Mutteristock


Publiziert von Staeffl , 5. September 2011 um 13:13.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum: 2 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   Oberseegruppe   CH-GL 
Zeitbedarf: 5:30
Strecke:Hinter Bruch - Rinderweid - Mutteri - Mutteristock - retour über Rederten und Aberen nach Hinter Bruch
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem PW über Sattelegg ins Wägital, dem Wägitaler See entlang bis an dessen Ende. Diverse Parkmöglichkeiten in Seenähe.

In Kürze (Weg-/Zeitangaben):
Start Parkplatz ca. 6:55; Rinderweid ca. 7:45; Mutteri ca. 8:20; Torberglücke (Wegweiser) ca. 8:35; Gipfel Mutteristock ca. 9:30.
Abmarsch Gipfel ca. 10:10; Mutteri ca. 11:10; Rederten ca. 11:30; Rinderweid ca. 11:45; Aberen ca. 12:10; zurück Parkplatz ca. 12:30
ZÜGIG BEGANGENE TOUR OHNE GROSSE PAUSEN (AUSGENOMMEN GIPFELRAST)

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Das rund um den Wägitalersee auch ganz schöne Gipfelziele stehen, wurde mir erst auf einer SAC-Skitour anfangs Jahr bewusst. Was lag also näher, als einen dieser Berge während meinen Ferien in Angriff zu nehmen?

Nach der Gewaltstour vom Sonntag (und dem eher lockeren 1. August-Intermezzo auf dem Grossen Mythen) stand mir der Sinn denn auch nicht gerade nach einer weiteren Wanderung in Überlänge. Die Wahl fiel dann schnell auf den Mutteristock, den ich ja bereits von der erwähnten Skitour her kannte.

Mit dem Auto fuhr ich am Wägitalersee entlang bis an dessen Ende. Gleich nach der Brücke beim Hinter Bruch befinden sich einige Parkmöglichkeiten, auch am See entlang kann man an diversen Orten den PW stehen lassen. Möglicherweise sind diese an schönen Wochenenden aber gut besetzt, frühes Aufstehen dürfte sich auch hier lohnen ;).

Bei der Brücke startet man im Winter auch die Skitour.  Diese Route führt jedoch über die Aberen. Für den Aufstieg hatte ich mich für den Wanderweg ab Hinter Bruch entschieden und ging die paar Meter zurück zu dem alten Schuppen, wo ein Wegweiser angebracht war.
Es versprach ein prächtiger Tag mit strahlend blauem Himmel zu werden, und froh gelaunt wie ich war, nahm ich mir vor, die angegebene Zeit (die ich als sehr grosszügig und familienfreundlich empfand) zu unterbieten.

Bereits bei der Brücke ist man im Schatten, dies setzt sich fort, der Wanderweg führt gleich oberhalb des Schuppens in den Wald, die Markierungen sind gut sichtbar, der Weg meistens auch.
Bei der Rinderweid kommt man auf offenes Weideland. Hier kreuzt sich der Wanderweg wieder mit der Skitourenroute, rechter Hand (Richtung See) sieht man etwas weiter unten eine Alphütte, an der man im Winter vorbei saust (mit genügend Anlauf, wohlgemerkt; ansonsten stöckelt man ;) ).

Die Skitourenroute führt linkerhand hoch über Rederten, im Sommer ist diese Variante ebenfalls machbar. Ich entschied mich für den Weg, den ich noch nicht kannte, und hielt mich Richtung Lufthütte (wenn ich mich richtig erinnere, ist für diese Variante der Mutteristock angegeben, auf der Tafel Richtung Rederten aber nicht - dennoch führt diese Route in einem ausholenden Bogen auch hoch zum Mutteri - man quert unten am Ausläufer des Mutteribergs durch).
Bei der Hütte war dann erst mal fertig. Als überwindbares Hindernis zog sich hier Stacheldraht um die Hütte und begrenzte die Weide. Was weniger gut war: nirgends konnte ich mehr Wegmarkierungen entdecken...
Glücklicherweise befanden sich in der Hütte Leute (dem abgebrannten Zuckerstock nach, der auf einem Baumstumpf stand, hatten die hier den 1. August gefeiert). Nach etwas irritiert in der Gegend rumstreunen entschloss ich mich, den einen Herrn nach dem Weg zu fragen, und bekam freundlich die Antwort.

Tatsächlich führt der Pfad bei der Hütte weiter, und zwar ziemlich genau dort, wo sich der Stacheldraht  um die Hütte mit dem von der Weide trifft. Die Farbe ist jedoch schon ziemlich verblasst, auch auf dem weiteren Weg sind die Markierungen nicht überall leicht zu entdecken. Zudem wird der Weg wohl nicht allzu häufig begangen. Der Untergrund ist verkarstet, aber mit Vegetation überwachsen, und man schlägt sich durch Büsche und Sträucher. Meistens sind die schmalen Wegspuren jedoch sichtbar.

Nachdem man den Strauchgürtel überwunden hat, befindet man sich wieder auf Weidland und bei Punkt 1660 (Mutteri). Der Weiterweg vereint sich hier wieder mit der Route über die Rederten (also auch die Winterroute). Die Markierungen sind hier wieder gut sichtbar, der Pfad ebenfalls.

Während man auf Höhe Mutteri noch viel Grün vorfindet, wird die Gegend karger, je höher man kommt. Im Bereich Torberglücke bricht der verkarstete Untergrund stärker hervor, bald darauf weicht die Vegetation dem nackten Kalk.
Und... welch Unterschied zur winterlichen Landschaft!
Während man den Mutteriberg zur linken Seite lässt, führt der Weg zum Mutteristock hoch über vom Wasser zerfressene Karren. Ab und zu wird das Gehen zu einem kleinen Balanceakt auf den scharfen Kanten. In einigen Spalten lag noch Schnee, der hält wohl auch fast das ganze Jahr über.
Der Weg ist weiterhin sehr gut markiert, da und dort sieht man auch Dreckspuren früherer Wanderer.
Und all das ist im Winter unter einer dicken Schneeschicht verborgen.

Ich hab mir im Vorfeld sagen lassen, dass der Mutteristock im Winter schöner zum machen ist als im Sommer, aber irgendwie kann ich da so keinen Vergleich ziehen. Es sind zwei komplett verschiedene Welten, und beide haben ihren Reiz (zugegebenermassen kommt die Umgebung im Winter jedoch etwas eindrücklicher zur Geltung).

Auf dem Gipfel gab's dann die obligate Rast, dieses Mal etwas länger, um den herrlichen Tag, die Sonne und die Aussicht zu geniessen.

Beim Abstieg traf ich etwas oberhalb der Torberglücke einen weiteren einsamen Wanderer, und wir wechselten ein paar freundliche Worte.
Bis Mutteri hielt ich mich an den selben Pfad, dort jedoch blieb ich näher am Mutteriberg und querte vor diesem zur Rederten. Hier kam mir noch eine dreiköpfige Wandergruppe entgegen, und das war's dann auch mit menschlichen Wesen unterwegs (bis zum Auto zumindest).

Statt bei der Rinderweid wieder durch den Wald zu gehen, entschloss ich mich für den Winterweg über die Aberen. Der Umweg lohnt sich jedoch kaum.
Die Kühe hatten den Weg zum Teil vertrampelt, Besonderes gab es nicht zu sehen, vielleicht noch mit Ausnahme des Gatters, das wohl nur für Zwerge (die gerade mal unten durch hätten schlüpfen können) und Riesen gedacht war. Im Mittel gewachsene Menschen (oder wenigstens solche um 1,70 wie meinereins) müssen sich schon auf die Zehenspitzen stellen, um den Durchlass zu öffnen (oder sich unten durch bücken).

Weiter unten geht der Weg schliesslich in eine Kiesstrasse über, in deren Nähe der Aberenbach rauscht. Ganz am Schluss kann man durch den Wald noch abkürzen und kommt dann direkt beim Parkplatz bei der Brücke wieder raus.

Der dortige Wasserfall musste noch für ein paar Fotos hinhalten (ein Pärchen auf dem Velo fand den Bach wohl auch ziemlich romantisch, also hielt ich mich dort nicht übermässig lange auf, damit sie ihre Ruhe hatten), und dann war ich auch schon wieder auf dem Heimweg.

Tourengänger: Staeffl


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