Unterwegs auf dem Nadelgrat: Hohberghorn - Stecknadelhorn


Publiziert von Bergstiger , 15. August 2011 um 16:31.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:11 August 2011
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 2600 m

Hohberghorn - Stecknadelhorn

Nachdem wir unsere Tourenwoche mit der  Weissmiesüberschreitung an den beiden vorherigen Tagen begonnen hatten, wollten wir nun dem Nadelgrat einen Besuch abstatten.
Da der Zugang über den Nordgrat des Dirruhorns lang ist, und ich das  Dirruhorn bereits von der Bordierhütte aus über diesen Weg besucht habe, entschieden wir uns für den Zustieg zum Nadelgrat von der Domhütte aus. 



Donnerstag  11. Juli 2011

In Randa begannen wir mit dem Aufstieg zur Domhütte. Anfangs führt der Weg noch angenehm im Wald den Hang hoch, doch schon bald verlässt man diesen und die Sonne scheint erbarmungslos auf uns hinab. Vom Hüttenweg ist deutlich zu erkennen, weshalb die Hängebrücke des Europawegs gesperrt ist. Ein Felssturz hat sie zerstört. Auch wir beobachteten am Abend noch einen Felsbrocken, der diesen Hang hinab donnerte.
Im oberen Teil ist der Aufstieg klettersteigähnlich. Nach 3 Stunden 20 Minuten erreichten wir die Domhütte 2940m.



Freitag 12. Juli 2011

Um 2.45 Uhr werden alle durch das Hüttenteam geweckt. Nach dem Frühstück stiegen wir um 3.25 Uhr gegen den Gletscher hinauf. Wir seilten uns an und reihten uns in die vielen Seilschaften ein, die alle Richtung Festijoch hoch stiegen. Der neue Zugang zum Festijoch ist kürzer als der alte und befindet sich weiter oben! Man erreicht das Festijoch neu etwas oberhalb der tiefsten Stelle. Zudem sind keine Fixseile mehr montiert, dafür sind einige Bohrhaken vorhanden. Steinschlaggefahr besteht allerdings weiterhin.
Nach einer kurzen Pause auf dem Festijoch trennten wir uns von allen Seilschaften, denn alle stiegen über den Festigrat hoch. Wir gingen der Normalroute entlang zum Fuss des Couloirs, das zum Hohbergjoch hoch führt. Die ersten paar Meter konnten wir im runtergerutschten Schnee aus dem Couloir hochsteigen, sobald als möglich verliessen wir jedoch das Couloir nach links auf ein Band, das uns auf die schwach ausgeprägte Rippe führte. Die Rippe ist eine riesige Geröllhalde, nichts hält wirklich, man muss allerdings auch nicht wirklich klettern, sondern kann mit einer geschickten Routenwahl alle schwierigeren Stellen umgehen. Als einzige Seilschaft lässt sich diese Route gut begehen, ist allerdings eine weitere Seilschaft im Hang, so ist absolute Vorsicht geboten.
Der obere Teil ist dann ein ca. 45° steiler Schneehang, wir sind direkt hochgestiegen. So erreichten wir nach 4 Stunden und 30 Minuten das Hohbergjoch.
Das Hohberghorn erreichten wir von hier in weniger als 15 Minuten über den problemlos begehbaren Grat. Nach einer kurzen Pause stiegen wir zurück zum Joch.
Vom Hohbergjoch zum Stecknadelhorn folgte für mich der schönste, aber wohl auch der schwierigste Teil. Die meisten Stellen werden auf der rechten Seite umgangen, man sollte jedoch darauf achten, dass man nicht zu weit in die Flanke hinab steigt, sondern sich immer in der Nähe des Grates aufhält. Nach ca. 45 Minuten erreichten wir den Gipfel des Stecknadelhorns.
Auf Felsen kann man unschwierig zum Schneegrat absteigen. Dieser war bei uns gut gespurt, auch die Querung unter dem Nadelhorn durch wies gute Tritte auf. Einige davon wurden ins Eis geschlagen. Mit weiteren warmen Tagen dürfte diese Querung immer schwieriger werden.
Wir entschieden uns, direkt zum Windjoch abzusteigen, ohne auf den Gipfel des Nadelhorns zu gehen. Es waren schon einige Wolken aufgezogen und es windete recht stark. So erreichten wir nach insgesamt 8 Stunden die Mischabelhütten. Wir stiegen vorsichtig den Klettersteig ähnlichen Hüttenweg hinunter und erreichten nach total 10.5 Stunden Saas Fee.

Tourengänger: Bergstiger


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