Fliegende Pferde im "Pegasus" am Silberplatten


Publiziert von Alpin_Rise , 3. August 2011 um 13:41. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 1 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: 6c+ (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Alpstein   CH-AR 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Schwägalp, dann mit der Säntisbahn bis Stütze 2
Unterkunftmöglichkeiten:Tierwies

Die Silberplatten bilden ein hervorragendes, abwechslungsreiches Klettergebiet in bestem Alpstein-Kalk. Besonders auffällig ist die westliche Südwand mit ihrer 60m hohen, kompakten Platte in der oberen Wandhälfte. Durch diese Platte verlaufen eine handvoll Routen im 6. Franzosengrad, darunter der Klassiker "Pegasus". Bereits in den 80er Jahren erstbegangen, sind Pegasus und die Nachbartouren seit der Sanierung 2009 mit solidem Inox-Material ausgerüstet.

Schon lange träume ich davon, eine Route durch den grossen Plattenpanzer am Silberplatten anzugehen; nachdem sich der unvergleichliche Ossi vor kurzem am Pilatus mit tobi im Chulmchrachen sein -T6-Adrenalin abholte, erbarmte er sich meiner und klickte fröhlich die soliden Bohrhaken im Pegasus. Netterweise zog er sodann das Seil mit meiner Wenigkeit dran hinterher - so wurde der Alpstein-Klettertraum nach meiner Verletzungsserie schneller Realität als vermutet .

Anspruchsvoller Alpstein-Sportkletterklassiker in bestem Schrattenkalk

Diesmal war Herr Ossi der schnellere: seine detaillierte Beschreibung hier. Mir bleibt das übliche Rise'sche Gebrabbel garniert mit Farbföteli beizusteuern.


Die Logistik für die Silberplattentouren ist am bequemsten, wenn von der Stütze 2 der Säntisbahn über Tierwies in einer guten halben Stunde bis in den Sattel P. 2072 vor den Silberplatten gewandert wird, T3. Dort Materialdepot und nur mit der Kletterausrüstung und leichten Schuhen in einer Viertelstunde zu den Einstiegen (scharfkantiges Geröll, nicht empfehlenswert in Kletterschuhen oder gar barfuss!).

Der Abstieg ist dann über die Normalroute (T4, I) schnell und bequem, 10min später ist man im Depot bei P. 2072. Alternativ könnte über die Route abgeseilt werden, dann muss man aber auf die 6. Seillänge verzichten.

Fazit:
Eine fordernde Tour in bestem Fels, für Vorsteiger mit guten Nerven wie Ossi sehr zu empfehlen - vielen Dank für den sauberen Vorstieg! Die ersten, beinahe cleanen Seillängen sind ebenso fordernd wie die Plattenlängen. Das komplette Rack Friends (bis Cam 1) und das Keilset sind für die ersten zwei Seillängen obligatorisch; die schwierigen Plattenstellen sind dann sehr gut abgesichert.
Mit einem soliden 6b Niveau kommt man - abgesehen von ein, zwei Silbergriffen in der Schlüsselseillänge - komfortaqbel durch. Die Bewertungen sind wie gewohnt hart; 6a+/6b für die Plattenseillängen ist sicher nicht übertrieben.

Zum Ende noch eine kleine Ironie der Geschichte: Nach dem ich im Juni noch in hohem Bogen vom galloppierenden Pferd geflogen bin, entpuppte sich das fliegende Pferd "Pegasus" an der Silberplatten weit weniger bockig....

Tourengänger: Alpin_Rise, ossi


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