Bishorn


Publiziert von anles , 17. August 2011 um 20:15.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:13 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2500 m
Abstieg: 2500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zürich, Visp, Sion, Zinal
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Dito
Unterkunftmöglichkeiten:Tracuit-Hütte, 120 Plätze

Das Bishorn gehört zu Recht zu den einfacheren 4000ern. Trotzdem bekommt man ihn nicht geschenkt, ganz im Gegenteil. Den Berg muss man sich hart erarbeiten. Wenn man den Weg über Zinal wählt, sind 2500 Höhenmeter mit schwerem Rucksack im Auf- und Abstieg zu bewältigen, die ganz schön an die Substanz gehen können...

Nach vorabendlichem Hin- und Her (Absage oder keine Absage aufgrund schlechter/guter Wetterprognose) fuhren wir mit dem Zug nach Zinal, wo wir um kurz 11 Uhr mit dem Hüttenaufstieg begannen. Davor graute es uns am meisten: 1600hm standen vor uns und das mit schwerem Rucksack, der nicht so recht ins Verhältnis zu unserem Gewicht stehen wollte... Trotz allem ist der Weg sehr abwechslungsreich und somit wird es zumindest nicht langweilig. Man folgt ab Zinal den Wegweisern und den rot-weissen Markierungen. Auf ca. 2300m geht man über einige kleine harmlose Felsstufen und schon dort sieht man das Weisshorn und auch die Hütte von weitem. Von da geht es über ein paar Weiden und zum Schluss über Fels und Geröll noch recht einfach zur Hütte (T3). Kurz vor der Hütte ist noch eine kleine Felsstufe zu meistern, eine Kette hilft hierbei (T3+). Glücklich erreichten wir nach 5 Stunden (mit Pausen) die Tracuit-Hütte, wo wir unseren strategisch günstigen Schlafplatz entgegen nehmen konnten. Für den 4000er des dames waren die Männer verhältnismässig stark vertreten.

Auch ich kann ein wenig bestätigen, was zur Hütte geschrieben wurde. Allerdings könnte man auch ein wenig Rücksicht von den Berggängern erwarten. Wenn man gebrauchte Taschentücher und benutzte Augentropfenampullen unters Kopfkissen legt, könnte man schon einmal überlegen, wie man sich selbst fühlen würde, wenn man so etwas dann als Nachfolger vorfindet. 

Es folgte schon bald die Besprechung mit dem Bergführer, Material- und Klamottencheck (es sollte sehr kalt werden!) und Abendessen, bevor es dann ans Ausruhen bzw. Schlafen im Massenschlag ging. Nach meiner ersten schlechten Nacht in einer Hütte hiess es auch schon 3h30 aufstehen und der Hütten-Trubel begann um 4h beim kargen Frühstück. Kurz vor 5 Uhr waren auch wir bereit und waren dick eingepackt. Wir seilten schon gleich nach der Hütte an, da der Weg sogleich über den Gletscher führt. Die erste Stunde liefen wir ohne Steigeisen. In diesem Bereich gab es viele Spalten, die wir jedoch (noch) nicht sahen. Auch waren die Temperaturen noch angenehm. Bald ging es stetig bergauf über den Sattel und es wurde immer mühsamer. Zwar ging die Sonne auf, trotzdem wehte ein eisiger Wind und die Höhe merkten wir auch. Es wurde teilweise recht steil. Nach dem letzten Steilaufstieg über ein paar Stufen standen wir ca. 8h30 Uhr auf dem Bishorn! Lange hielten wir es in der Kälte nicht aus, sondern liefen runter zur Spalte, wo wir im Windschatten eine Brotpause einlegten. Leider sahen wir den imposanten Nordgrat des Weisshorns nicht, da sich eine dicke Wolke um das Horn legte. 

Am Horizont mahnten schon dicke Wolken, und wir begannen abzusteigen. Diesmal direkter gleich nach dem Gipfel. Auf dem Gletscher sahen wir diesmal die grossen Spalten, über die wir drüber springen mussten. Als wir auf der Hütte ankamen, schien schon wieder die Sonne und drängte die Wolken weg.  

Nach einer kurzen Verschnauf-Pause hiess es dann schon bald, die weiteren 1600 Höhenmeter im Abstieg unter die Füsse zu nehmen, um vor dem angesagten Regen in Zinal anzukommen. Die bei der Hütte angeschriebenen 2.5h überboten wir grandios, da die Füsse und die Beine extrem brannten und wir entsprechend oft eine Pause einlegen mussten. Noch 3 Tage später habe ich Muskelkater... Zum Glück hat es auf dem Weg nur ein wenig genieselt, in Zinal hat sogar die Sonne geschien. So muss das sein!

Dies war unser 4. 4000er und es war ein tolles Gefühl, diesen aus eigener Kraft vom Tal aus zu besteigen!

Tourengänger: anles, kales


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