Von der Oberlandhütte (Aschau) auf den Großen Rettenstein und zurück über die Spießnägel


Publiziert von andy251094 , 20. September 2011 um 18:22. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Kitzbüheler Alpen
Tour Datum: 4 September 2010
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Kirchberg nach Aschau, die Oberlandhütte befindet sich hinter Aschau.
Unterkunftmöglichkeiten:Die Oberlandhütte ist als sehr preiswerte und ordentliche Hüttenunterkunft und als optimaler Ausgangspunkt für diese Tour sehr zu empfehlen. 2 Bett Zimmer gibt es für Erwachsene (DAV - Mitglied) schon für den phänomenalen Preis von 15€. Einen Lagerplatz für Erwachsene gibt es sogar schon für 10€ die Nacht. Nicht - DAV - Mitglieder bezahlen natürlich etwas mehr. Ausführliche Informationen zur Oberlandhütte mit ausführlicher und verbindlicher Preisliste gibt es unter http://www.oberlandhuette-aschau.at/

Am letzten Wochenende von der Sommerferien 2010 sind wir noch einmal in die Alpen gefahren, um den Großen Rettenstein zu besteigen. Es war das erste Mal, dass ich im Sommer in den Kitzbüheler Alpen unterwegs war. Sonst kenne ich diese Region nur vom Skifahren. Glücklicherweise hat das Wetter mitgespielt, was bei einem Wochenendausflug sonst äußerst ärgerlich gewesen wäre.
Der Große Rettenstein ist ein toller, wahrscheinlich sogar der beste Aussichtspunkt in den Kitzbüheler Alpen. Im Norden sieht man den Wilden Kaiser und im Süden hat man freien Blick auf die höchsten Berge Österreichs, den Großvenediger und den Großglockner.
Der Rückweg über die Spießnägel ist eine landschaftlich wunderschöne Kammwanderung, die stets tolle Ausblicke auf die Kitzbüheler Alpen bietet.
Unsere Wanderung beginnt an der Oberlandhütte. Man muss zunächst einige 100 Meter auf der Straße taleinwärts laufen, bis man an eine Mautstelle kommt. Hier biegt nach links ein Weg zur Schöntalalm ab. Man läuft ziemlich steil den Wald empor, bis man an einer sersten Alm einen Fahrweg erreicht. Diesen läuft man weiter. Hin und wieder kürzen markierte Pfade Serpentinen des Fahrweges ab. Nach einiger Zeit erreicht man dann die Schöntalalm. Hinter der Schöntalalm geht der Weg erstmal gemütlich durch Wiesen weiter. Rechts im Talschluss erblickt man schon den Großen Rettenstein. Manch einer fragt sich vielleicht, wie es denn möglich sei als normaler Wanderer solch einen Felsklotz zu besteigen. Nämlich in der Tat auf edn ersten Blick scheint die Besteigung von der Ferne aus gesehen ziemlich aussichtslos zu sein. Dies sollte einen aber nicht abschrecken weiterzugehen. Der Weg wird allmählich steiler und zieht langsamer, aber sicher an den Fuß des Großen Rettensteines empor. 
Schilder warnen vor Steinschlaggefahr. Und das ist absolut nicht unbegründet. Ich war schon oft in den Alpen unterwegs, aber ich habe in einer solchen Höhenlage noch nie erlebt, dass in regelmäßigen Abständen tennisballgroße Steinbrocken mit hoher Geschwindigkeit den Berghang runderfliegen. Höchstwahrscheinlich werden sie von einigen der zahlreichen Wanderer, die auf dem Aufstiegsweg unterwegs waren, losgetreten und wenn ein Stein auf dieses Hang erst mal ins Rollen kommt, fliegt er ihn von oben bis unten hinunter. Ich persönlich hatte ziemliches Glück. Einmal kam mein Kopf einem herabfallenden Stein gefährlich nahe!
Nach dem bekannten Sprichwort no risk - no fun, sollte dies einen jedoch nicht entmutigen, diesen großartigen Aussichtsberg zu besteigen. Je weiter man nach oben gelangt, desto unwahrscheinlicher ist die Steinschlaggefahr. Man sollte nur das Gelände oberhalb im Blick behalten, vorallem wenn dort andere Wanderer unterwegs sind.
Der Schlussanstieg ist schließlich steil. Der Weg ist aber in einem exzellenten Zustand, weshalb es für einen berggewohnten Wanderer keine Problemstellen gibt. Geschickt windet sich der Steig durch die Felsen durch. Nur unmittelbar vor dem Gipfel müssen die Hände zur Hilfe genommen werden, um einen mannshohen Felsabsatz zu überwinden. Dies ist die Schlüsselstelle des Weges (T3). Eine Seilsicherung ist leider nicht vorhanden. Auf dem Gipfel befindet sich ein großes Gipfelkreuz mit Gipfelbuch. Die Aussicht ist wie oben schon beschrieben toll. Beeindruckend ist auch der Tiefblick über die Felswand ins Tal der Grundalm (westlich des Grßen Rettensteins).
Nach einer Gipfelrast steigt man wieder ab. Am Fuße des Rettensteins zweigt nach rechts ein Weg zum Schöntaljoch ab. Nach nicht allzulanger Zeit wird das Schöntaljoch auch erreicht, das abermals eine schöne Aussicht auf Großvenediger und Großglockner bietet. Hier beginnt nun auch der Kammweg zu den Spießnägeln. An kleinen Seen vorbei führt der Pfad über den Kamm. Rechts sieht man den Kleinen Rettenstein, vorne (in Richtung Norden) den Wilden Kaiser und links der Große Rettenstein.
Nachdem man schließlich an den Spießnägeln angekommen ist und dort eventuell noch Zeit hat, eine letzte Rast einzulegen, geht es nun an den Abstieg zur Oberlandhütte. Zuerst durch schönes Almgelände, dann durch Wald gehtes zügig abwärts. Der Weg ist so angelegt, dass er nicht zu steil und nicht zu flach ist. Man gewinnt also zügig an Tiefe, ohne dass der Abstieg besonders anstrengend für die Knie ist. Im Tal angekommen läuft man links auf dem Fahrweg zurück zur Oberlandhütte.


Tourengänger: andy251094, stadlera, stadlerh


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