Kreuzspitze (2746m) und Rosenjoch (2796m)


Publiziert von Tef , 18. Oktober 2011 um 19:53.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Tuxer Alpen
Tour Datum:15 Oktober 2011
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Inntalautobahn Ausfahrt Patsch. Links am Ort vorbei und bei der Abzweigung rechts nach Ellbögen. Hinter Mühltal geht es nach links Richtung "Oberellbögen, Arztaler Hütte". Immer bergan bis zum gebührenpflichtigen Parkplatz (2EUR für 6 Stunden, 3 für den ganzen Tag)
Kartennummer:AV 33, Tuxer Alpen

Nach langer Zeit ging es heute wieder mal in die wunderschönen Tuxer Alpen. Besonders bei Schnee geizen sie nicht mit landschaftlichen Reizen.
So auch heute: ein schönes Tal, einige (zugefrorene) Seenaugen, weite hügelige Schneelandschaft, geniale Weitblicke, einen wunderschönen Gratübergang und über weite Strecken Einsamkeit ließen daraus eine traumhafte 5- * Wintertour werden.
Die Tour ist abgesehen von Extremsituationen recht lawinensicher und deswegen auch als Schneeschuhtour geeignet. Deswegen haben wir sie auch als "Schneeschuhtour" klassifiziert, obwohl es heute auch ohne ging.
Der Aufstieg bis zur Kreuzspitze ist sehr einfach, der Gratübergang zum Rosenjoch vor allem anfangs etwas ansruchsvoller. Zudem erfordert bei Schnee der Abstieg vom Rosenjoch etwas Orientierungssinn.
Los geht es vom Parkplatz in Oberellbögen auf der zunächst noch geteerten Straße taleinwärts. Nach dem Hinterlarcherhof wird daraus eine Forststraße. Wir kommen in Wald hinein, doch gibt es immer wieder Ausblicke ins Tal hinab und zurück zum Wipptal mit den Stubaier Alpen dahinter.
Man kann die Forststraße schon bald auf einen schönen Waldweg entlang eines Zaunes verlassen. Bei einer Kehre gehen wir geradeaus weiter an einer Kapelle vorbei. Auf schönem Steig steigen wir nun gleichmäßig bergan und folgen im dichter werdenden Wald immer dem Hohlweg. Nach einer frischen Rodung erreichen wir wieder die Forststraße. Dieser folgen wir aber nicht, auch wenn uns ein Schild dazu überreden will, sondern gehen geradeaus auf einem Waldweg weiter.
Es geht schräg nach links hinauf zu einem Haus und rechts daran vorbei. Nun kommen wir aus dem Wald heraus und auf einem Pfad geht es über schöne, von Lärchen bestandene Wiesen. Ein sprudelnder Bach wird mit Hilfe von zwei Holzbrücken überquert, dahinter geht es über Wiesen oder durch lichte Wälder bergan, links taucht die private Arztaler Hütte auf. Wir gehen rechts vorbei und erreichen nach links einen Sattel, von wo wir hinüber zur Almwirtschaft Arztal (1900m) blicken (momentan eine nicht gerade malersich wirkende Baustelle).
Wir steigen kurz ab, überqueren einen Bach und steigen zwischen den Häusern hindurch zum Almweg hoch, den wir nach rechts talein folgen. Ein sehr schöner Talschluß breitet sich vor uns aus. Wir folgen dem Almweg talein, bis nach links ein schwacher Pfad abzweigt (altes Holzschild "Rosenjoch"), etwa auf Höhe 2100m.
Über steile Wiesenhänge geht es nun aufwärts (im Winter lawinentechnisch die Schlüsselstelle), der Pfad verliert sich nach einer kurzen Flachstelle mit großem Felsen zwischendurch etwas, doch kann man geradwegs problemlos aufsteigen.
Wir kommen zu einer weiteren Flachstelle, wo es entlang eines Zaunes nach rechts direkt zum Rosenjoch gehen würde (hier kommen wir später zurück). Wir peilen jedoch den gut sichtbaren, fast schon luxuriösen Jägerstand (eher schon eine kleine Hütte) an, der sich eine Steilstufe weiter oben befindet. Ein schöner Rastplatz mit tollem Blick über das Wipptal zu den Stubaier Alpen.
Danach steigen wir in nordöstlicher Richtung über mäßig steile Hänge empor, die Schneeflecken nehmen nun doch stetig zu, bis man bald darauf von einer geschlossenen Schneedecke sprechen kann. Da bis zur Kreuzspitze gespurt ist, ist das ganze nicht allzu mühsam.
Das Gelände flacht nun etwas ab und im leichten Auf und Ab gehen wir unter der Dürrenseespitze in östlicher Richtung dahin und passieren kurz darauf den rechts liegenden und bereits zugefrorenen Dürrensee. Es geht noch etwas weiter nach Osten, bis wir uns nordwärts wenden und über eine kurze Steilstufe eine Scharte am Grat zwischen Dürrenseespitze und Kreuzspitze erreichen. Nun blicken wir erstmals auch nach Norden zum Karwendelgebirge und ins langgestreckte Inntal.
Wir wenden uns wieder nach Osten und erklimmen über den breiten Rücken ohne Probleme die Kreuzspitze. Der Rundumblick ist genial, dazu kommt noch eine herausragende Fernsicht. Wir rasten und beschließen den schönen Tag zu nutzen und noch zum Rosenjoch rüber zu gehen.
Dazu geht es erstmal in südlicher Richtung steil nach unten, einige Sicherungen helfen. Nach Überwindung des steilen Gipfelaufbaus geht es am Grat weiter. Der kostet zunächst einige Mühe, denn er besteht aus großen Blöcken und immer wieder brechen wir bis zur Hüfte in unsichtbare Löcher ein. Doch werden die Blöcke zunehmend kleiner und der Schnee tragfähiger, so daß wir mit Genuß zum Rosenjoch hinüber wandern.
Die Aussicht ist von hier noch grandioser, uns verschlägt es fast den Atem. Nach langer Brotzeit müssen wir doch irgendwann wieder runter.
Da kein Weg auszumachen ist, müssen wir uns nach dem Gelände richten. Wir steigen wieder zum Sattel zwischen Rosenjoch und Kreuzspitze ab (dort wo ein Wanderschild nach Norden weist) und steigen dann in westliche Richtung ab. Der Schnee trägt zum Glück, so daß das ganze eine Genußtour bleibt.
Stufenförmig geht es abwärts, generell sollte man sich eher links halten (im Prinzip wäre es vermutlich besser gewesen, direkt vom Gipfel immer am schwach ausgeprägten Westrücken zu bleiben). Wichtig ist, daß man immer links eines deutlich sichtbaren Bachgrabens bleibt. So kommen wir recht zügig voran und der Schnee wird zunehmend weniger.
Schließlich ist der Pfad wieder erkennbar und wir folgen ihm talwärts. Man überquert einen kleinen Bachgraben und erreicht kurz drauf zwei kleine, aber in der Karte eingzeichnete Tümpel. Wenige Minuten weiter treffen wir wieder auf den Aufstiegsweg, auf dem wir nun zum Ausgangspunkt zurückkehren

Tourengänger: Tef


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