Krähe (über Schwangauer Kessel) und Ammergauer Hochplatte


Publiziert von sven86 , 28. Oktober 2011 um 21:26.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:14 Oktober 2011
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 9:30
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1150 m
Strecke:15,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz Hotel Ammerwald
Kartennummer: freytag&berndt Ehrwald Lermoos et. al. 1:50k

Alleine auf der  Hochplatte? Ja, das geht! Wie immer kommt es auf das richtige Timing an.

Doch der Reihe nach: Der Zustieg zur Krähe über den Schwangauer Kessel ist hier immerhin noch nicht beschrieben worden. Also: Vom Hotel Ammerwald über guten Waldweg  ansteigend zum Niederstraußberg-Sattel (1616m). Dort rechts ab, bald ebene und hübsche Querung (unberührte, aber problemlose Schneefelder- erste Begehung seit Wintereinbruch!) unter den senkrechten Abbrüchen der Krähe mit Aussicht auf den Tegelberg. Im Schwangauer Kessel etwas monoton in großen Serpentinen zum Gabelschrofensattel, das letzte Stück erdig und abgerutscht (T3).  Beeindruckende Felsszenerie! Nun nicht ganz einfaches Schneefeld. Hier ist also grundsätzlich mit Schneebehinderungen zu rechnen, etwa auch im Frühsommer. Weiter zum Krähensattel zunehmend felsiger in eine Scharte mit zwei kurzen nicht ausgesetzten Stufen.

Am Krähensattel kann optional rechterhand der westliche Vorgipfel der Krähe unschwierig erreicht werden: Über Trittspuren zunächst in der Flanke, dann leicht ausgesetzt auf dem Grat. Von hier könnte der Westgrat auch noch weiter verfolgt werden, theoretisch wieder herunter bis zum Niederstraußbergsattel. Bis zur Krähe benötigt ein konditionsstarker Geher knappe 3 Stunden.

Der weitere Weg über Krähe und Fensterl zur Hochplatte ist bereits ausführlich beschrieben. Nur noch soviel:
- Angenehmer und zuverlässiger Wettersteinkalk, ähnlich wie in den Tannheimer Bergen
- Seile teilweise aufgerissen und nicht vollständig ummantelt
- Der Steilaufschwung zum Hauptgipfel der Hochplatte schaut zunächst furchterregend aus, wird aber rechts luftig umgangen
- Die Schlüsselstelle (Scharte vor Hauptgipfel) ist nur leicht ausgesetzt
- Der Grat ist insgesamt schon mäßig ausgesetzt, vergleichbar mit der Tannheimer Gehrenspitze. Die vermeintlich leichte Bewertung "T3, Stelle I" sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier absolute Obacht und alpiner Benimm angezeigt sind. Einige Passagen nördlich der Gratschneide können rutschig oder vereist sein. Es hat hier in 2011 leider mindestens zwei Abstürze gegeben.

Nachmittags (3 Stunden vor Sonnenuntergang, wieso auch hetzen? Nur bei Schauer- oder Gewitterrisiko!) weit und breit niemand am Gipfel, überhaupt wenig Verkehr an diesem Tage. Wer den Westgrat geschafft hat, wird über die folgende Seilsicherung am Ostgrat nur müde lachen. In der Hochmulde (Gamsangerl) kann man linkerhand unschwierig (T3) einen der Hügel besteigen, gute Aussicht und denkbare Alternative bei Überfüllung des Kreuzgipfels. 

Vom Anstieg über das Weitalpjoch ist bei hohen Temperaturen übrigends dringend abzuraten: Südseitiges Karst+ Latschen = Ofen!

Schwierigkeiten:
Zum Gabelschrofensattel: T2, am Ende T3
Zum Krähensattel: T3
Zur Hochplatte: T3, Stelle I
Abstieg Roggenwald: T2

Tourengänger: sven86


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