Von Varzo zu den Alpi di Albiona


Publiziert von ABoehlen , 14. August 2011 um 17:29.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum:26 Juli 2011
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:Varzo - Molino - Alpe Albarina - Alpe Nugno - Alpi di Albiona - Selvanera - Alpe Salviggia - Bertonio - Varzo
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit Comazzibus oder (vereinzelt) SBB Regio nach Varzo
Unterkunftmöglichkeiten:Bed&Breakfast "Casa Castelli" in Varzo
Kartennummer:LK275(T) Valle Antigorio / CAI Valli Antigorio, Divedro, Formazza... 1:50'000

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Nach zwei Touren in den Nord-, bzw. Osthängen des Val Divedro, ist heute die andere Talseite an der Reihe. Diese ist insgesamt steiler und weniger erschlossen, d.h. es gibt kaum Strassen und keine Bergdörfchen, nur einzelne Alpen, die nicht mehr alle bewohnt sind.

Da der Talgrund sehr schmal ist, liegt das Dorf Varzo hoch über dem Bach am nördlichen Abhang. Das heisst für uns in diesem Fall, dass es als erstes mal bergab geht. Unter der Bahn und der Schnellstrasse hindurch erreichen wir die wackelige Hängebrücke über die Diveria (489 m), die auch dann schaukelt, wenn man ganz behutsam darüber geht. Gleich dahinter setzt der Anstieg ein, der anfänglich noch einige schöne Ausblicke bietet, bald aber ausschliesslich im dichten Wald verläuft. Genau wie auf der gestrigen Tour stellen wir auch hier fest, dass der Weg in einwandfreiem Zustand und gut markiert ist.

Vorbei an der Alpe Albarina (1110 m) erreichen wir gegen Mittag die Alpe Nugno (1378 m), wo wir bei zwar bedecktem Himmel aber trockenen und halbwegs warmen Bedingungen unser bescheidenes Mittagessen verspeisen: Lebkuchen und ein paar getrocknete Goij-Beeren; mehr braucht es nicht, Hauptsache es ist genügend Wasser vorhanden!

Weiter oben zieht sich ein breiter Weg in einen aufgelockerten Wald hinauf, der, wie wir bald feststellen, wohl zur Alpe Cavalla führen dürfte. Das heisst, den Abzweig zu unserem Ziel, den Alpi di Albiona haben wir verpasst. Tatsächlich ist er etwas versteckt, wie wir beim Zurückgehen feststellen. Der Rest des Aufstieges ist dann wieder wie gewohnt problemlos.

Oben auf den Alpi di Albiona an der Waldgrenze empfängt uns ein raues, kaltes Klima. Aus den tief hängenden Wolken nieselt es und der Wind braust von den Bergen herab. An einen längeren Aufenthalt ist daher nicht zu denken und wir begeben uns bald wieder auf den Rückweg. Bis zur Alpe Nugno ist dies derselbe wie beim Aufstieg. Dann schlagen wir die Route zur Alpe Selvanera ein, die in Wirklichkeit ein Fahrsträsschen ist, während die Karte hier einen Fussweg zeigt. Der Zustand dieser Strasse ist jedoch höchst variabel. Zwischen einigen gut befahrbaren Abschnitten hat es immer wieder Bereiche, die wohl nur mit einem Geländewagen passiert werden können. Auch ist die Steigung bisweilen geradezu abenteuerlich.

Unterhalb der Alpe Selvanera zeigt dann auch die Karte ein Strässchen (5. Kl.). Allerdings ist dort ein beträchtlicher Teil durch einen Felssturz weggerissen. Der oberhalb parkierte Wagen ist jetzt für unbestimmte Zeit dort oben "gefangen", denn ob und wann die Strasse in diesem Bereich wieder hergerichtet wird, entzieht sich meiner Kenntnisse. Jedenfalls wurde ein provisorischer Holzsteg eingerichtet, damit man wenigstens zu Fuss gefahrlos durchkommt.

Die nächste Ansiedlung, die wir passieren, ist die Alpe Salviggia (793 m), deren Gebäude allerdings allesamt eingestürzt sind. Etwas weiter unten befindet sich eine interessante Kuriosität: Eine Strasse, welche die Höhendifferenz in diesem steilen Gelände mittels zweier Kreiskehrtunnel überwindet. Diese Tunnelform kennt man vor allem bei Eisenbahnen (das vermutlich grösste Exemplar der Welt befindet sich gleich gegenüber (Galeria elicoidale di Varzo, 2968 m)), bei Strassen ist sie hingegen sehr selten anzutreffen. Als Wanderer darf man natürlich nicht durch den Tunnel; der Wanderweg kürzt diese Stellen ab. So sind wir bald wieder im Talgrund beim Wasserkraftwerk Varzo (550 m). Es folgt noch der kurze Anstieg auf der Gegenseite nach Bertonio (581 m) und längs der alten Simplonstrasse geht es zurück nach Varzo. Diese Strasse ist derzeit wegen einem Felssturz bei Balmalonesca gesperrt, womit sich der Autoverkehr sehr in Grenzen hält.

Das Nachtessen gibt es heute nur wenige Schritte von der Unterkunft entfernt in der Trattoria Derna. Auch dieses Lokal kann ich wärmstens empfehlen: Hervorragendes Essen, gemütliches Ambiente und eine sehr nette Bedienung. Was will man mehr?

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Tourengänger: ABoehlen


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