Fürstlicher Gibel - First 2440m

Eine fürstliche Erscheinung ist dieser First, der vom Thunersee sehr auffällig vor den Hochalpen steht. Ebenso schön präsentiert er sich bei der Einfahrt ins Kandertal. Bedeutung hat dieser Berg für Wanderer und Alpinisten aber keine. Auf seinem Haupt findet man weder Kreuz, Holzstecken, Steinmann, Buch, oder Kotierung.

Bedeutung hat er eher für jene Alpinwanderer, die den Grat weiter zum Latreispitz und Dreispitz, bzw. umgekehrt gegen. 
Ich fand, der First ist eine Besteigung auch ohne die Nachbarn wert und ging von Faltschen, zunächst dem Richebach entlang, bis Fulematti 1685m. 
Recht  hübsch ist die Landschaft und der Weg geht weiter zum Übergang auf 1870m. Nun bot sich ein Abstecher zur Wätterlatte 2007m an. Dieser schöne Aussichtsberg ist genau genommen mein Hausberg. Besuch bekommt er von mir allerdings eher selten und wenn, dann meist bei Nebel oder Schneetreiben. Diesmal blieb ich dafür umso länger und ich genoss es, in der Sonne zu liegen um mir ein kleines Schläfchen zu gönnen. Ausgeruhter stieg ich wieder zum P.1870m und weiter zum Renggpass 1799m.

Von hier folgte ich zunächst dem Normalweg zum Dreispitz und verliess diesen bei P.1946, um auf Höchstbode unter dem First zuzusteuern. Eine scheinbare Barriere aus Kalkfelsen präsentiert sich als völlig harmlos und ich stieg durch die wenig steile und mit Gras durchsetzte Passage ohne Mühe. Dann hielt ich mich nach links, um in nun steileren Gelände einen Kamin hinaufzusteigen, welcher auf  einen weiteren Boden führt. Ab hier wird es weider flacher und auf Gras steige ich höher, bis der Gras Schutt weicht. Ich orientiert mich nun zunehmend Richtung Westkante, da der Schutt mühsam wurde und der Hang an Steilheit wieder zunahm. Die letzten 80m zum Gipfel des First 2440m folgte ich der Kante mit Schutt und Gras.

Für den Abstieg folgte ich dem Nordostgrat, welcher sich dann etwas anspruchsvoller präsentierte, als ich erwartet hatte. Einige Steilstufen und ein paar wenig ausgesetzte Passagen warten auf. Letztlich aber nicht schwierig (T4-). Bei P. 2139 boten sich zwei Abstiegsvarianten an. Entweder nach NW Richtung Wittiflue und Obersuld, oder nach SO bis Oberberg. Für die zweite entschied ich mich. Es gilt hier, steile Grashänge abzusteigen, welche teilweise mit lästigen Steinen (Rolleffekt) durchsetzt sind. 
Ab Oberberg 1800m geht es dann im T1-Stil weiter auf dem Strässchen nach Schlieri und Louene 1365m. Ein schöner Weg entlang des Pochtefalls führte mich nach Suld 1080m. Einen fieser Anstieg von etwa 300m musste ich dann noch über mich ergehen lassen, um über Cholebärgli und Geissbode wieder zurück zum Ausgangspunkt zu gelangen.