Bös Fulen mit Edelweiss statt Edelschweiss


Publiziert von SchKrauler , 24. August 2011 um 16:43.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:20 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   CH-SZ   Glärnischgruppe 
Zeitbedarf: 7 Tage
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m

Nun, da ich nicht von adliger Herkunft bin, wäre es etwas vermessen, bei meinen Körperabsonderungen von Edelschweiss zu sprechen. Daher möchte ich lieber von vielen Edelweiss und einem schönen Grat auf den Bös Fulen berichten.

Die Bergstation Gumen bietet sich als Ausganspunkt an für diejenigen, die ihre Gelenke und Muskeln für einmal nicht so strapazieren möchten. Ausserdem bietet diese Variante, kurz nachdem man die Abzweigung auf den blau-weiss markierten Weg genommen hat, ein wahres Edelweiss-Feuerwerk. Ein Besuch lohnt sich unbedingt. Evtl. kann man danach auch via blau-weiss markierten Weg eine Tour auf die Eggstöcke machen, wenn man das Geröll im Aufstieg zum NO-Grat des Bös Fulen scheut.

Mir wurde erst im Abstieg klar, dass es einen mit Steinmännern und weissen Strichen markierten Weg bis zum Firnfeld hinauf gibt (Hikr-Berichte besser studieren, bloody me!). Nun gut. Habe ich halt im Abstieg ein paar Schnappschüsse davon gemacht. Ich hoffe, andere sind schlauer als ich...

Zur Tour selber gibt es noch folgendes zu bemerken (die Route wurde hier schon mehrfach beschrieben und ist, bis auf die Trittspuren und den Weg durch das Geröllband, relativ logisch und einfach zu finden):

  • Momentan braucht es keine Steigeisen, da das Firnfeld rechtsseitig umgangen werden kann.
     
  • Der Aufstieg am Firnfeld vorbei zum Band ist relativ mühsam, da man sich auf Geröll befindet, welches auf Schnee und Eis aufliegt und daher leicht in rauhen Mengen in Bewegung gerät. Grössere Blöcke und Steine helfen da, ein zurückrutschen auf den mühsam erarbeiteten Höhenmetern zu verhindern.
     
  • Das Geröllband hinauf zum Grat sollte nicht unterschätzt werden. Ich habe die Trittspuren verfehlt und mich dann in einer steilen Flanke auf hartem Untergrund mit feinsplittriger Auflage wiedergefunden, wo man sich nahe an der Ausrutschgrenze bewegt. Ein Ausweichen in die Felsen ist möglich, besser hält man sich aber an die (nicht leicht zu findende) Trittspur. Ein T5 ist meiner Ansicht nach hier jedenfalls angebracht.
     
  • Die Bewertung der Kletterstellen auf dem Grat empfand ich als etwas knifflig. Technisch gesehen sind sie im trockenen Zustand kaum schwieriger als im I. Grad. Ihre Ausgesetztheit hat mich jedoch dazu bewogen, mich denjenigen anzuschliessen, die sich für den II. Grad entschieden haben. Die Schwierigkeit kann aber bei Nässe, Schnee oder gar Eis rasch zunehmen. Darum kann ich  nachvollziehen, dass einzelne die Stellen im III. Grad bewertet haben.
     
  • Auch wenn ich auf eine Hochtourenbewertung verzichtet habe (bei günstigen Verhältnissen im Sommer handelt es sich kaum mehr um eine Hochtour), sollte nicht vergessen werden, dass sich der Charakter sehr schnell ändern kann, v.a. am Grat (z.B. nach einem Schlechtwettereinbruch mit Kaltfront).
     
  • Auf dem Grat hat es 2 Stellen, wo geklettert werden muss. Wer, wie ich, jedoch die rechtsseitige Umgehung des 2. Aufschwungs verpasst (der Spruch vom Schwabentor lässt grüssen...), wird 3 Schlüsselstellen zählen.
     
  • Der Gipfel wird erstaunlich wenig besucht (16 Einträge dieses Jahr). Wer sich jedoch von Schutt und Geröll auf dem Band nicht abschrecken lässt, wird mit einem sehr schönen Grat mit reizvollen Tiefblicken und einem wundervollen Panorama belohnt.
     
  • Stöcke zum gehen sind sehr hilfreich auf dieser Tour. Diese können am Anfang des Grates deponiert werden.

Tourengänger: SchKrauler


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Kommentare (2)


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MaeNi hat gesagt:
Gesendet am 25. August 2011 um 11:13
Bös Fulen - ein herrlicher Gipfel und immer wieder ein Tour wert!

Herzliche Grüsse
M&N

SchKrauler hat gesagt: RE:
Gesendet am 25. August 2011 um 12:47
Dem kann ich nur beipflichen

Herzliche Grüsse zurück
RR (the schefkrauler)


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