Steinbock-Watching auf dem Widderfeld


Publiziert von TomClancy , 7. August 2011 um 17:11.

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum: 6 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Pilatusgebiet   CH-LU   CH-OW   CH-NW 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1070 m
Abstieg: 1070 m

Eine Tour auf meinen Hausberg steht an! Animiert durch einen Bericht von Felix, der mir am Vorabend unter die Augen gekommen ist, nehme ich den Weg durch das Stränzenloch unter die Füsse.
 
Von der Postautohaltestelle Talboden führt die Strasse gemütlich Richtung Unterlauelen. Der Rümlig wird überschritten und danach geht’s durch den Schwändeliwald aufwärts. Bei Bründlen verlässt man den markierten Weg und steigt einer Pfadspur folgend auf zur Jägerhütte bei Bründlen. Die Wanderung führt durch äussert saftige, wohl nicht mehr bestossene Wiesen. Die Vegetation gedeiht üppig. Bei der Jägerhütte genehmige ich mir das Znüni. Mächtig erheben sich die Nordabbrüche des Widderfeldes. Und da soll ich hoch? Ich beschliesse, mir die Sache näher anzusehen und dann vor Ort zu entscheiden. Der Aufstieg ist führt mich durch ein einsames Hochtal. Spuren der früheren Bewirtschaftung sind in Form von Terrassen noch immer zu sehen. Schon bald nähere ich mich dem berühmt-berüchtigten Stränzenloch. Das Wetter ist unbeständig. Die Runsen im Stränzenloch bilden so etwas wie eine erste Schlüsselstelle. Bei Trockenheit sind sie relativ problemlos zu überqueren. Bei Nässe oder gar Regen dürfte die Querung schwierig bis unmöglich sein. Angesichts des ungewissen Wetters und da ich noch nicht weiss, was mich oben bei der Felsbarriere zum Gemsmättli erwartet, bin ich nun doch etwas angespannt. Die letzten Meter zum Einstieg führen mich über eine grasige Flanke. Mein GPS führt mich zielgenau zur gelben Markierung, die den Beginn der Felspassage bezeichnet. Nun werden die Stöcke verstaut, die Schuhe geputzt und los geht’s. Gut gestufte Felsen bieten immer genügend Griffe, so dass das Vorwärtskommen gut möglich ist. Viel zu schnell erreiche ich den Ausstieg und finde mich unterhalb des Gemsmättlis wieder. Der Wettergott hatte offensichtlich Der weitere Weg aus den Gipfel des Widderfelds ist Routine. Es ist immer wieder schön, die Aussicht von hier oben zu geniessen.  
 
Beim Abstieg reisst der Himmel wieder etwas auf. Auf dem Weg treffe ich ein Rudel Steingeissen mit Nachwuchs an. Das Rudel ist etwas vorsichtiger als die Böcke, die ich vor zwei Wochen getroffen habe. Die älteren Tiere beobachten mich aufmerksam und es scheint mir, als ob sie sich mit schnarrenden Lauten auf den Eindringling aufmerksam machen. Unaufgeregt verschieben sie sich in eine etwas vorteilhaftere Position im T6-Gelände und äsen dort in meiner unmittelbaren Nähe weiter. So kann ich auf dem Bau liegend ca. 30 Minuten das Familienleben verfolgen. Als ich mich dann für den Heimweg erhebe, erschallen die durchdringenden, warnenden Pfeiflaute und das Rudel sucht ruhig das Weite.
 
Via Felli und Oberalp steige ich zur Bründlen ab. Der Weg ist eine Zumutung, da er durch die weidenden Kühe in knietiefen Morast verwandelt ist. Die Variante via Goldwang wäre wohl die angenehmere Alternative. Schon bald bin ich wieder im Tal. Ich habe erheblich weniger Zeit benötigt, als auf den Wegweisern angegeben. Mit einem Zwischenspurt erreiche ich noch das Postauto von 1715. Als ich in Luzern eintreffe geht ein richtiger Wolkenbruch nieder und ich bin froh, dass der nicht früher gekommen ist.

Tourengänger: TomClancy
Communities: Berg-Fauna


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Kommentare (1)


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Felix hat gesagt: schön, herzig die Tiere ...
Gesendet am 8. August 2011 um 19:34
die Gegend ja sowieso aufregend


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