Samnaun - Pontresina in 10 Etappen / 2. Tag


Publiziert von Domino , 8. Oktober 2011 um 18:28. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Unterengadin
Tour Datum:18 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   I 
Zeitbedarf: 13:00
Aufstieg: 2543 m
Abstieg: 1460 m
Strecke:Ramosch, Val d'Assa, Innere Scharte, Fuorcla di Dentro, Hintere Scharte, Sesvennahütte

"Und da wollts hait no hie?"

Wie es dazu kam:
Unmitttelbar nach dem Parkplatz des Hotels La Posta geht ein Strässchen von der Hauptstrasse ab, hinunter Richtung Inn. In einer Rechtskurve zweigt ein Feldweg gegen links ab und führt uns an Ruinen alter Kalköfen vorbei.
Bei La Resgia überqueren wir den Inn über eine Holzbrücke und folgen der Forststrasse in den Wald.

Kurz vor einer Linkskurve mit Ausstellplatz mündet ein steiler Pfad bergwärts in den Wald. Vom gestrigen Regen ist es rutschig.
Auf ca. 1410 m treffen wir auf einen guten Fussweg, dem wir bis hinter den grossen Schuttkegel folgen.

Nun wechseln wir die Bachseite und steigen auf dem Wanderweg durch lichten Wald bis auf ca. 1710 m und überqueren den Bach erneut.
Der steile Hauptaufstieg beginnt jetzt.
In S-Richtung verlassen wir auf ca. 2150 m den Wald und wandern auf steilem Wiesland entlang der imposanten Schlucht.

Allmählich wird es flacher und die Wegspur ist nicht mehr gut erkennbar. Wir befinden uns auf den ausgedehnten Weiden des Munt Rusenna.
Weiter geht's links vom Mot Spadla Bella und wir gelangen vorbei an einem seichten See zur Landesgrenze (Innere Scharte, 2535 m.ü.M.)
Bis zur Fuorcla di Dentro ist noch alles klar, dann geraten wir aber zu weit links und steigen ins Val Roja ab.
Unterhalb des Dorfes Rojen verrät uns ein Wegweiser, dass der nächste uns bekannte Ort  Reschen ist...

Ein Bauer, den wir nach dem Weg fragen, bestätigt uns, dass wir völlig falsch sind und schickt uns zurück ins Tal. Dort sollen wir nochmals fragen.
Es ist schon späterer Nachmittag, als wir nochmals einen Ortskundigen konsultieren. Auf die Frage, wie wir denn zur Sesvennahütte kämen, fragte er uns: "Und da wollts hait no hie?" Ja, wollen wir...

Das Unheil nimmt seinen Lauf, denn er hat uns eine sehr ausführliche  und ausgeschmückte Beschreibung unseres weiteren Weges gegeben und wir sind schon ziemlich müde.
Durch das Val Lunga geht es zügig aufwärts, dann steigen wir auf zum Grat, aber zu früh. So erreichen wir zwar eine Scharte, es ist aber nicht die Rassaserscharte. Ein Gewitter zieht über uns hinweg, wir steigen weglos vermeintlich unterhalb der Rassasspitze ab zum ebenso vermeintlichen Badesee und weiter talwärts, bis wir auf einen markierten Wanderweg treffen.
Es wird langsam dunkel, wir haben keine Ahnung, wo wir sind, nur dass wir falsch sind.

Endlich eine Hütte und ein Wegweiser zur Oberdörferalm. Bis da gehen wir noch, so unser Entschluss.
Und da, ein Wegweiser zur Sesvennahütte, das ist fast wie Weihnachten. 1h 40'. Das heisst, gegen 22 Uhr in der Hütte. OK das schaffen wir noch. Wir gehen los, so schnell uns die müden Beine noch tragen, und 1 Stunde später endet unsere Odysse nach 13 Stunden. Wir erreichen die Hütte im Dunkeln.

Herzlichen Dank an das Hüttenpersonal, welches uns um diese Zeit noch reichlich verpflegt hat.

Fazit:
Das Kartenstudium wird ab heute seriös betrieben!
Wenn die Landschaft nicht mehr ganz mit der Karte übereinstimmt, geht's zurück zum letzten bekannten Punkt. Und manchmal sollte man dem Bauchgefühl mehr Beachtung schenken.
Der Mensch ist erstaunlich leistungs- und leidensfähig.




Tourengänger: Aemmitauer, Domino


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