Clariden, 3267 Meter - nix Neues

Wegen des herannahenden Wettersturzes änderten wir unsere Pläne und beschlossen eine schnelle Eintagestour zu machen. Der Clariden bot sich als entsprechendes Ziel an, da er doch alles zu bieten hat, was eine Hochtour bieten sollte. Gletscherüberschreitung und Gratkletterei, sowie tolle Aussicht und jähe Tiefsicht. Auch der Wettermacher spielte mit, schickte die Sonne vorbei, liess den Wind nur leicht brausen und den Regen erst fallen, als wir schon wieder im Auto sassen... dann aber in Strömen.

Die Aufstiegsroute führte von der Kapelle am Klausenpass weg, auf ausgetretenen Pfaden hinauf zum Iswändli, dann quer über den Gletscher, durch das Spaltenwirrwar hindurch zum Fusse des Vorgipfels, dort liessen wir Eisen und Seil zurück und nahmen die letzten Höhenmeter in Angriff. Der mit Ketten "verzierte" Gipfelgrat musste noch erklommen werden, ein paar ausgesetzte Stellen, aber dank der Ketten entschärft, solange man nicht von absteigenden Bergführern verbal aus dem Weg gedrängt wird (sollten die nicht den zögerlichen Bergsteiger motivieren, anstatt ihn zu verunsichern??)
Nichtsdestotrotz erreichten wir den Claridengipfel wohlbehalten. Von Nebelschwaden umwoben und hier und da ein Wolkenfenster öffnend, verwöhnte er uns nicht gerade mit Fernsicht, doch reichte es aus um zu erkennen, dass wir es besser hatten als Tödi- und Düssibesucher, welche wohl oder übel im dichten Nebel herumstochern mussten.
Der Abstieg verlief zügig. schon bald waren wir wieder auf dem Vorgipfel, rannten zum Materialdepot, stolperten über den Gletscher, rutschten über Kalkrippen und hasteten auf Kuhpfaden, um uns schliesslich um kurz vor knapp vor dem herannahenden Regenschauer ins wartende Auto zu retten.