Hinterrugg - eine Besteigung mit Überraschungen


Publiziert von joe , 5. September 2011 um 19:24.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 3 September 2011
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Churfirsten   CH-SG 
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1700 m

Dieses Ende der Churfirsten kannte ich noch nicht. Daher war es mal an der Zeit den Hinterrugg zu besteigen. Wir wollten nicht von Norden aufsteigen, sondern aufgrund der Einsamkeit der Route haben wir uns für den Südanstieg entschieden. Zeitgleich hat Hikr Runner den Nachbargipfel als Ziel gesucht.

Um es vorne weg zu nehmen: dieser sonnseitige Anstieg wird von wenigen Wanderern gemacht. Die ersten Aspiranten sahen wir im Vals und mehr als zwei Hände voll Wanderer haben wir nicht gezählt.

Aufstiegsroute:

Startpunkt war Walenstadtberg. Der Weg war sehr gut ausgeschildert und führte uns über Rüfenen in den Wald hinein. Im Berger Laui ist der Weg sehr steil und in vielen Kurven erreichen wir die Alp Tschingla. Hier hatten wir unsere erste Überraschung: die Alp war bewirtschaftet und offen. Eine willkommene Abwechselung zu einer ungeplanten aber netten Rast.

Frisch gestärkt machten wir uns auf den Weiterweg. Bei P.1543 zweigte ein schmaler, weiss-blau-weiss-markierter Weg zum Chäserrugg ab. Dieser ausgesetzte und offensichtlich versicherte Weg führt direkt hinauf zu P.1742 (Chammsässli). Im Aufstieg durch die Berger Laui haben wir viele feuchte Wege entlang laufen müssen. Daher entschieden wir uns für den kurzen Umweg an Hinterbüls vorbei in die Vals einzusteigen. Beide Wege waren markiert.

Der Planet brennt und wir mühen uns stetig in Richtung Valsloch hinauf. Der von unten gut sichtbare Durchstieg in Richtung Valsloch ist technisch leicht. Manchmal müssen die Hände halt suchen. Im Aufstieg muss man darauf achten, dass keine Steine losgetreten werden. Sonst gibt es wenig zu beachten.

Wenig später hören wir einen Schuss. Ich wusste nicht, dass die Jagdsaison eröffnet ist. Oder hat sich da jemand im Datum geirrt? Etwas später sehen wir auch den Jäger. Offensichtlich hat sein Schuss nicht gesessen. Denn der zweite Schuss aus extrem kurzen Distanz hat dem Jäger sein Wildbrett zum Erfolg geholfen.

Es wird immer heisser, aber wir erreichen trotzdem unser Tagesziel in einer für uns
"guten" Zeit. Da wir die Menschenmassen heute meiden wollen, verbleiben wir etwas länger am Gipfel und geniessen die Aussicht.

Abstiegsroute:

Eigentlich würde sich der Abstieg nach Selamatt anbieten. Heute ist es uns nicht nach Gemütlichkeit. Daher geht es den selben Weg zurück nach Walenstadtberg.

Und eigentlich wollten wir nochmals einen Boxenstopp in der Alp Tschingla einlegen. Am Valsloch hörten wir auf einmal eine Person rufen. Eine Familie hat sich verlaufen und wollte den Weg nach Chäserugg wissen. Bereitwillig gaben wir Auskunft. Man muss aber dabei berücksichtigen, dass sich die Familie hoch über uns etwa nördich vom Chammsässli befand. Ich habe es unterlassen zu Fragen wie man da hin kommt. Die Familie hatte genug Stress. Aber die von der Familie geschätzte Dauer für den Aufstieg musste ich nach oben korrigieren. Mein Freund und ich wünschten der Familie alles Gute.

Endlich an der Alp Tschingla  angekommen, konnten wir uns wieder mit Kaltgetränken erfrischen. Zu meiner Überraschung gab es hier frei laufende (vierbeinige) Schweine, die auch zu den Gästen an den Tisch kamen.
 
Bis inklusive letzte Rast an der Alp konnte ich etwa 6 Liter an Flüssigkeit trinken. Es war wirklich eine Hitzeschlacht, wie es Runner beschrieb.

Im weiteren Abstieg dann die letzte Überraschung für den heutigen Tag: ich habe meine ersten Base Jumber gesehen. Offenbar springen die vom Hinterrugg runter um im Bereich Sennhof wieder zu landen. Das ist definitiv keine Sportart für mich.

Fazit:

Eine Wanderung mit vielen schönen und ungewollten Überraschungen, die durch den sonnseitigen Aufstieg zum Hinterrugg führt. Ein Tour mit Nachholpotential.

Hinweis:

Mein GPS funktioniert wieder bzw. wurde kostenlos ausgetauscht. Den Track habe ich noch manuell anpassen müssen, da im steilen Wald der Empfang nicht so gut war bzw. ich den angezeigten Höhenmeter mistraute.


Tourengänger: joe


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