Der Abstecher nach Bologna (Besuch meiner ältesten Tochter, welche hier ein Auslandsemester absolviert) diente als "Aufhänger", Einstieg, zu unserer Abruzzen-Tourenwoche.
Nach überaus dunstigem Wetter im südlichen Tessin und in der Nähe von Mailand trafen wir in Bologna schönstes und warmes Herbstwetter an - gerade richtig für einen Altstadtbummel. Nachdem wir A-D etwas ausserhalb der ehemaligen Stadtmauern (die dazugehörigen fünf mächtigen Tore stehen immer noch und kennzeichnen deutlich den Beginn des historischen Zentrums) getroffen hatten und mit dem Bus ins Zentrum der Altstadt gefahren waren, zeigte sie uns ihre Bleibe im Herzen der Altstadt. Von hier aus startete sie dann die Führung durch die sehr belebte und prächtige historische Innenstadt.
Selbstverständlich beschränkte sich jene auf einen kleinen Teil der umfangreichen, gut erhaltenen, alten Bausubstanz (abgesehen davon, dass von den ehemals wohl 180 Türmen nur noch 20 stehen). Ein kleiner Teil im Herzen von Bologna ist zudem autofrei; das macht es umso belebter: gerade der grosse Hauptplatz und die umliegenden etwas kleineren Plätze, oft von kirchlichen Bauten dominiert, sind nicht nur von Touristen, sondern vor allem von Einheimischen gut frequentiert. Ungeheuer gross wirkt die am zentralen Platz stehende Basilika, welche wegen umfangreichen Renovationsarbeiten leider nicht besichtigt werden kann.
Zahlreich sind die Arkaden, lauschigen Gassen, exquisiten Delikatess-Geschäfte, Bistros und Restaurants (diese leider erst auf den Abend geöffnet). Bald einmal führt uns die bereits stadtkundige A-D zum Wahrzeichen der Stadt: den Torri Asinelli und Garisenda. Zwischen 1109 und 1119 erbaut, prägen sie das Stadtbild markant; dabei war der letztere ursprünglich noch höher, doch musste er im 14. Jahrhundert auf 60 Meter zurückgebaut werden, da er eine bedrohliche Schräglage erreichte. Der Asinelli erreicht eine beachtliche Höhe von 97.2 Metern - und neigt sich um 2.2 Meter zur Seite ... Im Innern dieses monumentalen Bauwerks führt (nach Bezahlung von 3 Euros) in zahlreichen Windungen eine alte, abgewetzte Holztreppe lange nach oben - bereits hier sind atemberaubende Tiefblicke garantiert. Und nach 468 Treppenstufen oben auf der Terrasse angelangt, eröffnet sich ein fantastischer Blick über Bologna; gegen alle Seiten ist deutlich die Grenze zwischen alter und neuer Stadt ersichtlich: keine modernen Bauten sind im schmucken Innenteil errichtet worden; dafür prägen zahlreiche Kirchen das nähere Umfeld - die zwei Turmspitzen der nächstgelegenen sind noch ein gutes Stück unter uns erkennbar ...
Herrlich, das Treffen mit meiner Tochter und ihre kundige Stadtführung (einige der sieben "Wunder" von Bologna hat sie uns auch zeigen können) - vielen herzlichen Dank, A-D!
Anschliessend fahren wir ein kleines Stück weiter südlich, bis wir in Castel San Pietro Terme ein gutes, preisgünstiges Hotel finden, von wo aus wir morgen unsere längere Weiterfahrt in die Abruzzen beginnen werden ...
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