Breithorn


Publiziert von hgu , 28. September 2011 um 09:49.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:21 September 2011
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   I 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 465 m
Abstieg: 465 m
Unterkunftmöglichkeiten:Ich empfehle die Jugendherberge in Zermatt.

Breithorn – mein erster (oder zweiter?) 4000-er!

 

Nach unserer gestrigen Wanderung zur Hörnlihütte und dem einstündigen Intermezzo am Hörnligrat haben wir nun das Breithorn im Visier.

Um 07:10 Uhr mischen wir uns bei der Talstation des Matterhorn-Glacier unter den Schwarm an jungen Skirennläufern, die mit diversen Nationalkadern hier im Training sind. 

Um 08:00 Uhr beobachten wir auf dem Klein-Matterhorn intensiv die Ostflanke und den Ostgrat unseres eigentlichen Ziels, dem Matterhorn.

Viele Fotos sollen später helfen den Weg durch das Labyrinth zu finden.

 

Dann wenden wir uns dem eigentlichen Tagesziel zu, dem Breithorn.

 

Wir binden uns ein, passen die Seildistanz nochmals an und knoten drei Schleifen in die Seilmitte, um als 2-er-Seilschaft optimal gesichert zu sein.

Wir erreichen schnell das Breithornplateau und den nahen Breithornpass. Unter der Süd-Westflanke ziehen wir die Steigeisen an und folgen der nun steileren aber gut ausgetretenen Spur.

Nach wenigen hundert Metern erkennen wir vor uns zwei Bergsteiger. Sie verlassen die Spur und steigen in direkter Linie die Süd-West-Flanke hinauf.

Wir erreichen diese Abzweigung und überlegen nicht lange, Fuß um Fuß setzen wir in die wenig ausgeprägten Spuren der Vorgänger und folgen nun ebenfalls der Direttissima. Das Gelände ist hier mühsam, da doch steiler als gedacht!

Wir erreichen den Sattel zwischen Haupt- und Mittelgipfel und beobachten unsere Vorgänger, die nun im Linksschwenk dem Hauptgipfel zustreben.

 

Mein Blick ist derzeit aber ständig auf meine Suuonto-Vector gerichtet, da ich die magische Höhe nicht verpassen möchte!

Ich feiere ja schließlich Prämiere - und dann ist es soweit!

STOP!“ rufe ich Dirk zu, „4000 Meter über Null, ich bin ein Hochtourist!“

Erstmals erreiche ich diese vielsagende Höhe. Schnell werden ein paar Bilder als Dokumentation gemacht und schon geht es weiter zum erwähnten Sattel.

 

Eigentlich wollte ich im Sommer gar nicht in eisige Höhen vorstoßen. Klettern, Bergsteigen, Wandern und Skitouren sollten mir reichen, ich wollte mich nicht verzetteln und keine weitere alpine Spielart probieren. Dirk ließ nicht locker und hat mich schließlich überredet, doch hier hoch zu kommen.


      Es ist gut so!

 

Im Sattel sehen wir nach Süd-Ost und bewundern den schönen Grat hinauf zum Mittelgipfel. Das wäre doch was, den noch schnell mitgenommen. Es sind keine Spuren vorhanden, also noch mehr Spannung und Reiz. Wir sind sofort auf dem Weg, studieren den Gratverlauf mit seinen Wechten und legen die Spur fest.

Behutsam steigen wir hinauf, überschreiten den Mittelgipfel, um auf seinem östlichen Ende den Übergang zu den Zwillingen und zur Schwarzfluh zu erforschen.

Schließlich hatten wir auch mit der Überschreitung geliebäugelt.

Nun können wir die Gegebenheiten vor Ort inspizieren.

 

Nach einigen Fotos steigen wir zurück in den Sattel und folgen der Spur zum Westgipfel hinauf. Anfangs sehr steil aber den Gratverlauf süd-westlich meidend und dann flacher, dafür aber immer hart am Grat.

Wir genießen den Tiefblick zum Breithornsattel und steil hinunter zum Breithorngletscher. Die Spur läuft knapp links der Gratkante, mit einem ausgeprägten rechten Schneegeländer.

Nach ca. 150 m löst sich dieses Geländer auf und die Spur führt direkt auf Messers Schneide zum Gipfel hinauf!

Ein Balanceakt, der mir fast den Atem raubt.

Hoch konzentriert erreichen wir den Westgipfel und ich genieße meinen ersten 4000-er – oder ist es schon der zweite, da wir ja vorher auf dem Mittelgipfel waren?

Nach der Gipfelrast folgen wir dem Normalweg hinunter zur Bergstation am Klein-Matterhorn und schweben wenig später dem Tal entgegen!

 

Wir schlendern zurück zur Jugendherberge, legen dort ein Depot an und machen uns nunmehr auf den Weg zum nächsten Nachtquartier, dem Berggasthaus Flue.

Mit Bahnunterstützung treffen wir dort am frühen Abend ein und werden prächtig untergebracht.

 

Also eine ideale Voraussetzung für die nächste Vorbereitungstour auf unserem Weg zum Matterhorn.

 

Hier wollen wir morgen früh zum Rimfischhorn starten, welches ich im nächsten Bericht beschreiben möchte.

 

 

Hans-Gerd


Tourengänger: hgu


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Kommentare (1)


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Ovidam hat gesagt:
Gesendet am 7. Oktober 2011 um 14:33
Hallo hgu, auch ein sehr interessanter Bericht! Nachträglich herzlichen Glückwunsch zum ersten 4.000er! Ich hatte meine "Taufe" 4 Wochen vorher am Bernina. Ein tolles Gefühl. Ovidam.


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