Auf die Idee hat mich laponia41 mit seinem Bericht vom 15.9.10 gebracht. Seinem Bericht konnte ich entnehmen, dass der stillgelegte Teil der Suone um den Châtelard wieder Wasser führt. Das reizte mich natürlich.
Die "Grand Bisse de Lens" habe ich vor über 20 Jahren zum ersten Mal begangen. Von der Schöpfe bis nach Icogne, mit als Vorspeise die "Bisse du Rô". Dann am nächsten Tag rückwärts das Teilstück von Chermignon nach Icogne.
Damals war das Teilstück der 1148 erbauten Suone zwischen Sarmona und Cambouchic rund um den Châtelard stillgelegt, da 1984 ein Tunnel erbaut wurde (mehr Informationen siehe hier).
Bei meiner Begehung damals war dieses Teilstück, das als Wanderweg (!) deklariert wurde, in sehr schlechtem Zustand. Am Südhang des Châtelard war ein paar Jahre nach der Stilllegung links und rechts des schwer begehbaren und schlecht unterhaltenen Weges alles verdorrt. Und nach der abrupten Kehrtwende der Suone an den Nordwesthang des Châtelard war die Begehung lebensgefährlich. Der alte Hüterweg war am Zerfallen. Keine Seile waren zur Sicherung an den ausgesetzten Stellen vorhanden, und die Überquerungen waren in einem mangelhaften Zustand. Ich habe leider keine Fotos von damals, meine Kamera kam nicht mit....sie war nicht schwindelfrei!
Ein ganz anderes Bild heute. Zwischen Tunnelanfang und Tunnelende fliesst seit Frühjahr 2010 wieder Wasser durch die zurechtgemachte Suone. Und bereits heute, im zweiten Jahr der Instandstellung, grünt es wieder herrlich links und rechts der Suone. Der Wanderweg wurde tourimässig instandgestellt, die Übergänge mit Holzstegen und Geländer versehen, und die ausgesetzten Stellen ausreichend mit Seilen gesichert.
Ich wollte heute eigentlich von Lens aus zur Bisse hinuntersteigen und dann nach Chermignon wandern. Beim Vorbeifahren mit dem Bus sah ich, dass das Schlusstrunk-Restaurant in Chermignon zu war. Ich stieg bei der nächsten Station aus und machte die Wanderung halt rückwärts. Nach dem Picknick beim Tunneleingang wollte ich zuerst nach Lens hinauf. Aber bei über 30° gluschtete es mich nicht so sehr, und ich wanderte der Bisse entlang weiter nach Icogne. Böse Überraschung...auch das einzige Restaurant in Icogne war dicht! So fuhr ich mit dem Poschi nach Lens hinauf, erhielt dort mein lang ersehntes Käfeli und ein Glas gelbliches Mineralwasser, und der Tag war gerettet. Den Rest erzählen die Bilder.
Etwas wehmütig stimmte mich die heutige Wanderung schon. Es ist ja schön, dass stillgelegte Suonen wieder instandgestellt werden, halt eben touristenmässig. Aber das abenteuerliche bleibt halt so auf der Strecke. Und...schön, dass die Übergänge nun mit Holzstegen und Geländer, und die ausgesetzten Stellen mit Seilen abgesichert sind. Früher brauchte ich keine Geländer und Seile.....HEUTE SCHON (man wird halt älter und unsicherer...).
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