Alp Baumgarten (1590 m), Rundtour von Tierfed am Fuß des Tödi


Publiziert von morphine , 5. August 2011 um 18:54.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:31 Juli 2011
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Strecke:Tierfed - Pantenbrugg - Üeli - Baumgarten - Tritt - Trittwald - Obbort - Tierfed
Kartennummer:1193 Tödi


Allgemeine Lage:

Sommer 2011. Es waren ca. 3 Schönwettertage am Stück vorhergesagt. Diese unglaublich stabile Wetterlage wollte ich für Wanderungen ganz hinten im Glarnerland -sozusagen am Fuß des Tödi- nutzen.


Die Rundtour

Beim Start am späten Morgen in Tierfed hatten sich die letzten Regenwolken des Vortags nahezu aufgelöst. Der kleine hutzelige Parkplatz von einst -direkt bei den Wegweisern zur Fridolins-, Clariden- und Planurahütte- hat sich mittlerweile zu einem Großparkplatz -wenn auch unbefestigt- ausgeweitet. Dahinter das Getriebe der Großbaustelle "Linthal 2015".
 
Die breite unbefestigte Alpstraße steigt steil an und führt durch den Riebenwald zur Pantenbrücke -oder besser zu den Pantenbrücken. Denn es handelt sich hierbei um eine Doppelbrücke. Die untere Brücke aus den 19. Jahrhunder blieb beim Bau der neuen Brücke zur Jahrhundertwende 19./20. Jahrhundert erhalten. Beide Brücken wurden 1997 renoviert.

Von hier aus hat man auch einen ersten Blick auf die Eiskappe des Glarner Tödis. Was ich an diesem Aufstieg besonders eindrucksvoll empfunden habe, waren die intensiven Eindrücke des satten Laubwaldes, der mit den  mächtigen Felswände des Selbsanft und natürlich dem Eis des allgegenwärtigen Tödi, in herrlichem Kontrast stand. Dazu kamen später immer mehr Quellwolken und Nebelfetzen, die zwar eine komplette Sicht auf die Berge ringsherum verhinderten, aber auf gewisse Weise für zusätzlich Atmosphäre sorgten.

Nach den Brücken war die Trasse auf Grund des schlechten Wetters der letzten Wochen teilweise nass und etwas rutschig. Immer wieder verlässt der Weg den Wald und es geht über idyllische Bergwiesen (Üeli, Schwamm) hinauf zur Alp Baumgarten. Dabei unterschreitet man die für den Kraftwerksbau neu errichtete Materialseilbahn, die bis zu 40 Tonnen Gewicht transportieren kann. Ich konnte an diesem Tag den unermüdlichen Einsatz der Bahn beobachten.

Auf der Alp Baumgarten hab´ ich erst mal meinen Durst gestillt. Meine Trinkflasche hatte ich morgens am Parkplatz vor lauter hektischem Aktionismus im Auto liegen gelassen.

Später bin ich dann dem Wegweiser und Markierungen folgend in nördlicher Richtung über offenes Wiesengelände zur Abstiegsroute via Obbort gelangt. Laut Auskunft auf der Alp Baumgarten sei dieser Weg deutlich anspruchsvoller als der Aufstieg von Üeli und vor allem bei den jetztigen Bedingungen sehr glitschig.

Es ging sehr steil -immer wieder mit Seilen zum Festhalten gesichert- in einem Mix aus Wiesen, lichtem Bergwald und kleineren Felsstufen hinab bis zu einem schluchtartigen Einschnitt. Von hier hat man einen schönen Tieblick auf den Talboden mit dem markanten Schreienbachfall, der, bedingt durch den Kraftwerksbetrieb, nur recht selten zu sehen ist. Dieses Motiv begleitet einen den ganzen Abstieg über.

Es geht weiter wieder durch schönen Bergwald bis zum fesigen Bett des Furbachs und danach erneut durch Wald und auch offenes Gelände bis nach Obbort. Von hier nochmals durch dunklen Bergwald in wenigen Minuten nach Steingaden und bis zur Talstraße nach Ober Reiti. Hier steht man dem eindrucksvollen Schreienbachfall -wenn er denn fließt- direkt gegenüber.

Nun der Straße entlang -vorbei an der Baustelle- zurück zum Ausgangspunkt.


Fazit:

Trotz der Bauaktivitäten nach wie vor ungemein eindrucksvolle Gegend. Der Talschluss mit seinen Felswänden, Wasserfällen und dem nahen Eis des Tödi erinnerte mich irgendwie an das Lauterbrunnental bei Stechelberg.

Die Wanderung ist sehr abwechslungsreich und kann genau so gut in umgekehrter Richtung gemacht werden. Die Schwierigkeiten bewerte ich wegen dem gesicherten Teilstück zwischen Baumgarten und dem Furbach("Tritt") mit T3 sonst überwiegend T2. Wegen der überschaubaren Höhenmeter war diese Wanderung für mich  die ideale Vorbereitung auf meine Tour am nächsten Tag zum Geissbützistock. *Hinter- und Vorder Geissbützistock 2.720 m, 2662 m von Tierfed" rel="nofollow">http://*Hinter- und Vorder Geissbützistock 2.720 m, 2662 m von Tierfed

Tourengänger: morphine


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Kommentare (2)


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alpstein hat gesagt:
Gesendet am 7. August 2011 um 11:04
Wunderschöne Fotos und Stimmungen aus einer eindrücklichen Gebirgslandschaft.

Danke und Grüße
alpstein

morphine hat gesagt: RE:
Gesendet am 7. August 2011 um 15:41
Danke Dir alpstein.
Ihr habt ja am selben Tag am Wildhuser Schafberg eine schöne Kraxeltour hingelegt und dabdei leider noch mehr Nebel abbekommen als ich.

Gruß
morphine



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