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Wie schon des öfteren, war die Tour eigentlich gar nicht geplant. ;-) Ursprünglich sollte es heuer noch was Größeres geben, aber aufgrund abgelehnter Urlaubsanträge für gestrigen Donnerstag, standen uns nur 2 Tage zur Verfügung. Da bietet sich das Jungfrau-Gebiet der sehr guten Erreichbarkeit (per sauteurer Bahn) wegen natürlich an.
Zeitig am Hochrhein bzw. im Neckertal gestartet, trafen Imseng und meine Wenigkeit grade noch pünktlich zur dritten Bahn des Tages in Grindelwald Grund ein. Mit den "Chinese-Railways" via Kleine Scheidegg aufs Jungfraujoch gefahren, konnten wir also kurz nach 10 Uhr am Ausgang des Sphinxstollens (3464m) die Tour beginnen.
Zunächst ging es auf dem planierten Gletscherwanderweg Richtung Mönchsjochhütte bis zur Schweizerfahne am Wegesrand. Zum Fuß des Ostgrat-Südarms und weiter erst Pfadspuren folgend über Schutt, wenig später einen ersten Felsaufschwung erklimmend am Regenmesser vorbei. Hier verengt sich der Rücken zum Grat, wodurch der Fels zwar fest und gut zu klettern, aber auch etwas ausgesetzter wird. Die Schwierigkeiten bewegen sich maximal im oberen II, allerdings waren selbst um 11 Uhr schattige Stellen noch mit Wassereis überzogen, was die Suche nach sicheren Tritten und Griffen ein paarmal erschwerte.
Diesem Abschnitt folgen dann abwechselnd ein erstes Firngratstück, weitere Felsen (I) bei Pt. 3887, erneut ein kurzes aber schmales Firngrätchen und schließlich die letzte Felspassage (II, Sicherungsstange). Hiernach gewinnt man über einen kurzen aber recht steilen Firnhang (Sicherungsstangen) den fast horizontal gen West verlaufenden Gipfelgrat. Dieser präsentiert sich äußerst ausgesetzt und teils gefährlich überwechtet. Konzentrierten Schrittes erreichen wir so in rund 2:45 Stunden den Gipfel des Mönch (4107m), seines Zeichens Zentrum des Berner Dreigestirns.
Erstens stürmte es ziemlich dort oben und zweitens war das kleine Gipfelplateau fast schon zu gut besucht, wodurch die Gipfelrast eher kurz ausfiel. Auch andere - langsamere - Seilschaften formierten sich bereits zum Abstieg, so dass etwas Beeilung angeraten war. Allerdings ließen wir noch einem tessiner Sologänger (Ciao, Giovanni! ), welcher uns schon im Aufstieg beeindruckt hatte, den Vortritt und gingen dann als nächste, da ebenfalls seilfrei unterwegs.
Im weichen Schnee aufmerksam der Spur folgend, die Felspassagen auf bekannter Route und nun auch eisfrei genüsslich abgeklettert, verlief der Rückweg völlig problemlos. Zurück am Fuße des Berges gönnten wir uns schließlich eine ausgiebige Pause mit Gerstensaft und Sonnenschein, bevor - in Vorfreude auf eine weitere schöne Tour anderntags - die Mönchsjochhütte (3650m) oberhalb des Obers Mönchsjochs (3627m) angesteuert wurde.
(Tour mit Imseng)
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