Überschreitung des Sigriswilgrat


Publiziert von joe , 9. Oktober 2011 um 13:40.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum: 5 Oktober 2011
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m
Kartennummer:1208 Beatenberg

Nördlich vom Thunersee habe ich bisher noch keine Bergtour unternommen. Dies wollte ich heute nachholen. Darüber hinaus wollte ich den letzten schönen Herbstag mit einem Urlaubstag nutzen. Diese Tour ist sehr zu empfehlen, da die Landschaft sehr abwechselungsreich ist. Ebenso ist die Fernsicht einmalig. Die Tour kann deutlich verkürzt aber auch verlängert werden. Je nach Anforderung können schwierigere Varianten eingebaut werden.

Ich habe mich für eine lange Variante mit einigen Herausforderungen entschieden: die Längsüberschreitung des Sigriswilgrat mit der Besteigung des Sigriswiler Rothorn und der Spitzi Flue.



Aufgrund der nicht vorhandenen Ortskenntnisse habe ich mich entschieden bis zu Schwanden / Sagi (Säge) zu fahren. Aufgrund der Strassenarbeiten waren die Parkplätze stark eingeschränkt, also nicht vorhanden. Ein freundlicher Herr wies mir trotzdem eine Parkfläche zu. Übrigens: am Abend war das Auto noch da und keine Buse hing am Scheibenwischer.

Der Aufstieg zum Sigriswiler Rothorn:

Von Sagi geht es fast genau in südliche Richtung stetig und immer steiler bergauf. Ich laufe an drei Skiliftstationen vorbei. Immer wieder muss ich stehen bleiben, da die Sicht in die Berner Alpen und auf den Thunersee mit dem dominanten Niesen heute einfach traumhaft ist. Auch hier, so bemerke ich, gibt es genügend Parkplätze. Ab Howald wird der Weg noch steiler und verläuft im Wald bis Ralligstöck erreicht wird. Jetzt wird der Weg deutlich flacher.

Nun gibt es zwei Varianten:
  1. direkt weiter nach Oberbergli,
  2. weiter in südliche Richtung zur Spitzi Flue und über Unterbergli nach Oberbergli.
Ich wählte Variante 2. Die Spitzi Flue ist nicht ausgeschildert. Jedoch sind Wegspuren deutlich auf einer sonnigen Wiese zu erkennen.

Schnell stehe ich am Einstieg zur Spitzi Flue. Die letzten etwa 15 Höhenmeter werden im II-ten Schwierigkeitsgrad erklettert. Ein deutlicher Riss mit guten Tritten und Griffen führt mich bis wenige Meter an den höchsten Punkt heran. Aufgrund nicht vorhandener (Selbst-)Sicherung war für mich hier Ende. Aufgrund der Ausgesetztheit bin ich wieder zurück geklettert und habe nicht weit vom Einstieg die Situation im Bild fest gehalten.

Wieder zurück am Hauptweg geht es weiter über Unterbergli nach Oberbergli. Hier lege ich meine erste Pause ein und geniesse die Aussicht auf den benachbarten Güggisgrat und den jetzt deutlich erkennbaren Sigriswiler Rothorn. Nach der Beschilderung ist zu folgern, dass es bis zum Rothorn nur noch eine Stunde Gehzeit ist. Also mache ich mich auf den Weg.

Das Sigriswiler Rothorn  wird (in Gehrichtung) von links zunächst über einen kurzen Absatz erklettert (max. I) und führt teilweise ausgesetzt aber flach zum Gipfelkreuz, an dem sich bereits eine Anzahl Wanderer von der Sonne verwöhnen lassen. Das Panorama ist umwerfend. Aber ich kann hier auch fast den kompletten Weiterweg einsehen. Da kommt noch einiges auf mich zu.

Egal, ob man wieder zurück oder weiter gehen will, es muss wieder zurück zu P.1891 gewandert/geklettert werden. Für den Weiterweg gehe ich den sehr ausgesetzten Weg, der um das Sigriswiler Rothorn herum führt, weiter zum Vord. Schafläger.

Hier gäbe es die Möglichkeit in etwa 2 Stunden zurück zum Ausgangspunkt zu wandern. Ich aber wandere noch etwa 1.5 Stunden weiter zum Schaflägersattel. Der Weg dort hin sollte nur bei trockenen Verhältnissen gemacht werden, da er sehr ausgesetzt ist. Ein Fehltritt und es war die letzte Tour. Heute zog Nebel auf. Daher war der Weg auch feucht, aber gerade noch machbar. Bis zum Sattel ist volle Konzentration gefragt. Ich hatte trotzdem noch Zeit einige Fotos zu machen.

Langsam werde ich müden, muss aber trotzdem noch zu Obers Hörnli absteigen. Auf dem Weg dort hin entschliesse ich auf den Burst zu verzichten. Dadurch "gewinne" ich etwa eine Stunde Mehraufwand. Als ich Obers Hörnli erreiche, sehe ich erst einen Teil meines Rückweges ein. In etwa einer Stunde erreiche ich den weithin sichtbaren Sattel (P.1582) bei der Obere Zettenalp. Der Wegweiser zeigt mir noch etwa 1.5 Stunden bis Säge an. Auch das werde ich noch schaffen. Bis dahin werde ich dann meinen kompletten Getränkevorrat aufgebraucht haben.

Fazit:

Eine einmalig schöne und lange  Wanderung, die bei Bedarf, wie beschrieben, verkürzt werden kann. Bei den heutigen Verhältnisse ist diese Wanderung schon fast ein "muss".


Hinweis:

Der Track hat zwei Fehler, die ich nicht korrigiert habe. Diese sind im Bereich Howald / Spitzi Flue und Obers Hornli.


Tourengänger: joe


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