Flimser 3000-er Tour - Trinserhorn, Piz Sardona und Piz Segnas


Publiziert von matt , 7. September 2011 um 08:16.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Surselva
Tour Datum:18 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   CH-SG   CH-GL   Segnas-Vorabgruppe 
Zeitbedarf: 6:30
Strecke:Cassonsgrat-Fuorcla Raschaglius-Trinserhorn Südgrat-Sardonapass- Mittelgrat-Piz Sardona-Piz Segnas- Muletg da Sterls-Segnas Sut-Naraus
Kartennummer:Lk247

Etwas gar spät für eine Bergtour starte ich um 09.40Uhr in Flims. Dank Sessellift und Luftseilbahn bin ich aber schon bald auf dem Cassonsgrat. Die eigentliche Tour beginnt um 10.20Uhr.

Trinserhorn über den Südgrat
Vom Cassonsgrat folge ich dem Wanderweg zur Fuorcla Raschaglius und steige dann auf dem Südgrat des Trinserhorns zum Gipfel hoch. Der Südgrat ist im Allgemeinen gut zu begehen und hat einige einfache Kletterstellen.  Leider hat sich in der Zwischenzeit im Calfeisental eine Nebelbank gebildet, sodass sich die Aussicht in Grenzen hält. Nach einer kurzen Rast steige ich auf der Nordwestflanke zum Segnasgletscher ab. Weiter geht es über den Sardonapass zum Sardonagletscher.

Piz Sardona über den Mittelgrat
Der Gletscher ist stark ausgeapert und weist doch einige Spalten auf. Mein nächstes Ziel ist der Mittelgrat. Ich folge einer vorhandenen Spur auf dem Gletscher in Richtung Mittelgrat. Leider verliert sich diese schon bald und ich muss selbst eine für mich ideale Route finden. Mit einer gehörigen Portion Respekt versuche ich möglichst dem Fels entlang mein Ziel zu erreichen.
Schon bald ist der Mittelgrat erreicht und der Aufstieg kann beginnen. Ich kenne die Route nur aus Beschreibungen und bin mal gespannt was mich erwartet.
Der Weg führt zuerst ohne grosse Schwierigkeiten über den unteren Teil des Felssporns. Weiter oben kommen dann einige ausgesetzte Stellen, die aber im Aufstieg und zusammen mit den vorhandenen Fixseilen gut machbar sind. Alles in Allem ist die Route sehr gut eingerichtet und so stehe ich schon bald in einer Einsattelung unterhalb des Gipfels. Der restliche Aufstieg ist nur noch Fleissarbeit und so erreiche ich nach kurzer Zeit den Gipfel.

Piz Segnas
Vom Piz Sardona geht es in einer Gratwanderung mit viel auf und ab in Richtung Piz Segnas. Ich mache mir immer noch ein wenig Sorgen bezüglich dem Abstieg über den Mittelgrat. Der ist definitiv nicht einfach.
Ich habe aber vor zwei Jahren als ich auf dem Segnaspass war gesehen, das es eine Route in der Südwestflanke des Piz Segnas gibt. Diese würde auch besser in mein etwas gedrängtes Zeitprogramm passen.
Nach etwa 30 Minuten habe ich den Gipfel des Piz Segnas erreicht. Beim Blick hinunter nach Muletg da Sterls sehe ich nicht nur eine Wegspur sondern auch noch zwei andere Bergsteiger die sich gerade im Abstieg befinden. Puh... kein Abstieg über den Mittelgrat!

Abstieg duch die SW-Flanke des Piz Segnas
Da der Piz Segnas auch ein ziemlicher Schutthaufen ist, heisst es jetzt zuerst einmal etwas warten bis die zwei anderen Bergsteiger nicht mehr in meiner respektive der Fallline meiner Steine sind die ich allenfalls lostreten könnte.
Zuerst geht es direkt auf dem Verbindungsgrat zum Atlas hinunter bis zu einer kleinen Einsattelung.  Dort ist der Einstieg in die SW-Flanke. Auf ca. 2900m kommt nochmals eine Felsstufe welche links (von oben gesehen) umgangen werden kann. Auf dem feinen Geröll kommt man zügig voran. Ich habe schon bald die beiden andern Bergsteiger eingeholt. Gemeinsam legen wir dann noch den restlichen Abstieg zurück. Wie vermutet ist die Flanke extrem steinschlägig was auch bei Wildwechseln zu gefährlichen Situationen führen kann. Also beim nächsten Mal den Helm mitnehmen.

Von Muletg da Sterls geht es hinunter nach Segnas Sut und über den Panoramaweg zurück nach Naraus wo ich um 16.45Uhr eintreffe. Das reicht noch locker für einen Most und ein Stück Heidelbeerkuchen, bevor es dann mit dem Sessellift wieder hinunter nach Flims geht.

Fazit:
Einmal mehr eine super Tour in einem einzigartigen Gebiet. Mit Hilfe der Bergbahnen (welche zwar relativ spät anfangen) und einem gewissen Marschtempo lässt sich diese Route gut in einem Tag bewältigen. Bei unsicheren Wetterbedingungen und sehr nassen Verhältnissen könnte der Abstieg in der SW-Flanke des Piz Segnas kritisch sein. Steigeisen und Helm sollten dabei sein auch wenn sie bei guten Verhältnissen nicht benötigt werden.

Eigentlich wollte ich heute nur eine kurze Tour aufs Trinserhorn mit anschliessendem Abstieg nach Naraus machen.
Das es nun zur Maximalvariante gereicht hat ist natürlich um so schöner. Von dieser Tour habe ich schon lange geträumt und alle möglichen Varianten studiert, welche ich auf Hikr.org gefunden habe. Das hat sich nun ausbezahlt . Danke an alle die hier ihre Erfahrungen und Erkenntnisse niederschreiben.

Tourengänger: matt


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Kommentare (2)


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paul_sch hat gesagt:
Gesendet am 28. August 2016 um 17:25
Die Tour klingt sehr interessant! Spricht irgendwas dagegen sie umzukehren und die Bergbahn für den ABSTIEG zu nutzen?

matt hat gesagt: RE:
Gesendet am 28. August 2016 um 20:16
Die Tour kann auch problemlos umgekehrt gemacht werden.
Falls du mit Bergbahn die Sektion Naraus - Cassons meinst, die gibt es leider nicht mehr.

Gruess
Matt


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