Piz Palü (3901 m)


Publiziert von alpinos , 4. August 2011 um 21:02.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Berninagebiet
Tour Datum: 3 August 2011
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   Palü-Gruppe   Bernina-Gruppe 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:Berghaus Diavolezza - Furcola Trovat - Vadret Pers -Normalroute über Ostschulter - Ostgipfel - Hauptgipfel - und zurück
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW zur Talstation der Diavolezza, ausreichend kostenlose Parkplätze vorhanden
Unterkunftmöglichkeiten:Berggasthaus Diavolezza, komfortabel eingerichtet

Ostpfeiler gewollt - Normalroute bekommen und einen genussvollen Bergvormittag verbracht

Das Wetter war in diesem Sommer bekanntermaßen eher für die Tonne, so dass jedes Schönwetterfenster genutzt werden wollte, um Pendenzen auf der Hochtourenliste "abzuarbeiten". So verlängerten wir das ohnehin schon lange Wochenende um zwei weitere Tage und legten auf der Rückreise aus dem Ortlergebiet einen Zwischenstop im Engadin ein. Im Berggasthaus Diavolezza waren auch kurzfristig zwei Betten aufzutreiben, so dass der Palübesteigung über den Ostpfeiler nichts mehr im Wege stand.



Bei schönstem Wetter und klarer Sicht gondelten wir nach oben und vertrieben uns den Nachmittag mit Eisenturnen am Piz Trovat. Wirkt der Ostpfeiler von der Terasse der Diavolezza noch äusserst abweisend und der abschließende Firngrat mindestens 89° steil, so relativiert sich die Ansicht vom Piz Trovat ein wenig. Der Pfeiler legt sich zurückt, Fels und Firn scheinen nun durchaus begehbar, und frohen Mutes stiegen wieder ab.

Bereits am Abend begann alpino masculino über Halsschmerzen zu klagen. Dennoch entschieden wir, an unserer ursprünglichen Abmarschzeit von 3:30 Uhr festzuhalten, jedoch an der Abzweigung Normalweg/Ostpfeilerzustieg oberhalb der Spaltenzone zu entscheiden, welcher Weg uns heute auf den Gipfel führen sollte. Leider war Robert auch am Morgen nicht vollständig genesen, so dass wir uns für den Aufstieg über die Normalroute entschieden. Die Verhältnisse auf dem Vadret Pers sind zu Zeit gut, in den vergangenen Wochen gab es einiges an Neuschnee. Im oberen Teil sind zwei Spaltenbrücken allerdings schon recht dünn und werden wohl nicht mehr allzu lange halten. Nach den warmen Temperaturen am Vortag war über Nacht nur eine dünne Schicht auf dem Gletscher gefroren, so dass wir froh waren, zeitig unterwegs zu sein, und noch gute Bedingungen im Aufstieg vorzufinden.

Unterhalb der Ostschulter erlebten wir einen grandiosen Sonnenaufgang und nach einer ausgedehten Fotopause erreichten wir über den Ostgipfel (3889 m) und den ausgesetzten Verbindungsgrat den Hauptgipfel des Piz Palü (3905 m) um 7:00 Uhr. Der kleine Anflug von Enttäuschung, den Ostpfeiler auf ein ander Mal vertagt zu haben, wurde gemildert dadurch, dass wir den Gipfel für uns alleine hatten und auch die Sicht noch einigermaßen gut war. Aus der Ferne grüßten Ortler und Königsspitze, auf denen wir erst am Wochenende standen. Aufgrund des kühlen Windes fiel der Gipfelaufenthalt eher kurz aus, und wir machten uns auf den Rückweg. Nach einer ausgiebigen Rast auf der Ostschulter und mehreren Wiederholungen des Frage-Antwort-Spiels "Seid Ihr die Ersten?" - "Ja." - "Wie weit ist es denn noch bis zum Gipfel?" - "..." stiegen wir über den mittlerweile schon deutlich aufgeweichten Gletscher wieder ab und genossen bei einem zweiten Frühstück auf der Terasse der Diavolezza nochmals die herrliche Aussicht und freuten uns über die entspannte und gelungene Tour.

Tourengänger: alpinos


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Geodaten
 7057.gpx PizPalü

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