Roß-und-Buchstein

Den Roß-und Buchstein kenne ich seit mehr als 40 Jahren und auch die Klettertouren in dem Schwierigkeitsbereich, der damals für mich in Frage kam. Trotzdem klettere ich hier immer wieder gerne.

Dieses Mal war es die Route "Sahnestückchen" (VII-), die wir uns an der Buchsteinsüdwand ausgesucht hatten.

Schweißtreiben ist immer das Hochkommen mit den schweren Kletterrucksäcken. Wir fuhren mit MTB von Lenggries (680 m) über Fleck zur Röhrlmoosalm (1100 m) und weiter zu den Roßsteinalmen (1480 m). Das letzte Drittel der Strecke ist sehr steil und zwischendurch wird auch mal geschoben. Aber der Vorteil ist, daß wir nach der Tour in 30 Min. im Tal sind, während zu Fuß 2 Std. für diesen Abstieg einzuplanen sind. Vom Radldepot bei der südl. Alm geht es in ca. 30 Min. zur Roßsteinnadel und weiter zum Einstieg an der Südseite des Buchstein.

Die Kletterei ist kleingriffig an gutem kompakten Fels und mit Bohrankern gut abgesichert. Ich beginne mit der ersten Seillänge (VI) und mein Seilpartner übernimmt die zweite, mit VII- bewertet und wiederum gut abgesichert. Die dritte Länge bin ich wieder am scharfen Ende des Seils. Gleich vom Stand weg ist eine VI- zu klettern und hier ist der nächste Haken erst über dieser etwas heiklen Stelle. Danach geht es bei angenehmer Absicherung weiter. Die beiden letzten Seillängen sind ebenfalls schön und mit V und V- bewertet.
Neben uns klettert in nur wenigen Metern Abstand eine andere Seilschaft in der Route "Südwandschmankerl" (VI-), eine Tour, die sich besonderer Beliebtheit erfreut und sehr oft begangen wird.
Vom Gipfel des Buchstein (1701 m) geht es über den Normalweg (I, II) zur Tegernseer Hütte, wo wir uns eine Suppe und eine Radlerhalbe auf der Terrasse schmecken lassen. Die Tegernseer Hütte liegt einfach traumhaft schön und bietet einen herrlichen Ausblick.

Dann laufen wir über den Normalanstieg runter zur Nadel, wo unsere Rucksäcke deponiert sind und zurück zu den Roßsteinalmen. Jetzt kommt der Lohn für die Mühen des frühen Morgens: Wir setzten uns auf unsere Räder und dann sind bis ins Tal neben den Finger an den Bremshelbeln nur noch das richtige Gespür für Geschwindigkeit und Kurvenlage gefordert. Mit der steile und rasanten Abfahrt über 750 Hm beschließen wir die Tour.