Zwischen Piora und Lukmanier

Für den ersten Tag unserer Wanderferien im Süden ist gewittriges Wetter prognostiziert. Tatsächlich bleibt der Himmel heute meist ziemlich verhangen, aber wir haben Glück und kommen trocken davon, so dass wir die Route ungefähr so machen können wie es geplant war.

Von Piora folgen wir zunächst dem Wanderweg auf der Südseite des Ritomsees über Forca und Fontanella, um so den Mottone heimsuchen zu können - ein bescheidener Hügel, der aber eine nette Sicht über den See bietet. Bei der Alpe Cadagno staunen wir über den Preis des (leckeren) Piora-Käses - sogar direkt auf der Alp kostet das Kilo satte 54.50! Das lassen wir aus und wir steigen auf der Nordseite des Lago Cadagno über eine sehr steile Grasrinne in westlicher Richtung nach Cenfüs und weiter über schlecht griffiges Gras auf dem Poncione Garioi.

Der Grat von hier zum Pizzo Taneda muss einen Steilgrasspezialisten wie edwood locken, trotz der happigen Brenna-Bewertung ("BG mit Tendenz zu ZS"). Da ich auf dem Pizzo Taneda schon früher mal war, kann ich mich von der Sache drücken und gehe von Cenfüs im schrägen Anstieg zur Bocchetta degli Orei. Nach einer halben Stunde kommt auch der Kamerad hier an, begeistert vom Grataufstieg ("T6,non plus!").

Der Himmel macht nun auf und zu und manchmal hören wir in der Ferne ein Donnergrollen. Wir gehen nun in einfachem Gelände über den Pizzo Corandoni und den Schenadüi hinweg, um dann von P. 2611 (der nach einem kurz etwas heiklen Abstieg erreicht wird) über steiles Gras zum Passo dell'Uomo abzusteigen. Von hier ist auf wenig erbaulichen Wegen der Lukmanierpass in Kürze erreicht und nach Katzenwäsche und einem Besuch im Ospizio nehmen wir den Bus, der uns ins bewährte Quartier in Olivone bringt.