Ausflug zum "Grand Canyon" im Diemtigtal


Publiziert von bidi35 , 7. August 2011 um 21:25.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Simmental
Tour Datum: 7 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 1:00
Aufstieg: 100 m
Abstieg: 180 m
Strecke:Horboden - Oey
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Postauto Oey - Horboden

"Grand Canyon" nennen wir im Diemtigtal den Abschnitt zwischen Horboden und Oey, der während dem Hochwasser von 2005 vollständig zerstört wurde. Wo früher links und rechts des friedlichen Chirel-Baches Wald war und vereinzelt Häuser standen, entstand eine Einöde aus Steinen und Fels. Auch Oey am Ende des Tals wurde natürlich arg in Mitleidenschaft gezogen.

In der Folge wurde u.a. am linken Ufer des Chirel mit viel Aufwand ein wunderbarer Wanderweg erstellt, der durch diese Mondlandschaft führte. Ich bin diesen faszinierenden Weg oft begangen.

Heute, 6 Jahre später grünt es wieder links und rechts des Wanderweges. Die Strasse auf der andern Seite des Flusses wurde 1.50 m höher neu angelegt, und der Chirel ist nun etwa 3x so breit wie früher.

Wie so oft, wenn die Wetterlage unsicher ist am Sonntag, zieht es mich dorthin. Heute hatte ich Glück. Bis 10 Uhr regnete es, dann gab sich über den Mittag die Sonne die Ehre, und um 15 Uhr regnete es wieder. Ich nutzte dieses Sonnenfenster...Kunststück, das Diemtigtal ist fast vor meiner Haustüre!

Der Weg kann natürlich beliebig verlängert werden bis zuhinterst ins Diemtigtal (siehe auch Bericht vom 3.11.10 von felix.

Das Diemtigtal ist ein Seitental des Simmentals und ist Kandidat für einen regionalen Naturpark. Und so wie im Val Müstair überall Bilder des Olympiasiegers Dario Cologna grüssen, sind es im Diemtigtal Bilder des Schwingerkönigs Kilian Wenger!


Tourengänger: bidi35


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Kommentare (8)


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muscat hat gesagt:
Gesendet am 7. August 2011 um 23:39
Spannender Bericht über ein Tal, das ich nur vom Hörensagen kenne, und natürlich von den katastrophalen Nachrichten im 2005. Schön, dass heute die Landschaft wieder grün ist, sie hat sich offenbar schnell erholt, und die Reparaturequipen haben ganze Arbeit geleistet.

Herzliche Grüsse
Andreas

bidi35 hat gesagt: RE:
Gesendet am 8. August 2011 um 10:08
Danke für deinen Kommentar Andreas.
Ich habe 2005 kurz nach den Üeberschwemmungen vor Ort einen Augenschein genommen, obschon wir im Gwatt auch meterhoch im Wasser standen, ohne Strom und mit verstopften Abwasserleitungen. Tat gut zu sehen, dass wir nicht alleine waren.

LG Heinz

Felix hat gesagt: schön gemacht ...
Gesendet am 8. August 2011 um 05:32
von dir und den (Wieder)-Erbauern - und spannend, die Zeitvergleiche; Danke Heinz.

lg Felix

bidi35 hat gesagt: RE: schön gemacht ...
Gesendet am 8. August 2011 um 10:13
danke Felix.
Ihr habt ja letzten November bei eurer Talwanderung die Instandstellungsarbeiten mit eigenen Augen sehen können.

LG Heinz

alpinbachi hat gesagt:
Gesendet am 10. August 2011 um 08:03
Ich war am Tag des „Hochwassers“ in Wimmis, unglaublich wie viel Wasser da die Simme runter kam. Die Landkarte konnte danach neu gezeichnet werden, ähnlich wie im Kiental. Wie Du schreibst, vom alten Bachbett, Wäldchen und der kurvigen Strasse ist nichts mehr. Werde bei Gelegenheit auch mal den Weg laufen, habe schon ein paar Mal neugierig „rüber“ geguckt wenn ich die „Autobahn“ nach Horboden gefahren bin…. LG Bachi

bidi35 hat gesagt: RE:
Gesendet am 10. August 2011 um 10:15
Da ja unser Haus im Gwatt auch unter Wasser stand (als Thuner kennst du ja die Situation), bin ich zur Kanderbrügg gefahren und wollte sehen, woher das viele Wasser kam. Es war fast beängstigend, auf der Kanderbrügg zu stehen und zu sehen, wie links und rechts alles unterspült und weggeschwemmt wurde.

Dann sofort wieder nach Hause und Wasser pumpen aus den überschwemmten Untergeschossen!! Traurige Erinnerungen...

LG Heinz

ABoehlen hat gesagt:
Gesendet am 10. August 2011 um 15:38
Wie verheerend das 2005 ausgesehen hat, wurde einem gestern Abend in einer Doku auf SF1 wieder mal vor Augen geführt. Ist ja doch schon 6 Jahre her und solche Bilder gehen angesichts von Katastrophenmeldungen aus aller Welt dann jeweils schnell vergessen, jedenfalls wenn man selbst nicht direkt betroffen ist.
Am Beispiel einer betroffenen Schreinerei wurde dabei auch deutlich, dass zwar die Wunden auf den ersten Blick verheilt sein mögen, dies aber bei einigen Betroffenen noch längst nicht der Fall ist und vielleicht auch nie sein wird...

Lg
Adrian

bidi35 hat gesagt: RE:
Gesendet am 10. August 2011 um 18:51
Ja, habe die Doku gestern abend auch gesehen. Ich war ein wenig enttäuscht. Natürlich wurden die Schicksale treffend dokumentiert. Aber vom Tal zwischen Horboden und Oey hat man nicht viel gesehen.
Als Direktbetroffener am Thunersee habe ich ein paar Tage nachher den Weg vom Horboden bis Oey begangen und habe mit den Betroffenen geredet. Als einem auch Betroffenen haben sie mir gerne Auskunft gegeben. Horboden-Heinz hat mir Alles genau und chronologisch erzählt. Mit Luginbühl habe ich auch gesprochen, und die Mutter der jungen Wirtsleute vom Hirschen hat mir das ganze Gebäude (inkl. eingemauertem Auto!) gezeigt und hatte noch den Mumm, mir ein Kafi zu offerieren! Nur der Wirt vom Rössli hat mich zum Teufel geschickt, er war komplett durcheinender (verständlich). Aus Pietätsgründen habe ich keine Fotos gemacht!

Wenn ich mich richtig erinnere, war das auf meinem 4. Bild die Schreinrei, von der die Rede war. Komplett weggeschwemmt war die vorgelagerte Fischzucht.

Du siehst Adrian, auch bei mir kommen Emotionen hoch.

LG Heinz


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