Traumtag am Brunnistöckli

Nach harten, entbehrungsreichen Wochen ohne Berge, winkte endlich wieder ein toller Herbstsonntag. Flugs eine Begleitung gesucht und Bettina gefunden :-) Am Skitourenkurs hatte ich ihr versprochen, sie mal zum Schnuppern auf einen Klettersteig mitzunehmen. Heute war möglicherweise der letzte Tag, um dieses Versprechen einzulösen.
 
Im Mittelland liegt dichter Nebel und so sind wir erfreut, als in der Anfahrt nach Engelberg die Sonne durchbricht. Bei der neuen Talstation der Brunnibahn sind für fünf Franken pro Ausfahrt mehr als genug Parkplätze vorhanden. Schnell bringen uns die neue Gondel und der Sessellift hoch zur Brunnihütte. Bei einer heissen Schoggi gibt es eine kleine Einführung ins Handwerk des Klettersteiggehens.
 
Der Einstieg ist gut markiert und leicht zu finden. Und schon sind wir mitten drin. Unter meinen gestrengen Augen erklimmt Bettina Stufe um Stufe. Sie ist so zügig unterwegs, dass sie gelegentlich durch einen leichten Ruck daran erinnert wird, dass es schon wieder umzuhängen gilt. Weder Dreiseil-Brücke noch Himmelsleiter können sie erschrecken und wenig später sind wir schon beim Wandbuch, wo wir uns natürlich eintragen. Nur noch wenige Schritte trennen uns vom „Gipfel“ – geschafft! Dieser Klettersteig ist ideal geeignet, einen Neuling ins Metier einzuführen: alles ist gut gesichert und es gibt vor den Schlüsselstellen (Drei-Seil-Steg und Himmelsleiter) Platz genug, um die Manöver des "Lehrlings" aus den Nähe zu überwachen. 
 
Wir verzichten zu Gunsten einer grosszügigen Pause auf den Rigidalstock. An der wärmenden Herbstsonne geniessen wir unser Picknick und die Gratis-Action. Im Fünf-Minuten-Takt starten die Gleitschirmflieger mit ihren bunten Schirmen. Der Himmel ist voll mit kreisenden Fluggeräten.
 
Nach ausgiebigem Dösen an der Sonne machen wir uns auf zum Härzlisee. Als abschliessende Attraktion wartet der Kneipp-Pfad: eine erfrischende Sache, auch wenn leider der abschliessende Hot-Pod unbeheizt und leer ist.
 
Rechtzeitig vor dem Cityring-Stau passieren wir Luzern und sind schon bald wieder im teilvernebelten Mittelland, wo sich von Minute zu Minute verändernde Bilder bieten. Von Dramatik bis Mystik sind alle möglichen Szenerien sichtbar. Ein Traumtag geht seinem Ende entgegen!