinüber queren. Hat man den grasigen Rücken erreicht, steigt man zunächst weglos bergan. Die Ausblicke werden nun bei jedem Schritt besser, man sieht nun auch schräg nach rechts hoch ins Kar und den Gipfel mit Kreuz darüber.
Wir kommen höher und der Rücken wird etwas schmäler und geht mehr in Schrofen über. Ab hier gibt es nun eine deutliche Pfadspur und auch regelmäßig Steinmandl. Wir steuern nun über Geröll schräg nach rechts auf eine kleine Felsbarriere zu. Hält man sich an die Spur, kommt man recht problemlos hin und trifft dann auf eine Markierungsstange.
Hier befindet sich der Einstieg in eine Rinne (I), durch die man die Felsstufe überwindet. Steinmandl führen auch ohne Kletterei links an dem Felshindernis vorbei, jedoch ist dieser Weg sehr bröselig und eher für den Abstieg geeignet.
Nach dem Hindernis queren wir schräg nach rechts in das weite Kar hinein, wo sich die Pfadspur etwas verteilt und schwächer wird. Ob man nun sich eher rechts hält oder die Steilstufe direkt angeht ist eher Geschmackssache. Wir nutzen heute Schneerinnen, die den Aufstieg deutlich erleichtern.
Oben gelangt man dann zu einer Schulter, von wo es nach links zum Gipfelaufbau geht. Hier wird es nun zeitweise doch arg mühsam, da das Geröll sehr lose und rutschig ist.
Doch schließlich hat man es geschafft und steht oben am Gipfelkreuz mit gigantischer Rundumsicht. Wohl einer der schönsten Aussichtsgipfel im Wetterstein!
Bergab geht es (vor allem auf Schnee) sehr flott und bald sind wir wieder am grasigen Rücken oberhalb des Mitterjöchl. Man kann nun auf gleichem Weg wieder zurückkehren oder die Tour über das Steinerne Hüttl ausdehnen.

Auf gar keinen Fall sollte man auf die Idee kommen, ins Mitterjöchl abzusteigen und von dort abzusteigen, selbst wenn man auf der Karte einen eingezeichneten Weg sieht und auch mit bloßem Auge in der Westflanke des Predigtstuhls ein Latschenpfad erkennbar ist. Denn dieser entpuppt sich, nachdem man sich über Geröllreißen, Bachgräben und Wurzelwerk zuerst hinab und dann wieder hinaufgekämpft hat, als sehr schmal und zugewachsen. Oft ging es nur auf allen Vieren, und noch jetzt, Tage danach, sind die Finger  harzig. Aber mit jedem Schritt war die Lust zur Umkehr geringer, also weiter. Landschaftlich war es hier wunderschön, doch der Latschenkampf kostete uns die volle Konzentration. Erst am Südwesteck des Predigtstuhls wurde der Latschenbewuchs etwas lockerer und es ging besser voran und endlich kamen wir in richtigen Wald, wo man auch gut gehen konnte. Wir stiegen nun, einer Wildspur folgend, schräg abwärts und kamen so oberhalb der Gaistalalm wieder zurück in die Zivilisation. Auf breitem Weg ging es so zurück zum Parkplatz

Tourengänger: Tef


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Kommentare (4)


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kardirk hat gesagt:
Gesendet am 2. November 2011 um 21:39
Hallo Tef,

Gratulation zu den tollen Tour und den genialen Bildern. Ich war 2 Tage später am Hinterreintalschrofen bei gleichen Bedingungen unterwegs - da macht das Bergsteigen einfach Spaß (:-.

Viele Grüße
Dirk

Tef hat gesagt: RE:
Gesendet am 3. November 2011 um 17:45
Servus Dirk!
Danke!
grstuliere dir auch zu deiner schönen Tour mit sehr guter Beschreibung..ist schon notiert ;-)
beste Grüße
Tef

Anton hat gesagt: Predigtstuhl
Gesendet am 9. April 2012 um 17:09
Hallo Tef,
schöne Tour mit super Aufnahmen und einem kleinen Schönheitsfehler, der Predigtstuhl ist bei uns im Dammkar bei Mittenwald, bei Dir im Bericht ist der Predigtstein angesagt. Sorry, sonst ist alles bestens.
Gruß Anton aus Mittenwald

Tef hat gesagt: RE:Predigtstuhl
Gesendet am 9. April 2012 um 19:57
Servus Anton,
vielen Dank!
bezüglich des Namens habe ich mich an die Literatur gehalten und was auf den Wanderschildern steht, dort wird Predigtstuhl verwendet. So steht auch bei wiki: Der Predigtstuhl, oft auch Predigtstein genannt, ist ein 2234 Meter hoher Berg der Südseite des Wettersteingebirges im österreichischen Bundesland Tirol.
beste Grüße
Tef


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