Bälmeten (2416m)


Publiziert von أجنبي , 18. Oktober 2011 um 22:12.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:17 Oktober 2011
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1350 m
Strecke:Haldi – P. 1224 – Schwandiberg – Süessberg – Haseli – P. 1561 – Schwarz Grat (P. 1993) – Bälmeten Nordgrat – Bälmeten – Bälmeter Grat – Bödmer – Butzenboden – Stafel – Oberfeld – Böschberg – Säumli – P. 1249 – Studenbergliwald - Haldi
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV bis Haldi
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV ab Haldi
Kartennummer:LK 1:25.000: 1192 Schächental

Am sonntäglichen Heimweg vom Arnisee schielte ich Richtung Bälmeten hoch und studierte die Schneeverhältnisse. Trotz einiger Schneefelder im Zustieg sah der Nordgrat machbar aus. Der Plan war geboren und bald fand sich auch ein motivierter Tourenpartner.

Morgens um 9 Uhr ging's von Schattdorf mit der Seilbahn nach Haldi. Von dort dem Strässchen entlang zum Schwandiberg, wo wir nach rechts zum Süessberg abzweigten. Kurz nach der Alp begann der eigentliche Wanderweg. In schattiger Kälte ging's über Haseli und P. 1561 hoch zum Schwarz Grat. Der Weg dorthin war beinahe schneefrei und meist gut begehbar.

Nach einer Pause an der Sonne (endlich!) tauchten wir wieder in den Schatten ein und näherten uns der abweisenden Nordflanke des Bälmeten. Längst hatten wir begriffen, dass der Zustieg zum Nordgrat kein Zuckerschlecken werden würde, denn die schattige Traverse zum Nordgrat war sehr weiss und dazu ziemlich steil. Angesichts unseres Verzichts auf Steigeisen (seufz...) waren wir etwas skeptisch, versuchten es aber trotzdem, ganz nach dem Motto: Nur so weit, wie wir allenfalls noch umkehren können.

Nun, die Traverse durch die Nordflanke erwies sich den Erwartungen entsprechend als etwas heikel, war aber gut zu meistern, wobei mir der Eispickel beste Dienste erwies. Nach einem letzten steilen, teils grasigen Aufstieg landeten wir auf dem Nordgrat an der Sonne. Den stets gut sichtbaren blau-weissen Markierungen folgend ging's fortan durch Gras und einzelne Felder mit weichem Schnee zu den ersten Schlüsselstellen hoch, welche absolut schneefrei waren. Ein paar Passagen auf dem Grat empfand ich als ziemlich ausgesetzt, wobei aber relativ neu ausschauende Ketten die Sache stets erleichterten. Lust zum Anhalten und Fotografieren empfand ich jedoch nicht wirklich...

Nachdem die ersten paar ausgesetzten Passagen bewältigt waren, folgte wieder steiles, mit Fels durchsetztes Gras, welches grösstenteils schneefrei war. Nach ein paar Kraxelminuten stand das letzte ausgesetzte Stück Fels an, wobei auch hier eine Kette das Gemüt beruhigte. Danach war fertig mit solcherlei Passagen (sehr zum Bedauern meines Tourenpartners) und der Grat mutierte zunehmend zu einem breiten Rücken. Bald erreichten wir das riesige Gipfelplateau des Bälmeten, wo wir das Panorama, die Sonne und die Wärme ausgiebig genossen - anders als im vergangenen Winter, als ich mir dort oben beinahe die Finger abfror. Für den gesamten Aufstieg ab Haldi hatten wir 3h 30min (inkl. Pausen) benötigt. Bei schneefreien Verhältnissen ginge der Spass natürlich einiges schneller.

Die wage Idee, noch auf den Hoch Fulen zu gehen, verwarfen wir schnell. Die Plattistäge, welche wir für den Abstieg benutzt hätten, sah zwar sehr gut aus, doch hätte uns der Aufstieg auf den Gipfel und der Abstieg bis zu P. 2105 aufgrund der herrschenden Verhältnisse viel Zeit und Nerven gekostet. So beschlossen wir, über den Normalweg nach Haldi zurückzukehren. Dieser gestaltete sich zwischen dem Bälmeter Grat und dem Butzenboden als sehr mühsam. Bereits jetzt kommt dort kaum bzw. nur noch für kurze Zeit Sonne hin und so lag viel harter Schnee. Ab dem Butzenboden war's dann mehr oder weniger trocken und via Stafel ging's schliesslich das Strässchen hinunter zum Oberfeld und von dort dem oberen Weg entlang zurück nach Haldi. Für den ganzen Abstieg benötigten wir 2h 15min (inkl. Pausen).


Tourengänger: أجنبي


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