Bisse de Tsittoret


Publiziert von laponia41 , 15. August 2011 um 09:24.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum:13 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 450 m
Abstieg: 470 m
Strecke:12 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Aminona
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Montana

Montana zum Ersten am 31. März: es war ein Versehen. Ich sass im Express-Funiculaire und wollte eigentlich in Darnona aussteigen. Montana zum Zweiten am 11. August: die denkwürdige Begehung der Bisse du Ro mit bidi35. Montana zum Dritten am 13. August. Ich will meiner Frau die spezielle Landschaft rund um Montana zeigen und bei dieser Gelegenheit erstmals die Bisse de Tsittoret begehen. 

Wir halten uns heute an die im Buch Wandern an sagenhaften Suonen von gerberj vorgeschlagene Route. In Sierre besteigen wir einen direkten Bus. Der braucht zwar mehr als eine Stunde bis zum Ausgangspunkt Aminona. Dafür erleben wir im Eiltempo Montana pur. Unsere Schlussfolgerung: wenn schon Ferien, dann lieber im Alphüttli auf der Weritzalp.
 
Ab Aminona wandern wir ein nicht endenwollendes asphaltiertes Strässchen hinauf. Kurz vor einer Haarnadelkurve zweigt dann endlich der Pfad ab, der einem Waldrand entlang hinaufführt zum Cave du Sex. Den Verlauf der Bisse de Tsittoret können wir bald einmal ausmachen - noch nicht am laufenden Wasser, aber an laufenden Touristen.

Der Versuchung, im Buvette Cave du Sex einzukehren, erliegen wir nicht. Wir stehen bald oben an der Bisse, die hier eine steile Stufe hinunterrauscht und dann gleich ihren Lauf der Höhenkurve entlang fortsetzt. Über hohe Treppenstufen steigen wir hinauf zu einem Aussichtspunkt und folgen  der Bisse an den Flanken des Mont Bovin hinein ins Tal der Tièche. An der zweiten Steilstufe führt ein Zickzack-Weglein zwischen dem Wasserfall der Bisse und der Schlucht der Tièche direkt hinauf zur eindrücklich konzipierten Schöpfe (Prise d'eau).

Während der Mittagsrast pflügt zuerst ein alter PW durch das hier flache Bachbett der Tièche, und anschliessend folgt ein Traktor mit Anhänger und Milchkannen. Und ich habe manchmal ein schlechtes Gewissen, wenn ich zwecks besserem Standort zum Fotografieren einfach in die Bisse stehe. Ich stamme zwar von Älplern ab, bin aber offensichtlich zu einem Sensibelchen aus dem Flachland mutiert.

In der Folge begehen wir die Bisse de Tsittoret von der Schöpfe bis hinunter nach Les Barzettes. Nach Cave du Sex verliert sie kaum an Höhe und fällt dann steil hinunter zum Bach La Siniese. Bei der Querung des Baches eine interessante Stelle: die Bisse läuft offen ins Wasser und wird am Ende der langen Brücke wieder gefasst, also sozusagen eine zweite Schöpfe.

In der Folge kommen wir an die Strasse, die nach Aminona führt, queren diese und finden uns gleich wieder an der Bisse, Der Lärm eines Rasenmähers zeigt dann deutlich an, dass wir uns wieder unter zivilisierten Menschen befinden. Das Chaos der Natur wird rund um die Feriendomizile nicht geduldet.

Weil in Les Barzettes im Moment kein Bus fährt, gehen wir zu Fuss zum Funiculaire und rattern dann in 12 Minuten hinunter nach Sierre. Dank guten Verbindungen sind wir schnell wieder zu Hause.

Fazit: Es lohnt sich durchaus, die Bisse de Tsittoret zu begehen. Dem Siedlungsraum Montana kann ich aber auch Positives abgewinnen: die Vorfreude auf die kommende Fjällwanderung ist gestiegen. Zehn Tage wandern ohne Rasenmäher, ohne Traktoren in Bächen, ohne Beizli an allen Ecken und Enden....

Tourengänger: laponia41, Diapensia


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Kommentare (3)


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bidi35 hat gesagt: schöne Schilderung einer Suone...
Gesendet am 15. August 2011 um 12:35
...die ich während unseren 3-Generationenferien xMal in allen Variationen und Verlängerungen gemacht habe.

Die älteste Enkelin, Lara, durfte die Bisse schon mit anderthalb Jahren begehen...als Huckepack auf dem Rücken ihres Vaters.

LG Heinz

schalb hat gesagt: interessanter Bericht
Gesendet am 16. August 2011 um 16:15
. . da bekomme ich auch Lust, mal ins Mittelwallis zu gehen
Volkher

CarpeDiem hat gesagt:
Gesendet am 17. August 2011 um 15:49
Interessant und wie immer so schön bebildert. Danke.

LG, Anne-Catherine


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