Über Kleinen Zschirnstein und Kohlbornstein


Publiziert von lainari , 2. November 2011 um 20:27.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Elbsandsteingebirge
Tour Datum:16 Oktober 2011
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 620 m
Abstieg: 620 m
Strecke:22 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis Bad Schandau und S-Bahn S 1 bis Schmilka-Hirschmühle oder S-Bahn S 1 Meißen-Schöna direkt bis Schmilka-Hirschmühle
Kartennummer:1:30.000, SK Nr. 17 Sächsisch-Böhmische Schweiz

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könnte die Beschreibung zum Auftakt dieser Tour lauten.
 
Doch der Reihe nach. Heute weihte ich den kürzlich freigegebenen kostenfreien P+R Parkplatz am Bahnhof Bad Schandau ein. Am Morgen stellte ich dort das Auto ab und nahm den am Sonntag frühestmöglichen Zug Richtung Schöna. Der Desiro-Triebwagen des ELS (Elbe-Labe-Sprinters) wird von DB-Regio gestellt und von tschechischem Personal bedient. Der Schaffner warf einen prüfenden Blick auf meine Fahrkarte und schon nach wenigen Minuten stieg ich am Haltepunkt Schmilka-Hirschmühle aus. Nach ein paar Metern auf dem Elberadweg flussaufwärts, bog ich nach rechts zu einer Bahnunterführung ab. Auf den Beton der kleinen Brücke ist eine große weiße Sieben aufgemalt. Dahinter begann der etwas heikle Aufstieg auf dem Aschersteig. Die alten Sandsteintreppen und Reste der Wegbefestigung waren mit feuchtem Laub bedeckt. Dieses lag unberührt und wohlgeordnet am Boden, so dass ich, anders als im schneefreien Januar 2000 nicht mit der Anwesenheit bösartiger Zweibeiner im Wald rechnen musste. Mittlerweile war die Dämmerung auch schon so weit vorangeschritten, dass ich für den Aufstieg keine Beleuchtung brauchte. Nach Überwinden des bewaldeten Hanges des Elbtals ging ich über eine Wiese hinüber zur Schönaer Bahnhofstraße. Auf ihr gelangte ich in den Ort hinein. Auf der Hochfläche hatte ein Eishauch für ersten Raureif gesorgt. Ein Blick über die Elbe hinüber ins Tschechische verriet, dass es nicht mehr allzu lange bis zum Sonnenaufgang dauern konnte. Ich versuchte trotzdem vorher mein erstes Ziel - den Zirkelstein - zu erreichen. Nach zweimaligem Linksabbiegen ging es aus dem Ort heraus. Ich war gerade im Wald am Fuße des Felsens unterwegs, als der rote Ball der Sonne über den Horizont kam. Als ich nach überhastetem Aufstieg endlich freie Sicht hatte, war das Gegenlicht schon zu stark. Der Gipfel war zudem schon von einigen besser vorbereiteten und ausgerüsteten FotofreundInnen in Beschlag genommen. Allerdings hatten diese bestimmt nicht vor, mit ihrem Equipment noch eine 20 km-Tour zu unternehmen. So machte ich - wie meist ohne Stativ und zusätzliche Filter - schnell nur einige Stimmungsbilder und stieg wieder ab, um meine Tour fortzusetzen.
 
Unten angekommen, lief ich zum Hauptweg zurück und folgte ihm nach links an der Waldkante hinüber zum Reuterhof. Um langen eintönigen Marsch auf dem schnurgeraden Marktweg etwas zu umgehen, ging ich geradeaus auf der Fahrstraße bis zum Schönaer Waldbad weiter. Dahinter bog ich links in den Melzergrund ein. Der Forstweg stieg erst allmählich und zum Abschluss doch etwas stärker an. Danach traf ich trotzdem noch auf den Marktweg, dem ich nach rechts folgte. An der Kalkbude bog ich rechts auf die Alte Tetschener Straße auf und passierte auf ihr später den Zschirnsteinborn/Führingsborn. An der nun folgenden Kreuzung mit dem Schlosserhübelweg wandte ich mich nach links. Danach erreichte ich den Zugang zum Kleinen Zschirnstein. Das ganze Waldgebiet war großräumig wegen Holzfällung abgesperrt, völlig unpassend zu den Herbstferien, der Wanderhochsaison in der Sächsischen Schweiz. Da am Sonntag niemand arbeitete lief ich trotzdem hinauf und absolvierte den Rundweg, der einige schöne Aussichtsmöglichkeiten in westlicher und nordwestlicher Richtung aufweist. Schattenlage und frischer Wind verübelte mir hier eine Pause, die ich beim Abstieg an der überdachten Sitzgruppe etwas windgeschützter im Wald nachholte.
 
Am Hauptweg zurück, ging ich nach rechts weiter und zweigte dann wiederum rechts auf den Hirschgrundweg ab, der mich nach Kleingießhübel leitete. Bis hierher einsam unterwegs, traf ich jetzt auch vereinzelt auf andere Wanderer. Durch den Ort lief ich bis ins Krippenbachtal hinunter, wo die Reste der Rölligmühle ein trauriges Bild abgaben. Hinter der Mühle arbeitete ich mich links durch den Wald am Talhang empor. Vom Weiten sah ich die ersten Hütten des Kinder-und Jugenddorfes ERNA. An das Areal habe ich ungute Erinnerungen, musste ich doch hier vor vielen Jahren zusammen mit ca. 1000 anderen Schülern meine obligatorische vormilitärische Ausbildung bei der GST (Gesellschaft für Sport und Technik) ableisten. Noch vor dem Erreichen des Geländes bog ich rechts ab, auch heute noch froh, es hinter mir zu lassen. Im Verlauf beging ich nun den Lasenweg, der mich später an eine Kreuzung mit Rastplatz führte. Hier begannen die Holzstufen zum Kohlbornstein. Diese lagen unregelmäßig im Wechsel mit Wurzelwerk und Sandsteinen, so dass der Aufstieg noch einmal etwas anspruchsvoller war. Oben angekommen, wurde das bewaldete langgezogene Felsenriff überquert, bis ich an seiner Nordostspitze auf den Aussichtspunkt traf. Hier waren einige Wanderer zugegen. Als ein Großteil wieder zurückging, nutzte ich die Chance und ließ mich auf der dortigen Bank zur Mittagspause nieder. Der seit dem Morgen andauernde frische Wind machte den Aufenthalt trotz Sonne nicht gerade angenehm. Gestärkt nahm ich dann den Aufstiegsweg zurück.
 
Unten angekommen, bog ich nach rechts und folgte der Ausschilderung absteigend Richtung Liethenmühle. Im Bereich einer Quelle war dazu scharf links abzubiegen. Noch vor dem Erreichen der Mühle ging ich scharf rechts herum und erreichte dann die Straße. Auf dem Straßendamm wechselte ich auf die andere Talseite. Von hier folgte ich der Markierung Gelber Punkt „Rundweg Krippen“. Auf dem Fußpfad gelangte ich zunächst zum Kellerfels, einem alten Aussichtspunkt, der zwar eine Bank aber keine Aussicht mehr aufweist. Danach passierte ich einige alte Steinbrüche, stieg nach Krippen ab und lief zur Elbe. Mittlerweile war der Wind fast nicht mehr spürbar, das bescherte noch einige angenehme Minuten auf dem letzten Wegstück. Auf dem Elberadweg kehrte ich abschließend zum Bahnhof Bad Schandau zurück.

Tourengänger: lainari


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