Tag 1 und 2: Einlaufen am Gran Paradiso

Eine Woche Ferien und wieder mal mit "Berg und Tal" grosse Berge besteigen. Das war das Ziel der Woche, welches sich auch sehr gut erfüllte!
Wettermässig war der Sommer ja eher ein warmer Winter. Zum Glück änderte sich dies genau auf diese Woche!

Am Vortag, resp. am Montag fuhren wir gemeinsam ins Aostatal und nach Pont.
Die erste Übernachtung ist auf der Chabod Hütte. Es gibt dazu einen Parkplatz, welcher "gleich" unten an der Strasse ist. Wir entschieden uns jedoch, das Auto nach Pont zu stellen, damit wir bei der Rückkehr von der Vittorio Emanuele Hütte das Auto gleich dort stehen haben.
Übrigens empfehle ich dies auch allen anderen, die von der einen Hütte loslaufen und bei der anderen runter kommen. Am Schluss der eher langen Tour mag man gewöhnlich nicht nochmals eine halbe Stunde "umsonst" laufen ;-)

Der Aufstieg zur Chabod Hütte ist eher gemütlich, wenn auch steil. Und mit unzähligen Kehren versehen. Aber bei dem Wetter spielte das sowieso keine Rolle. Während es in der Schweiz noch regnerisch war, lachte für uns die Sonne!

Die Chabod Hütte kann ich wärmstens empfehlen. Die Zimmer sind eher gross. Und obwohl in unserem 12 Leute schliefen, blieb doch noch gut Platz übrig für Rucksäcke und so. Leider ist der Essraum nur halb so gross wie die Anzahl Betten. Was heisst, dass wenn die Hütte ganz voll ist, es zwei Schichten für Nachtessen gibt. Aber das störte uns nicht fest.

Früh war Aufbruch Richtung Gran Paradiso. Der Weg war und ist fast nicht zu verfehlen. Denn ich glaube, man ist nicht oft alleine unterwegs ;-) Es geht von der Hütte etwas rauf, dann traversiert man ins kleine Tälchen und steigt dann zum Gletscher auf.
Auf dem Gletscher ist unbedingt Anseilen erforderlich. Auf dieser Variante gibt es grosse Spalten, welche um-, resp. überlaufen werden.

Leider kamen wir nicht so rasch vorwärts wie gewünscht. Nebst dem Bergführer war noch eine Mit-Gastin dabei. Und sie war zum Zeitpunkt der Tour nicht ganz so optimal unterwegs. Der Hauptgrund war wohl ein gebrochener kleiner Zeh. Das damit verbundene Schmerzmittel minderte wohl ihre Leistungsfähigkeit noch zusätzlich. Auf alle Fälle war recht schnell ersichtlich, dass wir so den Gipfel nicht erreichen werden.

Beim Punkt, wo die Routen von den beiden Hütten zusammen kommen war dann Schluss. Wir entschieden uns, den Gipfel auszulassen und zum Rifugio Vittorio Emanuele abzusteigen. Das war definitiv die richtige Entscheidung. Und mir persönlich schmerzte es nicht sehr fest. Denn der Gran Paradiso ist ein Berg, welcher ich gut auch ohne Bergführer besteigen kann.

Der Abstieg zur Hütte zog sich dann doch etwas in die Länge. Und es war mir auch klar, dass ich eine nächste Besteigung (oder Versuch) auf alle Fälle wieder von der Chabod Hütte aus starten werde! Es ist etwas länger, der Gletscher hat mehr Spalten aber ich meine, es ist viel abwechslungsreicher und weniger steil!

Der Abstieg von der Hütte nach Pont war dann auch für mich kein Zuckerschlecken. Denn auch ich spürte meine Knie. Aber das war ja fast logisch ;-) Auf alle Fälle waren wir alle froh, dass das Auto hier war und nicht beim Parkplatz weiter unten...

Die Höhenmeter bei den Tourdaten setzen sich wie folgt zusammen:
1. Tag: Aufstieg von Pont zur Chabod Hütte: 200m runter, 950m rauf
2. Tag: Tour Chabod Hütte - etwas rauf - Pont: 1000m rauf, 1750m runter

Der Tag (oder die Tour) war jedoch noch nicht ganz zu Ende, denn es folgte noch die Autofahrt nach Courmayeur und den Hüttenaufstieg für die nächste Tour (Tag 3: Über den Rochefort-Grat zur Aiguille de Rochefort).