Bächenstock (3011m) und Spitzplanggenstock (2822m)


Publiziert von أجنبي , 21. August 2011 um 20:31.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:20 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m
Strecke:P. 1613 – Gitzichrummenflue – Sewenhütte SAC – Alte Sewenhütte – Sewenstöss – P. 2614 – Sewenzwächten – Bächenstock – Sewenzwächten – Spitzplanggenstock – P. 2614 – Sewenstöss – Alte Sewenhütte – Sewenalp – Rieter – Färnigenwald – Gorezmettlen – P. 1613
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis Parkplatz bei P. 1613
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Auto ab Parkplatz bei P. 1613
Kartennummer:LK 1:25.000: 1121 Meiental

Bei einer Schneeschuhtour auf den Zwächten hatten wir diesen Februar zum ersten mal den Bächenstock zu Gesicht bekommen. Wahrlich ein schöner Gipfel, der doch mal einen Ausflug wert sein könnte, dachten wir uns. Auf hikr.org fand sich bloss ein einziger Bericht zu einer Sommerbegehung, doch tönte dieser sowie das Fazit des SAC-Führers (Abwechslungsreiche Tour, die alles bietet, was eine Hochtour braucht.) vielversprechend...

Morgens um 5.45 Uhr, kurz nachdem das letzte Gewitter abgezogen war, starteten wir beim Parkplatz bei der Brücke über den Gorezmettlenbach. Relativ steil stiegen wir über die Gitzichrummenflue auf und erreichten nach einer knappen Stunde die Sewenhütte SAC.

Von dort folgten wir dem sanft ansteigenden Wanderweg und kamen bald bei den Überbleibseln der alten Sewenhütte im Gebiet Sewenstöss an. Nach der Überquerung des Gletscherbachs wurde es wieder deutlich steiler, denn es galt durch die Felsen hoch zum Sewenzwächten zu gelangen. Die Hände nahmen wir dazu ein paar Mal zur Hilfe.

Oben angelangt, rückte zum ersten Mal unser Hauptziel, der Bächenstock, ins Blickfeld. Wir montierten Steigeisen und seilten uns an. Die ersten Schritte auf dem Gletscher waren auf steilem Blankeis. Wir begaben uns etwas zu weit unten auf den Gletscher, wie wir später bemerkten. Wären wir nämlich noch ein paar Minuten dem Bergweg auf den Spitzplanggenstock gefolgt, hätten wir den Gletscher an einer ziemlich flachen Stelle betreten können. Problematisch war unser verfrühter Einstieg aber nicht, doch die ersten zwanzig Meter schritten wir ziemlich vorsichtig vorwärts.

Höhenmeter um Höhenmeter vernichtend stiegen wir stetig an und erreichten bald den höchsten Punkt des Gletschers, wo sich der Einstieg zur Kraxelei auf den Gipfelgrat befindet. Erkennbar ist die Stelle auch an einem herunterhängenden Fixseil. Wir deponierten die Steigeisen, blieben aber angeseilt (angenehmer, es ginge aber auch ohne). Die Route auf den Grat kann man eigentlich kaum verfehlen, denn man folgt ganz einfach den Fixseilen. Anfangs geht's gerade hoch über ziemlich viel losen Schutt, dann führt ein zweites Seil links in eine Scharte, durch welche man in den Ausstieg auf den Grat gelangt.

Der Grat zum Gipfel bietet schöne, wenig schwierige Blockkletterei. Umgeht man den ersten Felsklotz auf der linken Seite, ist die Sache kaum ausgesetzt. Auf dem Südwestgrat bzw. in der Westflanke erkraxelt man sich das kurze Stück zum Gipfel. Knapp vier Stunden nach Abmarsch bei P. 1613 erreichten wir den Gipfel des Bächenstock. Die reine Marschzeit betrug wohl etwa drei Stunden und ein paar zerquetschte Minuten. Die Lektüre des Gipfelbuchs bestätigte, dass der Bächenstock nicht gerade zu den überlaufenen Gipfel zählt. An einem normalen Wochenende finden sich bloss zwei, drei Einträge.

Nach der verdienten Pause stiegen wir über dieselbe Route problemlos auf den Sewenzwächten ab und querten diesen unterhalb der Bächentürme. Auf ca. 2700m, am Fusse des Spitzplanggenstocks, verliessen wir den Gletscher, kraxelten bis zum Bergweg und deponierten unsere Rucksäcke, um dann noch schnell eben diesen Hügel zu erklimmen (T4). Der Spitzplanggenstock bietet keine Schwierigkeiten und der Bergweg ist bis auf den Gipfel gut markiert. Hin und wieder dürfen die Hände benutzt werden.

Nach Besteigung des zweiten Gipfels trat schnell einmal die bei uns übliche Sehnsucht nach einem kühlen Bad im heimischen Vierwaldstättersee ein – und die bittere Erkenntnis, dass unser Abstieg noch ein Weilchen dauern würde. Um unsere Gelenke etwas zu schonen, wählten wir eine etwas angenehmere Variante für den Abstieg, indem wir bei der alten Sewenhütte nach links abbogen, zum See abstiegen und dann via Rieter durch Heubeerigebiet (die waren ja echt lecker...!) nach Gorezmettlen gelangten. Leider mussten wir dann noch ein Stück der lärmigen Passstrasse entlang hoch zum Parkplatz latschen, doch das kühle Nass des Gorezmettlenbachs entschädigte für diese finale Anstrengung.


Tourengänger: أجنبي


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